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Spirituelle Durchbrüche – Interview mit Lucius Werthmüller

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© froodmat / photocase.com

Für die Zeitschrift «Lichtwelle» (www.lichtwelle.ch) führte Wolfgang Jaeger im Sommer 2015 ein Interview mit dem langjährigen Präsidenten des Basler Psi-Vereins zum Thema spirituelle Durchbrüche. Lucius Werthmüller hat als Präsident des Basler Psi-Vereins im Laufe von Jahrzehnten unzählige Medien, spiritueller Heiler und Lehrer kennen gelernt. Sowohl seine eigenen Erfahrungen wie auch seine Kontakte mit diesen Menschen haben ihm tiefe Einblicke in Prozesse spiritueller Entwicklung und unterschiedliche spirituelle Wege gegeben. Was hat er beobachtet im Zusammenhang mit Durchbrüchen auf dem spirituellen Pfad und ihren Auswirkungen auf das Leben im Alltag?

 

Wolfgang Jaeger: In der langen Geschichte des Basler Psi-Vereins bist du unzähligen Persönlichkeiten begegnet, für die die vermeintliche Grenze zwischen der materiellen und der geistigen Welt durchlässig war. Kannst du uns etwas von solchen Ereignissen erzählen, die man als „Durchbruch in die geistige Ebene“ bezeichnen könnte?

Lucius Werthmüller: Das ist natürlich ein weites Feld. Ich kenne viele Leute, die solche Durchbrüche gehabt haben. Am einfachsten ist für mich, über meine eigenen Erfahrungen zu sprechen.

Solche Durchbrüche relativieren sich sehr oft über die Zeit. Ich mache die Erfahrung, dass der Mensch oder unser Geist die Tendenz hat, sich in einer Mitte einzupendeln. Sowohl wenn er vom Leiden her kommt, wie auch wenn er von der Ekstase her kommt. Man trifft oft Leute, die nach einem Seminar euphorisiert sind und denken: „Jetzt wird alles anders.“ Wenn man sie dann nach ein paar Wochen oder Monaten wieder trifft, merkt man, es hat sich irgendwo in der Mitte eingependelt. War man lange krank und hatte immer Schmerzen, hat man sich irgendwann damit arrangiert, man kann damit leben. Geht der Schmerz weg oder man wird wirklich geheilt, folgen Tage von Euphorie, aber bei den meisten Leuten pendelt sich am Schluss der Geisteszustand auch wieder in einer Art Mitte ein. Es scheint, wir haben eine Tendenz, uns immer wieder in der Mitte einzupendeln. Ich denke, das ist auch eine gesunde Reaktion.

Hier geht es auch um die Nähe von mystischen Erfahrungen und psychotischen Erfahrungen. Das ist für mich eine ganz enge Grenzlinie. Ich habe Menschen erlebt, gerade an den Psi-Tagen, die nach einer äusserlich harmlosen Meditation Durchbrüche hatten und hellsichtig wurden und unglaubliche Erkenntnisse und Einblicke hatten. Wenn das jemanden unvorbereitet trifft, kann es zu Grenzerfahrungen führen, die oft nicht mehr kontrollierbar sind. Mit so einer euphorischen, ekstatischen Erfahrung und dem Gefühl hellsichtig zu sein oder nun alles zu wissen, kommt oft auch eine gewisse Abkoppelung von der Alltagsrealität. Daher denke ich, Durchbrüche sind dann gesund, wenn sie sich irgendwann wieder relativieren. Das kann wie in einer Spirale auf einer höheren Ebene sein, aber ich habe kaum Menschen kennen gelernt, die in ständiger Ekstase oder Euphorie leben.

Meine Erfahrung zeigt, gerade wenn man bei sogenannt erleuchteten Menschen hinter die Kulissen sehen kann, dass auf der einen Ebene tiefe Einblicke vorhanden sind, riesige Kräfte wirken, aber dass das oft auch gekoppelt ist mit Schattenseiten, die nicht gerne gezeigt werden.

Im Buddhismus gibt es den Begriff des Wegs der Mitte und ich denke, es ist etwas Gesundes, dass wir uns immer wieder zu einer Art Mitte hinbewegen. Das ganz Euphorische oder das ganz stark Leidende kann Teil einer Genialität sein. Geniale Künstler oder Wissenschaftler sind ja selten Menschen, die ein gemütliches Leben führen und einfach zufrieden sind. Oder bei diesen sogenannten Savants, die auf irgendeinem Gebiet unglaubliche Fähigkeiten haben, ist das meistgekoppelt mit einem Defizit oder einem Manko in einem anderen Bereich. Daher hat sich dieser Begriff für mich etwas relativiert.

Ich selber habe auch Durchbrüche erlebt, bei denen ich über paranormale Erlebnisse tiefe energetische Erfahrungen machte. Ich hatte das Gefühl, dass enorme Energien in meinem Körper wirken. Ich bin eine Weile auch wirklich hellsichtig geworden. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich aufpassen muss, die Kontrolle und den Bodenkontakt nicht zu verlieren, nicht abzuheben. Es war meine Partnerin, die mich darauf hingewiesen hat: „Du musst aufpassen, dass du nicht in eine Psychose rutschst.“

Als ich in die spirituelle Szene kam, wollte ich erleuchtet werden, das Absolute erreichen. Über die vielen Jahre hat sich das bei mir relativiert. Ich weiss nicht mal mehr, ob es das Absolute in dem Sinne wirklich gibt, ob es als Mensch in dieser Realität überhaupt realisierbar ist. Ich bin über die Jahre zu viel simpleren, man kann sagen, banaleren Wünschen gekommen. Ich suche nicht nach Erleuchtung, ich bin einfach glücklich, wenn ich etwas Gutes tun kann und, einfach gesagt, ein guter Mensch sein kann, wenn ich mit meinem Wirken die Menschen etwas unterstützen oder ihnen helfen kann. Aber ich habe nicht mehr diesen Anspruch, den ich zu Beginn hatte.

 

Ich kann das gut nachvollziehen, bei mir hat es einen ähnlichen Weg genommen. Zuerst war ich begeistert von der Idee der Erleuchtung und des Hellsichtig sein. Doch letztlich sieht man, es geht eigentlich darum, sich menschlich weiterzubilden. Es gibt aber sicher Menschen, die sich menschlich weit entwickeln und dann wie einen Sprung in eine andere Oktave machen. Vielleicht kennst du jemanden, auch ohne Namen zu nennen, wo das passiert ist, wo man sagen kann, das Menschliche ist in einem ausgewogenen, reiferen Zustand und daraus hat sich eine Weiterentwicklung oder ein Durchbruch ergeben?

Das gibt es schon. Aber das sind nicht die Leute, die in der Sonne stehen oder viel Aufmerksamkeit erhalten. Wir haben mit einem Sufimeister gearbeitet, mit Adnan Sarhan. Er ist ein unauffälliger Mensch. Äusserlich gesehen, geschieht in seinen Workshops wenig, aber wenn er trommelt, geschieht viel mit den Menschen, es kommt etwas in Gang. Bei ihm spüre ich eine Art Egolosigkeit, die sich zum Beispiel in seiner Sprache ausdrückt. Ich erinnere mich, wie er nach einem Konzert zu mir sagte: „The drumming was excellent.“ Damit hat er nicht gemeint: „Schau her, ich bin ein toller Trommler!“, sondern er meinte das, was in diesem Raum geschehen war. Diese Art Egolosigkeit beeindruckt mich bei ihm.

Ich bin auch beeindruckt von einem Menschen wie Rebecca Rosing, die ich ziemlich gut kennenlernen durfte. Sie hat immer wieder tiefe Einblicke, aber sie hinterfragt auch immer wieder ihre Art zu lehren, zu leben und versucht, diesen Bodenkontakt zu halten.

Von meine Eltern her bin ich auch mit der indischen Tradition aufgewachsen und fühle mich in Indien ein bisschen zuhause. Wenn ich im Ashram von Ramana Maharshi in Tiruvannamalai bin, spüre ich eine Präsenz, die mich berührt und die über das hinausgeht, was in der Alltagsrealität üblich ist. Aber ich bin von der Idee weggekommen, dass solche Menschen alles Menschliche transzendieren können. Ich glaube, es ist eine Grundbedingung im Leben in dieser materiellen Realität, dass man geprägt ist von den Dingen der Umgebung, von der Kultur und der Zeit, in der man aufwächst, und von den Eltern, mit denen man aufwächst. Ich glaube, das Absolute ist in dem Sinne nicht erreichbar. Das trifft auch auf die spirituell Erleuchteten zu, die ich getroffen habe. Ich denke, oft führen die Menschen, die ihr Ego wirklich transzendiert haben ein unauffälliges Leben.

 

Das kann ich mir gut vorstellen, dass man die Menschen, die auf einer sehr hohen Ebene sind, gar nicht kennt. – Was beabsichtigt ihr im Psi-Verein mit euren Seminaren? Ist es die Idee, dass sich die Menschen im Menschlichen weiterentwickeln oder ist es ein Ziel, dass die Menschen gewisse Durchbrüche, gewisse Einsichten haben?

1138077Natürlich möchten wir Durchbrüche ermöglichen und Einsichten sowieso. Aber gesunde Durchbrüche führen auch immer wieder zurück auf den Boden und auf das Menschliche. Ich komme ja aus der Parapsychologie und mir ist es ein Anliegen mitzuhelfen, dieses Wissen, dass es Realitäten sind und keine Hirngespinste, in der Wissenschaftund in der Gesellschaft zu verankern. Unser Ziel ist sicher, den Menschen solche Einblicke zu ermöglichen. Aber die eigentliche Arbeit beginnt nachher, nämlich die gewonnenen Einsichten in den Alltag zu integrieren.

Ich denke, der Unterschied zwischen einer mystischen und einer psychotischen Erfahrung ist der Grad, in dem es jemandem gelingt, eine mystische Erfahrung im Alltag zu verankern. Aldous Huxley hat das mal so ausgedrückt: „Der Unterschied zwischen einem psychotischen Menschen und einem Mystiker ist, dass der Mystiker gelernt hat, in diesem unbegrenzten Ozean des Geistes zu schwimmen, während der psychotische Mensch nie schwimmen gelernt hat und diesen unheimlichen Eindrücken ausgeliefert ist.“

Ich war eng mit dem LSD-Entdecker Albert Hoffmann befreundet und habe gesehen, wie seine LSD-Erfahrungen ihn zu einem anderen Menschen gemacht haben. Aber schlussendlich, neben den Einblicken, die er in diesen Zuständen hatte, war er ein herzensguter Mensch, der jedem die Tür geöffnet hat, der wollte, dass auf der Welt etwas Gutes geschieht.

Ich hatte auch solche Erfahrungen. Nach mystischen Erfahrungen in der Kindheit – ich denke, die meisten Kinder haben solche tiefgreifenden, mystischen Erfahrungen, die dann vor allem in der Pubertät verblassen und verschwinden, weil andere Kräfte nach vorne drängen – hat LSD in der Pubertät diese Erfahrungen wieder in mir geweckt und das war für mich auch der Anstoss, mich mit diesem ganzen Themenbereichen zu befassen. Aber LSD ist wie jede andere Technik, am Schluss muss man den Weg immer selber gehen. Es gibt sehr kraftvolle Yogatechniken, Kundalinitechniken, mit denen man solche Ausbrüche provozieren kann.

Es ist uns wichtig, in der Art, wie wir uns geben, wie wir mit den Dingen umgehen, den Boden zu halten. Ich habe Menschen erlebt, die immer wieder diese Ups und Downs hatten und das kann zu einer Art Abhängigkeit oder Sucht führen. Für mich ist es eigentlich heikel, darüber zu sprechen, denn wir leben ja davon, dass unsere Seminare besucht werden. Aber bei einige Menschen denke ich manchmal, es wäre wohl besser, sie würden nicht jedes Wochenende ein Seminar besuchen, sondern sich auf etwas einlassen und schauen, ob das ihr Weg ist, und wenn ja, diesen Weg zumindest für eine Weile gehen. Mein Vorbehalt in dieser Szene ist auch die Konsumhaltung, die ich sehe: „Der bringt noch mehr und der hat noch stärkere Energien.“ Am Sonntagabend sind sie ganz begeistert und berichten, was da alles in Gang gekommen ist, und wenn man diese Leute ein paar Wochen später wieder trifft, ist das Erlebnis wieder verblasst und es braucht etwas Neues. Da wären die Kontinuität und die Rückbindung an den Alltag sehr wichtig. Die Menschen sind zum Teil in ganz anderen Sphären. Ich werde hellhörig, wenn jemand mir sagt: „Weisst du, mein Mann ist halt noch nicht so weit, der versteht das noch nicht, ich kann nirgends darüber sprechen, die sind alle noch nicht so weit.“ Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht eine spirituelle Konkurrenz eröffnen, im Sinn von „Ich bin spiritueller als du …“.

Wir arbeiten auch viel mit Medien. Diese setzen oft Medialität mit Spiritualität gleich. Natürlich ist es ein enormer Durchbruch, wenn man mediale Erfahrungen hat, aber ich kenne gute Medien, die ich nicht für speziell spirituelle Menschen halte. Und ich kenne spirituelle Menschen, die diesen Ausdruck – Spiritualität – gar nie benutzen würden, aber ihr Leben auf eine Art führen, wo ich sagen kann, das ist für mich echte Spiritualität. – Unser Anliegen ist es, ein breites Spektrum anzubieten, nicht in der Meinung, dass jeder alles macht oder alle Wege gehen soll, aber dass jeder die Möglichkeit hat, einen Weg zu gehen und davon etwas mitzunehmen. Wir sind kein spiritualistisches Zentrum, kein schamanisches, kein buddhistisches, wir wollen das ganze Spektrum anbieten.

 

Dann wäre das, was ihr macht, eher eine Anregung für die Menschen, aber das Leben müssen sie selber leben. Würdest du das so formulieren: Das Leben führt den Menschen dahin, wo es hingehen soll, also die Seele führt die Menschen schon an diese Punkte, wo sie vielleicht Durchbrucherlebnisse haben, und ihr könnt ihnen vielleicht etwas beistehen mit gewissen Angeboten?

Auf jeden Fall. Das ist mir wirklich ein grosses Anliegen. Ich habe das auch immer wieder an Kongressen bemerkt, wenn Menschen zu mir gekommen sind und gesagt haben: „Für mich ist das wunderbar, ich bin jetzt an einem Ort, wo ich mich nicht mehr als etwas Spezielles oder sogar als jemand Krankes empfinde, sondern ich bin jetzt in einem Raum, wo ich mich über meine Erfahrungen austauschen kann.“ Das ist für uns eines der schönsten Komplimente, wenn wir einen solchen Raum schaffen können für Menschen, die sich oft, vor allem wenn sie spontane Erlebnisse hatten, unverstanden fühlen. Natürlich verstehe ich, wenn sie sagen, mein Mann ist noch nicht so weit. Der Ausdruck ist einfach falsch, aber sie können über gewisse Dinge im Beruf, in der Familie nicht sprechen, ohne als durchgeknallt oder krank angeschaut zu werden.

Diesen Raum zu bieten und den Menschen die Sicherheit zu geben: Ihr dürft eure eigenen tiefen Erfahrungen ernst nehmen, ihr seid nicht die Einzigen, ihr seid nicht krank, da ist nichts falsch. Das empfinde ich als einen wichtigen Teil unserer Aufgabe. Und zudem finde ich es wichtig, die Leute immer wieder auf den Boden zurückzuholen, denn ich habe einige gesehen, die in psychotische Zustände abgedriftet sind und den Realitätsbezug verloren haben.

Wenn man die Geschichten von Eckhart Tolle oder Ramana Maharshi ansieht: Ramana Maharshi ist nach seinem Erleuchtungserlebnis ein Jahr lang im Tempel von Tiruvannamalai gelegen, hat sich um nichts mehr gekümmert, wollte nichts mehr essen und hat sich nicht mehr gewaschen. Eckhart Tolle hat, nach eigenen Angaben, zwei Jahre auf einer Parkbank gesessen. Solche tiefen Transformationen brauchen ihre Zeit und das kann Monate oder Jahre dauern, bis so jemand wieder an den Punkt kommt, wo er das vielleicht weitergeben oder den Menschen ein Beispiel sein kann.

 

Bei Ramana Maharshi und Eckhart Tolle kann man von Durchbrüchen sprechen. Sie haben ein normales Leben geführt, dann ist etwas passiert, und von da an konnten sie nicht mehr gleich weiterleben. Sie haben ihr Leben, ihre Tätigkeit völlig verändert.

Natürlich waren das Durchbrüche. Ramana Maharshi und auch Eckhart Tolle haben aber nicht in einer konstanten Ekstase gelebt. Es ist eher wie es im Zen beschrieben ist: Am Anfang des Weges ist alles normal, auf dem Weg geschehen unglaubliche Dinge und du hast die verrücktesten Erfahrungen. Nach der Erleuchtung ist wieder Essen, Holz hacken angesagt, es wird wieder alltäglich. Ich sehe das in meinen Erfahrungen. Der Wandel, der Durchbruch ist das Spektakuläre, aber wenn die Erfahrung integriert ist, wird sie zu etwas Normalem.

In einer mystischen Erfahrung mit etwa 11 Jahren wurde mir schlagartig klar: „Ich bin kein Roboter, ich muss nicht so reagieren, wie von mir verlangt wird, ich muss nicht fröhlich werden, wenn jemand nett zu mir ist, und ich muss nicht wütend werden, wenn jemand böse zu mir ist. Ich bin Herr meiner eigenen Gefühle.“ Das war für mich innerlich ein tiefgreifendes Erlebnis: Ich bin Herr meines Geistes, meines Hauses, meiner Gefühle. Das hat mich für ein paar Tage euphorisiert, wie auch später andere Erfahrungen. Aber am Punkt, wo man das integrieren kann, ist man wieder viel alltäglicher. Ich glaube, diese hochenergetischen Zustände wären kein gesundes Leben. Die Durchbrüche sind ein Weg, vielleicht auf einer anderen Ebene zu einer Art Ausgeglichenheit zurückzukommen.

 

Das verstehe ich gut, es muss in den Alltag, in das Menschsein wieder integriert werden können, sonst nützt es ja nichts.

Genau, sonst bringt es nichts. Ich glaube, es ist das Erleben des Unterschieds, das etwas ausmacht. Man kann einen Wandel machen im Beruf oder etwas machen, das für einen schwierig ist, wie zum Beispiel aufhören zu rauchen. Die ersten Tage ist man dann euphorisch und man meint: Jetzt habe ich ein neues Leben! Aber irgendwann muss sich das in eine Normalität integrieren, die sich vielleicht auf einer Höheren Ebene abspielt, aber integriert ist.

 

Wie erlebst du das bei den Referenten? Es gibt sicher Beispiele, wo Referenten erst durch so ein Erlebnis zu dem geworden sind, was sie heute sind, und nun von dieser neuen Ebene aus arbeiten. Sicher mussten sie das auch integrieren, aber sie haben vielleicht eine dauerhafte, bessere Verbindung zum Geistigen oder zu Einsichten, die sonst nicht vorhanden wären. Da muss eine klare Schwingungserhöhung geschehen sein.

Sicher, da gibt es schon einige. Aber ich denke nicht, dass sie ein einfacheres Leben führen.

 

Das nicht, aber vielleicht gibt es ein prägnantes Beispiel?

Die am stärksten transformierenden Erlebnisse, die ich bei Menschen erlebe, sind die echten Nahtoderfahrungen. Das ändert oft eine Lebenseinstellung von Grund auf. Wenn für jemanden das Leben nur Materie war mit der Einstellung, mein Leben endet, wenn mein Hirn nicht mehr funktioniert, und er erlebt, dass das Geistige und das Bewusstsein unabhängig von Materie existieren können, dann ist das, von meinen Erfahrungen her, das Erlebnis mit der stärksten transformierenden Kraft.

 

Das ist etwas, das man nicht in einem Kurs machen kann, das macht das Leben.

Das geschieht. Oft kann man den Boden so bereiten, dass der Wandel geschehen darf. Den Wandel erzwingen ist nicht der Weg. Aber gefragt nach einzelnen Referenten, finde ich das schwierig. Ich sehe bei vielen Stärken auf einem Gebiet, aber ich kenne wenige, von denen ich sagen kann, die sind auf einer völlig anderen Ebene als ich. Ich sehe sie als Experten für geistige Teilbereiche, wie ein Mathematiker ein Spezialist ist für Mathematik. Es würde mir schwer fallen, sie auf ein Podest zu stellen und zu sagen, sie leben jetzt auf einer höheren Schwingungsebene. Klar mag das so sein, aber ich denke, man muss aufpassen, das nicht zu überhöhen. Ich habe einige Entwicklungen von Referenten zu Gurus mitangesehen. Ich benutze jetzt den Begriff Guru eher in einem negativen Sinn. Guru heisst einfach Lehrer und Lehrer sind eine gute Sache. Aber oft werden Lehrer von Anhängern so überhöht, dass etwas Ungesundes daraus entsteht. Ich habe spirituelle Lehrer erlebt, die von einem sogenannte „Inner circle“ umgeben waren und dort konnte ich ungesunde Muster wahrnehmen. Es ist gefährlich, Menschen auf ein Podest zu stellen. Und für Menschen auf einem Podest braucht es viel innere Kraft, nicht der Versuchung zu erliegen, diese Macht auszuspielen, sondern sein Ego zurückzunehmen.

Ich bin auch einigen Lehrern, die mir wichtig waren, etwas näher gekommen und habe auch dort Dinge gesehen, die ich nicht für gesunde Spiritualität halte. In unserer heutigen westlichen Kultur ist es nicht mehr so einfach, eine Lehrer-Schüler-Beziehung aufrechtzuerhalten, wie das vielleicht mit den indischen Yogis, mit Sufimeistern, wie das in anderen Kulturen und zu anderen Zeiten möglich war.

 

Das ist ja heute vielleicht auch nicht mehr angesagt.

Angesagt ist die Selbstermächtigung, dass man den Menschen hilft, ihr eigenes Potenzial zu erkennen und zu leben. Oft geben die Menschen von ihrem eigenen Potenzial ab, wenn sie andere überhöhen. Ich bin da etwas zurückhaltend. Die Referenten haben in Teilbereichen oft ungewöhnliche Fähigkeiten. Ich sehe Heiler, die erreichen Unglaubliches. Aber ich sehe dann Menschen, die einen Heiler mit einem Heiligen gleichsetzen, und das halteich für ein falsches Bild. Auch wunderbare Heiler können charakterliche Schwächen haben. Ich bin vielleicht etwas alltäglicher geworden und denke, in sich innen spürt man, was gut ist. Man kann nicht definieren, was gut und böse ist, dort gerät man auf ein schwieriges Feld, aber in sich drin spürt man das. Wenn Leute dazu kommen, ein besserer Mensch zu werden, dann finde ich das wunderbar. Je mehr Facetten unserer Persönlichkeit wir erkennen, über Kurse, über Techniken, die uns einzelne Bereiche unseres Selbst, unserer Persönlichkeit eröffnen, desto mehr ermöglicht das Selbsterkenntnis und diese ist etwas, das uns hilft, unseren Platz zu finden.

 

Mit dem, was du gerade gesagt hast, hast du auch etwas formuliert, was die Rolle eines Lehrers, eines Heilers ist. Es geht eher darum die Menschen zu begleiten.

Unbedingt, und sicher nie Menschen in Abhängigkeit zu führen. Diese Gefahr sehe ich dort, wo man jemanden zu sehr auf ein Podest stellt. Es waren wichtige Erkenntnisse für mich, dass ich Menschen, die ich immer noch sehr schätze, ganz anders eingeschätzt habe, als ich sie nur auf der Bühne erlebte. Die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen, hat mich sicher bei einigen ernüchtert oder enttäuscht und zwar enttäuscht im wirklichen Wortsinne, dass ich froh bin, nicht mehr getäuscht zu sein. Ich habe über die Jahre einige Illusionen verloren. Ich bewundere die Lehrer, die sich immer wieder selbst hinterfragen, ihren eigenen Weg, ihre Rolle, wie sie lehren, die sich vielleicht auch mal zurückziehen, um wieder mehr zu sich selber zu finden.

 

Kommen wir wieder zu einem Thema, das wir schon am Anfang berührt haben: Sind die wahren Lehrer diejenigen, die ganz still arbeiten und die sich immer wieder neu hinterfragen? Ein „Guru“ zu sein und auf einem Podest zu stehen ist eine schwierige Rolle, die nicht ohne weiteres verlassen werden kann.

All diese grossen Gurus, die Tausende, Millionen Anhänger haben, wie Osho, Sai Baba,Amma oder andere grosse Lehrer, sie können Wegweiser sein und können inMenschen etwas in Bewegung setzen. Da kann etwas geschehen, und am gesündesten ist es, wenn man das, was geschehen ist, mit sich selbst weiterträgt. Die fanatischen Anhänger sind diejenigen, welche dann ganz kippen, sobald sie eine Schwäche bei ihrem Guru sehen. Bei Anhängern von Sai Baba habe ich mehrmalsgesehen, dass sievon Devotees zu Gegnern wurden. Auch bei anderen Lehrern konnte ich erleben, wie Anhänger, die in einer Abhängigkeit zu ihnen standen oder sie als göttlich betrachteten, tief fielen, als sie einen Fehler fanden oder nicht mehr das bekamen, was sie erwarteten.

Eine gesunde Form ist, wenn man das schätzt, was man bei einem Lehrer sehen kann, was einem weiterhilft. Je mehr man es jedoch überhöht, desto tiefer fällt der Mensch, und er sucht sich dann einen neuen Guru. So entsteht diese ständige Suche, die nicht weiterführt, denn schlussendlich finden wir alles nur in uns selber.

 

Ich höre aus dir heraus, dass es deine eigene Bewegung im Leben war, von diesem Bild der Erleuchtung zurück zum wahren, guten, rechten Menschen zu gelangen. Vielleicht gibt es auch im Feld der spirituellen Suche heute eine Bewegung, die mehr ins Alltägliche, ins Menschsein hineinführt?

Das hoffe ich, das wäre mein Wunsch. Ich sehe oft einen spirituellen Materialismus oder spirituellen Konkurrenzkampf. Gutmenschentum ist ja heute fast zu einem Schimpfwort geworden. Ich selber bin beinahe Zen-mässig wieder zum sehr Simplen zurückgekommen: Sucht nicht irgendwo die Erleuchtung, während zuhause die Beziehung in die Brüche geht oder die Bedürfnisse der Kinder nicht mehr wahrgenommen werden, denn dort wäre eine spirituelle Haltung angesagt anstatt irgendwo draussen danach zu suchen!

Wir versuchen mit unserer Form des Angebots zu vermitteln, dass Spiritualität nichts Abgehobenes ist. Wir selber sind nicht abgehoben, wir leben ein ganz normales Leben. Viele Menschen waren über mich schockiert, wenn ich sagte: „Am Sonntag gehe ich an den Fussball-Match.“ Sie meinten dann: „Ach, ich dachte, Sie sind ein spiritueller Mensch.“ Was heisst denn das? Ich lebe mein Leben, ich gehe mit meinen Jungs an einen Fussball-Match, ich mache, was für mich gerade ansteht. Diese Art Wertung finde ich sehr schwierig. Genauso finde ich es schwierig, wenn Menschen von sich sagen, sie seien ganz wertfrei. Das glaube ich nicht, denn wir haben alle unsere Werte.

 

Vielleicht möchtest du zum Schluss noch etwas zum Thema anfügen. Wir haben jetzt einen Rundgang gemacht, wir sind von der Idee des Durchbruchs zur Frage gelangt, ob ein solcher überhaupt erstrebenswert ist …?

Ich denke doch, Durchbrüche sind wirklich erstrebenswert. Sie geschehen immer wieder und können neue Horizonte eröffnen. Aber der Wert eines Durchbruches bemisst sich daran, wie stark er nachher in das alltägliche Leben, in die Beziehungen mit den nahestehenden Menschen, in die Arbeit einfliesst.

Es kommen Kunden zu uns, die wunderbare Arbeit machen, die beispielsweise in Pflegeberufen tätig sind oder z.B. Brot backen. Als erleuchteter oder spiritueller Mensch kannst du das Brot mit einer spirituellen Haltung backen. Menschen, die das Brot essen, spüren dann vielleicht eine andere Energie, als wenn das Brot mit Wut gebacken wurde.

Ich weiss auch nicht, ob eine Krankenschwester unbedingt Heilerin werden und eine Praxis eröffnen muss. Wenn ein Durchbruch in den heilerischen Bereich stattgefunden hat, wenn man diese Kräfte in sich spürt, dann ermutige ich die Menschen, das in ihren Beruf zu integrieren. Menschen zu pflegen, ist eine wunderbare Aufgabe und dort diese spirituelle Kraft hineinfliessen zu lassen, dort wo man steht, das finde ich fast erstrebenswerter als den Wunsch, ein grosses Medium, ein grosser Heiler, ein grosser Lehrer zu werden.

Ein schöner Schlusssatz gefunden! Vielen Dank für das anregende Gespräch.

 

Über Lucius Werthmüller

Lucius Werthmüller, geboren 1958, setzt sich seit rund 30 Jahren mit allen Grenzgebieten auseinander. Zu seinen Spezialgebieten gehören veränderte Bewusstseinszustände, die Physikalische Medialität und die Erforschung biologischer Energien. Er ist seit 1991 Präsident des «Basler Psi-Vereins». Im Jahr 1994 stiess er als Programmgestalter zum Team der «Basler Psi-Tage» und war von 1999 bis 2007 deren Projektleiter. Im Jahre 2000 erhielt er den Preis der «Schweizerischen Stiftung für Parapsychologie». Er ist Stiftungsrat der Gaia Media Stiftung und war Projektleiter des internationalen Symposiums «LSD – Sorgenkind und Wunderdroge», das im Januar 2006 anlässlich des 100. Geburtstags von Dr. Albert Hofmann in Basel stattfand. Zusammen mit Dieter Hagenbach schrieb er die Biographie «Albert Hofmann und sein LSD», die im AT-Verlag veröffentlicht wurde. Neben anderen Aktivitäten betreibt er ein Buchantiquariat. Lucius Werthmüller ist Vater dreier erwachsener Söhne und lebt mit seiner Partnerin Sabin Sütterlin in Basel.

www.bpv.ch

Dieser Artikel Spirituelle Durchbrüche – Interview mit Lucius Werthmüller ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.


Spirit Humor: Jed McKenna trifft Ramana Maharshi – Ulrich Nitzschke

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RamanaTextDie Fortsetzung unserer Kultserie von Ulrich Nitzschke für Erleuchtete und solche, die es werden wollen. Oder auch nicht. Diesmal trifft Jed McKenna DEN Guru der Satsang-Gemeinde, Ramana Maharshi. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Sein selbst. Oder so.

von Ulrich Nitzschke

 

Jed: Hi Ramana, ist das nicht toll, so im ALL-EINEN, ganz ohne die lästigen physikalischen und sonstigen Limits der Erde, miteinander kommunizieren zu können? So von Erleuchtetem zu Erleuchtetem?

Ramana: Klar.

J: Ich wollte dich schon immer was fragen, Ramana. Kann ich?

R:. Klar.

J: Diese Methode der Selbsterforschung, für die du hier bei den Unerleuchteten so bekannt bist, ist die auf deinem eigenen Mist gewachsen?

R: Klar.

J: .hm…. zunächst mal ne kleine Zwischenfrage, ok?

R: Klar.

J: Warum sagst du ständig „Klar“?

R: Dumpfbacke! Ich bin erleuchtet. Mir ist alles klar.

J: Klar.

R: Siehste, jetzt sagst du auch ‚Klar’. Du bezeichnest dich schließlich ja auch ständig als ‚erleuchtet’. Allerdings, wenn du mir eine etwas kritische Bemerkung erlaubst…?

J: Klar.

R: …Du übertreibst dabei ganz schön. Ist dir das klar?

J: Klar.

R: Abgesehen davon: ich muss schon sagen, du hast ganz schön viel kapiert von dieser Erleuchtungs-Kiste.

J: Danke für das Kompliment. Und du hast mir immer schon imponiert, vor allem eben wegen deiner Methode der Selbst-Erforschung.

R: Jaja. Du hast dich ja auch in so was versucht.

J: Genau. Ich hab sogar ein eigenes Fachwort dafür kreiert: Spirituelle Autolyse. So was wie ein Markenzeichen, verstehst du? Wie war denn so die Erfahrung mit deiner Selbst-Erforschungs-Methode?

R: Enttäuschend. Fast alle haben sie missverstanden. Die Frage an den Schüler „Wer fragt da“ ist doch nur der Einstieg! Wenn ich nun ständig erlebe (und ich erlebe ja jetzt von hier aus alles mit, klar?), wie der Betreffende stocksteif dasteht und kein Wort herausbringt, weil sich herumgesprochen hat, dass es spirituell un-korrekt ist einfach ganz normal mit “ich“ zu antworten, dann könnte ich mir die Haare ausraufen! Der Witz bei der Sache ist doch, dass genau das dazugehört. Denn nur wenn der Schüler ganz ehrlich-naiv mit „ich“ antwortet,  kann der Lehrer in meinem Sinne weiterfragen, nämlich: was ist denn dieses ‚Ich’ wirklich, wie macht es sich überhaupt bemerkbar, woher kam der Impuls diese Frage zu stellen usw., usw. Nur auf diese Weise funktioniert doch das Ganze! Kein Wunder, dass so wenige Selbst-Erforschte durch die Gegend laufen. Sogar in meinem alten, geliebten Heimatland Indien! Vom sogenannten Westen will ich gar nicht reden.

Jed: Du könntest einem richtig leid tun, Ramana. Das hast du echt nicht verdient. Aber schau mal: du  hast auf der Erde eine richtig dufte Fan-Gemeinde, die deine Virupaksha- Klause am Arunachala zum Museum gemacht hat,  dort einen Ashram mit flotten Gästezimmern unterhält, die Bücher und Videos und über dich herausgibt, im Internet mit mehreren Klasse-Websites für dich wirbt und spezielle Apps anbietet, alles echte Profi-Arbeit! Ist das nichts?

Ramana: Bitte erinnere mich nicht daran, Jed. Dieser Zirkus raubt mir schon lange den wohlverdienten Schlaf des Erleuchteten. Ich habe schon mehrmals mit Shiva gesprochen, auch mit Ganesha,  und mich beschwert. Aber beide sagen nur: alles ist, wie es ist und so ist es gut. Und ich soll mich damit abfinden. Tu ich ja auch, schließlich stehe  ich ja voll zu Maya, Lila und so. Aber leicht fällt es mir nicht. Dir kann ich das ja erzählen. Du wirst es sicherlich nicht rumschwätzen.

Jed: Versprochen, Ramana.

Ramana: Und wie läuft das mit deiner Auto…,äh, Auto…. Wie heißt deine Erfindung  noch mal?

Jed: AU-TO-LY-SE. Kann ich, ehrlich gesagt, gar nicht so richtig beurteilen. Ich krieg praktisch kein brauchbares Feedback. Klar, man muss Geduld haben. Der Prozess braucht bei den meisten Schülern ganz schön viel Zeit. Vielleicht sollte ich aber doch prophylaktisch mal Bestellungen beim Universum aufgeben oder Gespräche mit Gott (welchem eigentlich?) anleiern. Höfliche Frage: Würdest du da Oben ein Wort für mich einlegen?

Ramana: Klar.

Jed: Aber als Methode ist die Spirituelle Autolyse einfach Spitze. Top-aktuelles Modell, sozusagen. Die geht wirklich ans Eingemachte – vorausgesetzt der Schüler  wendet sie tatsächlich an, ständig, nicht nur an Sonn- und Feiertagen!  Ich möchte dir nicht zu nahe treten, lieber Ramana, aber ich würde sagen, sie geht noch ein beträchtliches Stück über deine Selbst-Erforschungs-Masche hinaus. Quasi bis zur totalen Zerschlagung und Vernichtung des eigenen Ichs, so wie – metaphorisch natürlich –  Krishna das in der Bhagavad Gita mit dem widerstrebenden Arjuna hinbekommt.

Ramana: Und das funktioniert?

Jed: Bei mir jedenfalls hat es geklappt. Würde ich sonst jetzt mit dir so bequem intergalaktisch plaudern können?

Ramana: Wo du recht hast, hast du recht, Jed.

Jed: Danke für das Gespräch, Ramana. War echt cool. Hättest du Lust, dass wir uns bald mal wieder zusammenbeamen?

Ramana: Klar.

 

Von Ulrich Nitzschke: Jahrgang 1940. Studium der Geisteswissenschaften, über dreißigjährige Berufslaufbahn im Diplomatischen Dienst, seit 2004 freiberufliche Tätigkeit als Mentor und Autor in Bonn. Verfasser vieler Bücher, zuletzt „Revolution im Spiri-Land“

www.samurai-21.de

Hier finden Sie Bücher von Ulrich Nitzschke

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Wolfgang Maiworm – Astrologie: Die älteste Wissenschaft (Video)

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Astrologie ist die Mutter aller Wissenschaften – so der SpiritMedia-Veteran Wolfgang Maiworm. Er ist ein Kenner alter Weisheitslehren und arbeitet auch als Astrologe.

Es geht um ein senkrechtes Weltbild: Wie im Himmel, also auf Erden. Das Prinzipiendenken lässt sich überall übertragen und erinnert uns daran, dass die Welt voller Rhythmen sind, nach denen es sich zu leben lohnt. Das Leben des Weisen? Ein ZEN Zitat und ein Rilke Vers deuten an, worum es geht…

 

Wolfgang Maiworm ist seit Jahrzehnten eine bekannte Größe im SpiritMediaBereich – Kongressveranstalter, Herausgeber der Zeitschriften „Lebens-t-räume“ und „heute leben mit FLIEGE“, Astrologe und Autor.

www.wolfgangmaiworm.de
www.magazin-fliege.de
www.medizinundbewusstsein.de

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Rosenkreuzer: Reise ins Unerwartete – Dr. Gunter Friedrich

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RosenkrText

© Indigo Blue / photocase.com

In diesem persönlichen Bericht schildert der Autor seinen Weg als spirituell Suchender und Findender, der ihn zu den Rosenkreuzern führt.

2007 entstand die Stiftung Rosenkreuz in Deutschland, in den folgenden Jahren bildeten sich Rosenkreuz-Stiftungen und stiftungsähnliche Institute in anderen Ländern.

Von Dr. Gunter Friedrich


Während meiner Kindheit erwachte das Empfinden, hier nicht zu Hause zu sein. Ich staunte die Menschen an und die Dinge und überhaupt alles, was stattfand. Ich spürte: Die Menschen sind nicht glücklich. Irgendetwas lastet auf ihrer Existenz. Aber was? Nachts, in den Träumen, flog ich, einem Vogel gleich, über die Landschaft, zwischen Bäumen und Häusern hindurch. Die Weite ließ mich aufatmen. In Zeiten der Krankheit oder der Schwächung des Körpers stellte ich fest, dass ich nicht identisch bin mit meinem Körper. Denn mein Inneres war nicht krank. In der späteren Jugend hatte ich ein merkwürdiges Erlebnis. Ich kam aus dem Kino; der Film hatte mich sehr berührt. Es war schon dunkel. Plötzlich erlebte ich mich viele Meter über „mir“. Ich sah, wie „ich“ da unten auf der Straße stand. Es war ein gehöriger Schreck.

„Wer bin ich?“ Diese Frage begleitete mich. Doch ich stieß auf Grenzen, auf Nebel. Wo ist der Spiegel, in dem man sich zuverlässig erkennen kann? Ich ließ mich auf Menschen ein, versuchte, sie zu erspüren und wunderte mich, warum sie das Existieren nicht genauso rätselhaft empfanden wie ich. Die Dinge schienen ihnen selbstverständlicher zu sein. Eines Tages merkte ich, dass man mit Bäumen kommunizieren kann. Kräfte gehen von ihnen aus. Und es scheinen Mitteilungen darin zu liegen, die man sprachlich nur umschreiben kann. Etwa in der Richtung: „Ich existiere – so wie du. Aber du bist Mensch. Du hast eine Aufgabe.“

Was hat es mit dem Existieren auf sich? Wörtlich bedeutet es Hervortreten (lat. exsistere). Woraus treten wir hervor? Nicht aus Sichtbarem. Immer wieder schien es mir, dass ich von Atmosphärischem berührt werde. Ich vertiefte mich in Dichtung, Philosophie, Schriften der Religionen. Viele Autoren hatten offenbar ähnliche Berührungen und haben versucht, sie in Sprache umzusetzen, jeder auf seine Weise. Es gibt das nicht Fassbare, von dem ein Ruf ausgeht. Ich suchte ein Gegengewicht im normalen Leben, studierte Jura, gründete eine Familie, ergriff einen bürgerlichen Beruf. Dadurch wurde mir umso deutlicher, auf welch schwankendem Boden das sogenannte Reale steht. Und auch, wie stark die Bestrebungen sind, bewusst oder unbewusst, uns daran zu binden.

Meine Frau empfand ähnlich. Wir begaben uns auf die Suche nach dem inneren Freiraum und der inneren Bestimmung. Wir befassten uns mit verschiedenen Gruppierungen, lasen Schriften aus Ost und West, machten Übungen der Vertiefung. 1976 stießen wir auf das Lectorium Rosicrucianum. Hier spürten wir ein geistiges Feld, zu dem wir eine Entsprechung hatten. Die Philosophie zielt auf Verwandlung, auf Neugeburt aus dem Geistig-Seelischen. Das Christentum wird als Weg angesehen, auf dem – aus der Tiefe des eigenen Innern  – eine neue Identität entsteht. Die Lehre schließt die anderen Religionen nicht aus. Auch unter anderen Vorzeichen ist ein solcher Weg möglich. Wir fanden geistige Weite – und Enge. Das Ego hat durch ein Nadelöhr zu gehen. Das Geistig-Seelische stellt sich dem Ego zunächst einmal als Gesetz dar.

Das Gruppengeschehen brachte vieles in uns in Bewegung. Die gemeinsame Hinwendung, die Stille, die Ausrichtung auf das nicht Fassbare – sie führten im Laufe der Zeit zu Inspirationen, Einsichten, neuen Gedanken. Es gilt, das Körperliche von geistigen Kräften durchdringen zu lassen. Zwangsläufig erhebt sich aus dem Unbewussten Widerstand. Er führt zu Kritik, bei manchen zu Verleumdung. Wir lernten, psychische Kräfte zu unterscheiden, es bildete sich eine Art ihrer Sinnesorgane. Die Bemühung, mit dem umzugehen, was aus dem eigenen Wesen aufsteigt, ließ uns mehr und mehr erkennen, was in uns stattfindet – und auch in der Welt.

Das atmosphärische Feld der Gruppe ist eine Aufeinanderfolge seelischer „Räume“. Man kann in umfassenderen Seelenräumen „erwachen“. Sie werden erzeugt von Menschen, die denselben oder einen ähnlichen Weg gehen. Hinweise und Richtlinien sind Helfer. Eines Tages erweisen sie sich als nichts anderes als die Beschreibung höherer seelischer Zustände. Sie sind dann „ins Herz geschrieben“. Der Weg gleicht einem Spannungsbogen zwischen dem normalen Leben und dem geistig-seelischen Pol im Innern.

Auf diesem Bogen findet die innere Verwandlung statt. Der Weg ist ein Hin und Her, ein Sich-erhoben-Fühlen und Zurückfallen; auf Inspirationen folgen Phasen des Nicht-mehr-Verstehens, auf Erfahrungen des Angekommenseins folgt erneutes mühsames Vorantasten. Widersprüche, Gegensätze, Momente der Erfüllung, des Zweifels, der Verlorenheit, des Ergriffenseins, der Fremdheit und der innigen Verbundenheit mit den Gefährten, all das gehört zu dem Weg. Der transzendente Pol im eigenen Innern gibt allem Bedeutung. Er trägt, er ruft, er zieht uns über uns hinaus. Einmal sah ich in einer Art Entrückung das Unsterbliche, das hinter unserem Dasein steht. Bei einem mir vertrauten Menschen zeigte sich in einem Moment die Individualität, die durch die Inkarnationen geht. Freude, Ur-Vertrautheit sind die Folge. Und einmal, als ich einen längeren Konflikt mit Weggefährten hatte, stieg plötzlich ein Bild auf. Ich sah eine Szene mit denen, die an dem Konflikt beteiligt waren. Es war eine mittelalterliche Umgebung und ich beobachtete den Ursprung des Konflikts. Das war ein Geschenk. Ich musste lachen: „Diesmal werden wir es schaffen.“

Gedanken, in einer Atmosphäre der gemeinsamen Hinwendung ausgesprochen, rufen hervor, wovon sie sprechen. Die Hintergründe des Daseins werden greifbarer. Das Bewusstsein muss jeden Schritt des Weges erfassen. Verstehen und wieder Loslassen, um neues Verstehen zu ermöglichen – Flexibilität, Offenheit und Sehnsucht sind erforderlich.

Liebe in bislang nicht gekannter Art wird erfahrbar, als Grundkraft, die das Leben und alle Verwandlungen trägt, die in seinem Potenzial enthalten sind. „Wirklichkeit“ wird zur Beziehung zu dem inneren Quell, der in allem wirkt. Ziel des Lebens ist es, das Ebenbild dieses Quells entstehen zu lassen und sich mit ihm zu vereinen. Es ist der „Andere“ in uns. Mystiker sprachen von dem „Geliebten“. In nicht vorhersehbaren Momenten zeigt er etwas von sich. Einmal, in einer nächtlichen Stunde, erlebte ich „mich“ an einem nicht beschreibbaren Ort. Das Bewusstsein war unbewegt, hellwach, ein Punkt in großer Stille. In einer nicht messbaren Entfernung befand sich das Körperliche. Wellenförmig gingen Kräfte aus von „mir“ zum körperlich Manifesten. Es war wie ein Strand, in dem sich die Wellen verfestigen.

In der Tiefe sind wir geistige Wesen. Der „Andere“ in uns ist nicht sterblich. Er ist nicht aufteilbar in die vielen Aspekte, die wir an uns kennen. Er ist Individuum im wörtlichen Sinn: „unteilbar“. Er gleicht dem Mittelpunkt eines Kreises, an dessen Peripherie wir uns befinden. In unserer heutigen Zeit können wir die Kräfte erkennen, die den Weg zur Mitte verdunkeln.

Die Brücken zur Mitte werden durch geistig-seelische Räume gebildet. Sie entstehen durch die Bemühung von Gruppen, die den Weg zur Mitte gehen. Es gibt sie rund um die Erde, in allen Kulturen. Durch sie entsteht „Atemluft“, die Möglichkeit geistiger Berührung.

2006 empfing eine Reihe von Mitgliedern des Lectorium Rosicrucianum den Impuls, Stiftungen zu bilden als Orte der Begegnung. 2007 entstand die Stiftung Rosenkreuz in Deutschland, in den folgenden Jahren bildeten sich Rosenkreuz-Stiftungen und stiftungsähnliche Institute in anderen Ländern.

Sie sind die Folge eines sich wandelnden Selbstverständnisses. Wer mit einem Boot einen Fluss überquert hat, lässt es am Ufer zurück. Wer den Gefährten im Inneren erweckt, erwirbt einen anderen Namen. Der Rosenkreuzer ist dann nicht mehr Rosenkreuzer, der Sufi nicht mehr Sufi, der Kabbalist nicht mehr Kabbalist. Er ist Mensch, Bruder / Schwester mit allen.

Durch die Veranstaltungen der Stiftungen zeigte sich: Keine einzelne Gruppe vermag die Fülle des Göttlichen umfassend widerzuspiegeln. Die Gruppen müssen sich die Hand geben, sich auf Augenhöhe nebeneinander stellen, ohne sich zu vermischen. Dann bilden sie eine Art Hohlspiegel und es entsteht ein Brennpunkt ungeahnter Kraft. Jede Gruppe wächst über sich hinaus. Das gehört zu den Forderungen unserer Zeit. Im Geistig-Seelischen vereinen sich ähnliche Räume ohnehin. Wissenschaftler, die nach dem Ursprung des Lebens forschen, nähern sich dem Göttlichen auf ihre Weise. Das wissenschaftliche Vorgehen ist eine notwendige Ergänzung zum spirituellen Weg. Die beiden sind komplementär und geben einander Impulse. Auch dies zeigte die bisherige Stiftungsarbeit auf beglückende Weise.

Die Bedrohung von Natur und Planet, von Individuum und Gesellschaft, die wir heute erleben, erfordert eine gemeinschaftliche Verantwortung aller, die den inneren Werten des Lebens zugetan sind. Alle, die sich hierum ernsthaft bemühen, sind miteinander verbunden, auch wenn sie es nicht merken. Die von ihnen ausgehenden psychischen Kräfte berühren und durchdringen einander. Sie bilden einen unsichtbaren atmenden „Körper“. Durch ihn kann sich das Geistige des Lebens Unzähligen mitteilen.

Die Arbeit der Rosenkreuz-Stiftungen steht im Einklang mit dem Ursprung des Rosenkreuzertums. Es entstand vor Jahrhunderten als ein Zusammenfluss verschiedenster spiritueller Strömungen, als eine Synthese für die Zukunft. Zum 400-jährigen Geburtstag der ersten Rosenkreuzerschrift Fama Fraternitatis aus dem Jahre 1614 wurde im letzten Jahr ein Dokumentarfilm erstellt mit dem Titel Reise ins Unerwartete. Reinhard Eichelbeck, Autor des Drehbuchs und Wolfgang Jung, Produzent des Films, haben sich der Geschichte und den Inhalten des Rosenkreuzertums von außen her genähert; sie gehören der Strömung nicht an.

Das Eintreten des Unerwarteten liegt „in der Luft“. Es ist notwendig, damit viele einen Bewusstseinsschritt vollziehen zu können.

Dr. Gunter Friedrich


Infos über den berührenden und tief gehenden Film zum Thema Rosenkreuz, „Reise ins Unerwartete“, finden Sie hier.

www.stiftung-rosenkreuz.de

Dieser Artikel Rosenkreuzer: Reise ins Unerwartete – Dr. Gunter Friedrich ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Physikalische Medialität: zu unglaublich? – Eckhard Kruse

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KrusePText1Wenn ich früher gelegentlich Berichte über „Physikalische Medialität“ hörte, von Séancen in völliger Dunkelheit, körperlosen Stimmen Verstorbener, „Ektoplasma“ und Dingen, die aus dem Nichts erscheinen oder von Geisterhand in der Dunkelheit herumgewirbelt werden, dann ging es mir wie wohl den meisten Menschen: Bei so viel Unglaublichem zuckte ich nur mit den Schultern. Was soll das denn, kann ja wohl nicht sein, damit muss ich mich nun wirklich nicht beschäftigen?! In den letzten Monaten hatte ich die Gelegenheit, drei derartige Séancen selbst mitzuerleben, und ich bin mittlerweile überzeugt, es lohnt sich, diese Phänomene genauer anzuschauen.

Von Prof. Dr. Eckhard Kruse

 

Wahrheit oder Täuschung? Ein endloser Streit

Keine Sorge, ich möchte nicht versuchen, Sie von der Echtheit solcher Phänomene zu überzeugen. Immerhin hat die Erforschung von Physikalischen Medien eine mehr als hundertjährige Geschichte, in der sich trotz vieler ernsthafter Bemühungen eines nicht geändert hat: Überzeugte Befürworter und Gegner prallen nach wie vor heftig aufeinander. Wo die einen solide wissenschaftliche Belege für die Existenz der Phänomene sehen, finden die anderen stets einen Grund, um die gesamte Argumentation in Frage zu stellen und alles als Betrug zu sehen.

Dabei finden sich unter den Befürwortern durchaus ernstzunehmende Forscher, die jahrelang akribisch an Methodik und Experimenten gefeilt haben, um möglichst wasserdichte Beweise vorzulegen. So hat etwa der Arzt Freiherr von Schrenck-Notzing bereits 1914 umfangreiche Forschungen über „Materialisationsphänomene“ veröffentlicht und war zuversichtlich, damit jegliche Zweifel beiseite räumen zu können und insbesondere die Existenz von Ektoplasma zu belegen, jener feinen, meist weißlichen Substanz, die aus den Körperöffnungen von Medien ausströmt, ein Eigenleben entwickeln kann und schließlich sogar die Gestalt von Händen, Gesichtern oder ganzen Menschen annehmen soll. Auch noch ein knappes Jahrhundert später, etwa im 1999 veröffentlichten „Scole Report“ waren die Forscher wieder einmal überzeugt, den Zweiflern keine Gegenargumente mehr zu lassen, nachdem zum Beispiel unbelichtete, zuverlässig in Kisten eingeschlossene Filme nach der Séance bei der Entwicklung Botschaften, Gedichte oder gar technische Skizzen zeigten.

Doch bis heute reicht keines der Forschungsergebnisse aus, um Skeptiker zu überzeugen – was allerdings bekanntermaßen auch für Homöopathie, energetisches Heilen, Telepathie, die Bedeutung von Nahtoderfahrungen und vieles andere gilt. Damit sind wir mittendrin im allgegenwärtigen Thema, dass vorgefasste Meinungen, Dogmen und das herrschende Weltbild unsere Wahrnehmung, unsere Vorstellungen und auch die Forschung beeeinflussen. Vermutlich wird nicht einmal der beste 1000-seitige Forschungsbericht Menschen von Phänomenen überzeugen, die einfach nicht in ihr Weltbild passen.

Statt über wahr oder falsch zu diskutieren, möchte ich von meinen Erlebnissen berichten und wie mein Verstand sie einzuordnen versucht. Vielleicht kann ich Sie ein wenig neugierig machen, so dass das Thema auch in Ihr Blickfeld rückt oder Sie gar selbst einmal eine physikalische Séance besuchen möchten. Eigene Erfahrungen sind bekanntlich die beste Grundlage für die Bildung einer eigenen Meinung.

 

Phänomene in physikalischen Séancen

Bei aller Verschiedenheit der Erscheinungen in der Geschichte des physikalischen Medialität gibt es doch typische Merkmale von Séancen und Phänomene, die sich ähneln. So stellt das Medium meist in völliger Dunkelheit in einem Trance-Zustand Kontakt zu Verstorbenen oder anderen „geistigen Wesen“ her, so dass diese Botschaften durchgeben, auf verschiedene Weise ihre Anwesenheit zeigen oder auch „Experimente“ durchführen, um die Existenz der jenseitigen Welt zu demonstrieren und ihren Einfluss auf unsere physikalische Realität.

Ich hatte die Gelegenheit, beim Basler Psi-Verein an Séancen von Kai Mügge (D), Mychael Shane (USA) und Warren Caylor (UK) teilzunehmen. Bei allen drei Medien waren vielfältige Phänomene zu erleben, dabei waren von den jeweiligen „geistigen Kontaktpersonen“ Botschaften zu hören und es ergab sich mitunter ein (oft schlagfertiger und humorvoller) Dialog mit den Teilnehmern. Ich möchte einiges herausgreifen, was mich beeindruckte und wo ich keine Vorstellung habe, wie es sich mit Tricks und Betrug erreichen ließe.

KrusePText2Bei Kai Mügge haben mich besonders die Ektoplasma-Phänomene fasziniert. Im schwachen Rotlicht, das auf Weisung des jenseitigen „Hans Bender“ an- und ausgeschaltet wurde, konnten die Geschehnisse beobachtet werden. Aus Kais Mund strömte ein feine, weißliche Substanz und sank zu Boden, wo sie sich rund einen Meter vor meinen Füßen zu einem kissengroßen Haufen ansammelte, der langsam und organisch vor sich hin waberte. Nach und nach wuchsen erst einzelne Finger, dann schließlich eine Hand daraus hervor und bewegten sich langsam und sehr natürlich wirkend. Rechts oben eine Darstellung, wie ich die Wahrnehmung erinnere.

KrusePText3Bei Mychael Shane fand ein Teil der Séance bei normaler Beleuchtung statt. Nachdem er eine Weile gesprochen hatte, wurde sein Mund mit Klebeband verschlossen und die Position mit Filzmarkern auf dem Gesicht markiert. Arme und Beine waren am Stuhl fixiert. Der Vorhang des Kabinetts (einer bei Séancen üblichen „Dunkelzelle“ für das Medium) wurde geschlossen und nach einer Weile signalisierte Mychael grunzend durch den zugeklebten Mund, es gehe los. Der Vorhang würde geöffnet, die Fixierungen gelöst, so dass Mychael aufstehen konnte. Nach dem Lösen des Klebebands strömten aus seinem Mund innerhalb weniger Sekunden mehrere Dutzend kleinerer, etwa erbsengroßer Steine (s. Beispielfoto), aber auch größere, insbesondere zwei ungefähr walnussgroße Steine.

Warren Caylor konnte ich in einer privaten Séance am Basler Psi-Verein kennenlernen. Die „Spirits“ waren als körperlose Stimmen zu hören, die sich in deutlichem Abstand vom Medium im Raum bewegten, um mit einzelnen Teilnehmer zu sprechen, und mir so auf vielleicht einen halben Meter nahe kamen. Nach längerem Gespräch mit „Yellow Feather“ traten nacheinander fünf weitere Charaktere stimmlich in Erscheinung. Besonders beeindruckte mich „Luther“ mit einer donnernden Stimme aus geschätzt zwei Metern Höhe, die durch imposantes Fußstampfen begleitet wurde: ein Klangerlebnis, für dessen Vortäuschung wohl weder Medium noch Teilnehmer über geeignete Stimmen bzw. Schuhe verfügten. Doch selbst wenn Warren tatsächlich das Schauspieltalent besäße, so unterschiedliche Charaktere vom Klang der Stimme, Sprachduktus und der Persönlichkeit her derart lebendig, humorvoll und schlagfertig vorzuspielen, bliebe die Frage, warum er sich dann nicht einfach auf Comedy-Bühnen als Künstler feiern ließe.

KrusePText4Vielleicht noch erstaunlicher war für mich, wie sich, während „Yellow Feather“ sprach, in der Dunkelheit eine schwache Lichtwolke bildete, seitwärts bewegte, über dem Boden aufstieg, sich wieder auflöste, neu entwickelte und dann zu Händen und Armen ausformte. Schließlich war ein vollständiger, schwach leuchtender Oberkörper mit Armen und Händen zu sehen, die auf natürliche Weise gehoben wurden, als wollte sich „Yellow Feather“ in ganzer Pracht zeigen. Auch hier eine Abbildung auf Basis meiner Erinnerung.

 

Was soll ich damit anfangen?

Während der Séancen war mein Verstand wie alarmiert und machte sich eifrig, aber vergeblich daran, konventionelle Erklärungen für das Erlebte zu suchen. Raffinierte Zaubertricks mit unsichtbaren Fäden und Beamerprojektion? Kollektive Halluzination aller Teilnehmer unter unbewusster Hypnose? Helfer unter den Sitzern, alle sind eingeweiht, nur ich bin der Dumme?
Diese und viele weitere Fragen stellen sich Forscher, die derartige Phänomene untersuchen, schon seit langem und oft gehen die Medien auf Bedenken ein und lassen vielfältige Kontrollen zu, um herkömmliche Erklärungen und Betrug auszuschließen, wie etwa das Festbinden oder Festhalten auf dem Stuhl, die vorherige Durchsuchung der Räume, der Medien, ihrer Kleidung und manchmal sogar ihrer Körperöffnungen.

Ich bin hier nur wenig auf die Randbedingungen eingangen und habe im Sinne der Lesbarkeit auch auf manches „meiner Wahrnehmung nach“ verzichtet, das in einem Forschungbericht dazugehören würde. Entsprechende Studien können mit der Beschreibung der Kontrollen und der Abwägung eventueller Lücken viele Seiten füllen – und am Ende ist man sich doch nicht einig. Daher hier nur kurz meine persönliche Einschätzung: Bei allen Séancen gab es Phänomene, bei denen ich mir prinzipiell (ohne allerdings zu wissen, wie) vorstellen könnte, sie ließen sich mit Tricks hervorrufen. Es gab aber auch jedes Mal Phänomene, bei denen ich auch mit reichlich Fantasie kein Schlupfloch für Betrug oder Täuschung sah. Die Parapsychologen, denen es oft ähnlich geht, ziehen daraus mitunter erstaunlich unterschiedliche Schlüsse: Manche sind überzeugt, dass an den Phänomenen etwas dran sein muss, andere folgern, wenn auch nur eine Sache Betrug sein könnte, dann muss alles Betrug sein.

 

Verstand versus Wahrnehmung  

Ein guter Umgang mit diesem Dilemma erscheint mir, sich mit schnellen Schlüssen zurückzuhalten und erst einmal weiter ganz genau hinzuschauen. So genieße ich demütiges Staunen und übe mich darin, eine unglaubliche Beobachtung anzuerkennen, ohne eine (ins vorherrschende Weltbild passende) Erklärung dafür zu haben. Genau das scheint mir ein perfektes Wissenschaftler-Training zu sein: Denn wer Beobachtungen, die (noch?) unerklärlich sind, nicht aushalten kann, riskiert, anfällig zu werden für zu einfache Erklärungen („alles Quatsch, alles Lug und Betrug“) oder gar für Dogmen („Wer sich damit beschäftigt, ist kein ernstzunehmender Wissenschaftler“). Dass Wissenschaftler so oft die Untersuchung des Paranormalen scheuen, liegt wohl gerade an dieser Angst, möglicherweise Täuschung oder Betrug aufzusitzen und dann als dumm dazustehen. Doch ist es nicht viel dümmer und unwissenschaftlicher, sich einem Forschungsgebiet aus Angst vor dem Scheitern pauschal zu verweigern? Wenn Wissenschaft nur das untersuchte, wo Erfolg gewiss ist, bliebe nicht viel Neues zu entdecken. Es geht nicht darum, auf alles eine Antwort zu haben, sondern dort, wo die Antworten noch nicht gut sind, genau hinzuschauen.

Doch nicht nur für die Wissenschaft, sondern für uns alle könnte es in unserer verkopften Welt eine wunderbare Übung sein, den selbstbewussten, mitunter überbewerteten Verstand mit seinem vermeintlich sicheren Wissen gezielt in eine hilflose Lage zu bringen, wo es erst einmal um das reine Erleben und Wahrnehmen geht – und damit letztlich auch darum, Gefühl und Herz zu stärken für einen offenen, umfassenden Blick auf die Welt.

Vielleicht lassen sich auch neue Türen zur Erforschung der physikalischen Medialität öffnen, wenn man nicht an der ewig strittigen Standardfrage „echt oder Täuschung?“ kleben bleibt. Selbst für den überzeugten Skeptiker sollte sich ein genauerer Blick lohnen: Hier lässt sich die heutige Forschungsmethodik mit ihren strengen Forderungen nach Messbarkeit, Wiederholbarkeit, Kontrolle usw. auf den Prüfstand stellen; man kann die Mechanismen von Glaubenskriegen – die wir global ja mit katastrophalen Folgen erleben – in einem thematischen Mikrokosmos untersuchen, wo sie sich zwar gewaltfrei, aber durchaus gehässig und irrational abspielen; es gibt viele interessante Querbezüge zu Bewusstseinsforschung und Ritualforschung; und man könnte einfach einmal mutig in Physik, Biologie und Psychologie darüber spekulieren, ob (wo?) die Phänomene tatsächlich so ein Problem für unser Weltbild wären, wie reflexartig behauptet wird. (Im online abrufbaren Text „Sieben Gründe Physikalische Medialität zu erforschen – selbst wenn man sie für Quatsch hält“  gehe ich detaillierter darauf ein.)

 

Menschen, Medien, Misstrauen

Menschen mit medialen Fähigkeiten genießen in weiten Teilen unserer Gesellschaft ein Ansehen, das wohl irgendwo zwischen Enkeltrick-Betrügern und Haustürgeschäftemachern rangiert. Dass sie sich dennoch mit ihren Fähigkeiten öffentlich zeigen, könnte man schon fast als Indiz ihrer Rechtschaffenheit nehmen. Warren Caylor etwa teilte mir im persönlichen Gespräch mit, dass er in England mindestens sechs, sieben Gruppen kenne, die aufgrund möglicher öffentlicher Anfeindungen ihre physikalische Medialität ausschließlich im Privaten praktizieren.

Ich finde das sehr bedauerlich! Dabei will ich keineswegs sagen, dass ein gesundes Misstrauen nicht nützlich wäre. Aber wenn es darum geht, dass uns Menschen aus Eigeninteresse mit viel Trickserei falsche Realitäten vorspielen, uns manipulieren wollen, und wir ihnen, obwohl ihre Lügen regelmäßig aufgedeckt werden, unser Wohl anvertrauen, dann sollten wir vielleicht vor allem bei Politikern genauer hinschauen. Mir persönlich erscheint etwa die Behauptung, permanentes Wirtschaftswachstum soll auf einem begrenzten Planeten unsere globalen Probleme lösen, deutlich absurder – und sogar physikalisch unsinniger – als die Vorstellung der Existenz einer geistigen Welt.

Im Gegensatz zu vielen Politikern und anderen Profis der Selbstinszenierung habe ich Kai Mügge, Mychael Shane und Warren Caylor übrigens als sehr authentisch, warmherzig und bodenständig erlebt. Ich konnte alle drei auch abseits ihrer Séancen persönlich kennenlernen und da war keinerlei Unterschied zwischen „öffentlicher Darstellung auf der Bühne“ und privatem Austausch. In den Gesprächen untereinander zeigten sie ernsthaftes Interesse an der Arbeit der anderen und es schien eine Selbstverständlichkeit, dass es um echte Phänomene ging, etwa wenn Kai begeistert Fotos von Mychaels Apporten machte (Zauberkünstler würden wohl kaum gegenseitig ihre weißen Kaninchen fotografieren) oder als sich Warren sichtlich berührt in Mychaels Séance mit „Lady Nada“ unterhielt.

Im persönlichen Gespräch fragte ich Warren, ob er echte von unechten Medien unterscheiden könne. Ja, sofort. Kai und Mychael seien echt, wie er zum Beispiel an den Spirits neben Mychael während der Séance erkennen konnte. Man könnte fast darüber schmunzeln: Da bemühen sich stolze Parapsychologen mit jahrelangem Eifer und Ringen, die Echtheit von Medien zu überprüfen, dabei kann es doch so einfach sein, wenn man einmal die Perspektive wechselt: Man muss nur jemanden fragen, der sich wirklich mit dem Thema auskennt…

 

Neugierig?

Ich vermute, auch in Zukunft wird es für die Phänomene der Physikalischen Medialität keine einfachen, pauschal gültigen Erklärungen geben. Doch es wäre vielleicht schon viel erreicht, wenn das Thema eine breitere, unbefangene Aufmerksamkeit bekäme. Es gab immerhin Zeiten, da haben Berühmtheiten wie Thomas Mann Séancen besucht und öffentlich davon berichtet, und ich sehe es als Chance, unser Denken ordentlich aufzumischen – wenn man sich auf das eigene Erleben einlässt. Ich selbst freue mich darauf, weitere Séancen besuchen, um diese erstaunliche Welt näher kennenzulernen.

Dank: Herzlichen Dank an Lucius Werthmüller vom Basler Psi-Verein für interessante Diskussionen und die Möglichkeit, die Medien persönlich kennenzulernen und an einer privaten Séance von Warren Caylor teilzunehmen.

 

Prof. Dr. Eckhard Kruse studierte Informatik mit Anwendungsfach Physik und promovierte auf dem Gebiet der Robotik und Bildverarbeitung. Er arbeitete in der industriellen Forschung als Wissenschaftler und Manager und ist seit 2008 Professor für Angewandte Informatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Er ist Autor des Buches „Der Geist in der Materie – die Begegnung von Wissenschaft und Spiritualität“.

www.eckhardkruse.net

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Werner Ablass – Innerer Friede (Video)

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Was untergräbt unseren inneren Frieden oder lässt ihn gar nicht erst aufkommen? Äußere Umstände, der unruhige Verstand oder damit einhergehende Emotionen? Sicherlich.

Der Autor und Lehrer der Nondualität Werner Ablass meint aber: Davon unabhängig gibt es in uns einen stabilen ruhigen Zustand, der uns davor beschützt. Die Ruhe im Auge des Hurricans…

In Kürze folgt hier ein Talk TV Gespräch mit Werner Ablass

 

Werner Ablass war einige Jahre im Management eines internationalen Unternehmens tätig, ehe er sich 1994 als Managementtrainer und NLP-Master selbstständig machte. Im Jahr 2004 traf er den indischen Advaita-Meister Ramesh Balsekar, der seine spirituelle Entwicklung und seine Arbeit entscheidend prägte. Seither arbeitet er vorwiegend als Autor und Coach, bietet Einzelsitzungen an und veranstaltet sogenannte Mindcrash-Seminare.

http://www.wernerablass.de/

 

Buch zum Thema:

MindcraschCover

 

 

Werner Ablass: „Mindcrash. Befreie dich von der Diktatur des Verstandes und lebe dein wahres Leben“
Verlag: Goldmann Verlag, 2015
Umfang: 192 Seiten
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3442220946

Hier können Sie das Buch bestellen

 

Weitere Bücher von Werner Ablass

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Indische Tempel und menschlicher Körper – Frank Timmermann

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Timmermann_Tempel_MYSTICA_1Die jahrtausende alte indische Weisheitslehre ist die Mutter allen spirituellen Denkens unserer Tage. So nimmt es nicht Wunder, dass auch vedische Tempel interessantes „Wissen in Stein“ beinhalten. Der Autor beschäftigte sich lange mit diesen Themen und enthüllt für uns die verborgenen Parallelen zwischen Tempelaufbau und menschlichem Körper.

Von Frank Timmermann

 

Seit meinem ersten Besuch in Indien im Jahre 1996 machte ich mir über die wahre Bedeutung der indischen Tempel meine Gedanken. Die Frage, die mich seit dieser Zeit bewegte und nicht mehr los lies war: „Was war der Grund für die Erbauung dieser Tempel und was haben sich die Erbauer gedacht, als sie jene Architektur geschaffen haben, die einer immer wieder kehrenden und logischen Anordnung von Kammern, Gängen, Flächen, Toren, Symbolen, Statuen und Zeichen unterliegt und sich in vielen Tempel Indiens wiederfindet?“.

Immerhin sind viele dieser Tempel mehrere tausende Jahre alt, und ich konnte mir seit dem ersten Kontakt mit einem dieser kunstvoll geschaffenen Bauwerke einfach nicht vorstellen, dass man diese wundervollen Kraftorte nur als Treffpunkte geschaffen hatte, um Menschen in allen Zeiten die Möglichkeit zu geben, um Opfergaben zu bringen, zu meditieren, sich energetisch aufzutanken, zu feiern oder um den zahlreichen, aus Granit geformten Gottheiten zu huldigen und um sie zu verehren. Mir war aus irgendeinem Grunde klar, dass hinter all dem noch eine tiefere Bedeutung existieren musste, die weit über die Bedeutung hinausgeht, die uns im Allgemeinen bekannt ist.

Bei einem Besuch einer besonders energetisierenden Tempelanlage im August 2014 wurde mir die wahre Bedeutung jener faszinierenden Bauwerke endlich klar. Wie im Jahre 1996, so standen uns auch dieses Mal wieder zahlreiche Tempelbesuche bevor, an denen wir unsere Pujas (Opfergaben) machen sollten, wie es uns in unseren Palmblättern vorgelesen wurde. Und bereits beim Betreten des ersten Tempels war es wieder dieses selten empfundene tiefe Gefühl des Friedens und der Geborgenheit, das einen überwältigt, wenn man sich innerlich dafür öffnet. Nicht vergleichbar mit der Kälte und Dunkelheit, die uns hierzulande in den Kirchen begegnet.

Das Betreten der inneren Kammern der Tempel versetzt noch tiefer ins Erstaunen, zumal ich nun das erste Mal die Gelegenheit bekam, ein mehrere tausende Jahre altes Heiligtum betreten zu dürfen, das für Nicht-Hindus normalerweise nicht zugänglich ist. So wurde ich erneut im Innersten der Anlage von einer noch stärker pulsierenden oder vibrierenden Energie oder Schwingung überrascht, die auf eine Art unsere Körper und unsere Seele berührte und in uns ein regelrechtes Kribbeln entstehen ließ und ganz offensichtlich von der göttlichen Quelle oder Statue auszugehen schien, von der Mutter Agilandeswar nach der auch diese Tempelanlage benannt ist. Mutter Agilandeswar – siehe das Bild links oben – repräsentiert  Gott in einer bestimmten, weiblichen Form und wird im Hinduismus wie eine Mutter abgöttisch verehrt. So ist es kein Wunder, dass viele Hindus sich gerne in ihrer Nähe aufhalten und diesen Tempel gerade Freitags in großer Zahl besuchen.

Es war ein Fest für unsere Augen und unsere Seelen, sich im Innersten der Tempelanlage aufhalten zu dürfen. So war der heiligste Schrein, den wir nur durch die Erlaubnis unsere Swamis betreten durften, umgeben von einer Art schwarzem, seidenmattem Granit, der auf wundervolle Art verziert war und Formen und Intarsien aufzeigte, die eine Fertigungsqualität in den Details und Kanten aufwies, wie sie, wenn überhaupt, höchstens von unseren heutigen Technologien erreicht werden könnte. Es fehlten einem sprichwörtlich die Worte, wenn man direkt davor stand und sah, was vor tausenden von Jahren auf scheinbar unerklärliche Weise entstand. Denn diese Fertigungsqualität muss man gesehen haben. Nach Rückfrage meines Swamis meinte er, es sei ein Werk der Rishis gewesen. Niemand anderes hätte so etwas erschaffen können. Wundervoll und Wundersam zugleich.

Doch woher kam diese Energie, die nicht nur mich so sehr emotional packte und sicherlich auch der Grund dafür ist, warum so viele Menschen diesen Tempel so oft aufsuchen? Offensichtlich schien diese Energie von einem sog. „Wasserlingam“ auszugehen, der sich unterhalb des Tempels befand. Diese Kraftquelle stellte einen energetischen Punkt dar, an dem durch einen göttlichen Schöpfungsakt Wasser unmittelbar materialisiert wird und immerwährend vorhanden ist. Es fühlte sich an, als würde man in Nähe dieser Quelle von einer höheren Macht liebevoll durchströmt.

Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Erbauer die Gottheit Mutter Agilandeswar exakt an der Stelle des Tempels positioniert haben, die den Übergang zwischen der geistigen und materiellen Welt, genannt „Vimana“, im heiligsten Bereich des Tempel symbolisiert. Vimana ist der Ort in den Tempeln, wo die Seele den Übergang zum Göttlichen findet.

All diese Fakten, sowie die Architektur selbst, bestätigten meinen Verdacht, dass es sich an jenem Ort und durch diese dreimal täglich stattfindenden Opfergaben, um eine ganz besondere Bedeutung handeln müsse. So bekam ich immer mehr das Gefühl, auch geistig mit den Erbauern in Kontakt zu kommen, die nicht nur mir, sondern uns allen, eine sehr wichtige und ernstzunehmende, geistige Botschaft hinterlassen haben. So fing ich an mich geistig von Agasthiya führen zu lassen, um den Tempel weiterhin in Bezug auf seine wahre Bedeutung hin zu erforschen und wahrnehmen zu können. Agasthiya ist einer der 18 bedeutendsten Rishis Indiens, dem wir u.a. das bekannte Ayurveda und vieles mehr zu verdanken haben. Er ist gleichzusetzen mit Rishis wie Patanjali, Bogar, Thirumula, und vielen weiteren. Agasthiya übermittelte Babaji das Kriya-Yoga. Babaji übermittelte sein Wissen an Lahiri Mahasaya. Er wiederum lehrte Sri Yukteswar, dessen bekanntester Schüler Yogananda Paramahansa war.

Ich begann also mit einem geöffneten Herzen und allen Antennen auf Empfang gestellt, alles zu hinterfragen, was ich zu sehen bekam, ohne dabei groß oder unangenehm auffallen zu wollen. So „hörte“ ich genau hin, was diese vielen Objekte (Gopuram, Prakarem, Dwajasthambam, Bali Peetham, Nandhi, Mandapam, Vimana), die sich in jedem Tempel befinden mir sagen wollten, welche Bedeutung sie haben. Relativ schnell fiel mir auf, dass sie alle auf einer unsichtbaren geraden Linie angeordnet waren, die am Eingang des Tempels (Gopuram = Fuß des Menschen) begann und bei der heiligsten Gottheit (Vimana = Kopf des Menschen), in diesem Fall bei Mutter Agilandeswar, endete.

Dieses Prinzip konnte ich im Laufe der Besuche weiterer Tempel immer wieder nachvollziehen, selbst dann, wenn diese Symbole nicht immer so akkurat angeordnet waren wie in dieser Tempelanlage. Doch in fast allen Tempeln sind diese Zeichen annähernd zu 100 % identisch und geradlinig ausgerichtet. Also, schien es sich hier doch um ein architektonisches Grund-Konzept zu handeln, das sich in jedem Tempel wiederholt. Doch aus welchem Grund, und um was für eine Architektur handelte es sich überhaupt? Warum waren all diese Symbole in einer Linie aufgereiht und was wollten sie uns aufzeigen?

Eine der oben erwähnten Hauptpujas zu Ehren von Mutter Agilandeswar, an der ich teilnehmen durfte, warf zudem weitere Fragen auf, ließen aber das Bild auch schlüssiger werden. Bei dieser Puja wird die Statue von Mutter Agilandeswar mit 9 verschiedenen Flüssigkeiten bestehend aus verschiedenen Ölen, Milch, Wasser und einer unbekannten Flüssigkeit gereinigt, die ihr zum Schluss eine goldene Anmutung verlieh. Dieser Mix aus den einzelnen Flüssigkeiten wird dann über einen sich seitlich befindlichen Abfluss nach außen abgeleitet, sprich aus der göttlichen Kammer hinausgeleitet.

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Abbildung rechts: Abfluss-Stutzen aus dem Heiligen Schrein „Vimana“. Zu sehen ist der Abfluss der die „Toxischen“ Reinigungsflüssigkeiten nach Außen ableitet, was symbolisch auf die Reinhaltung unseres Körpers und Geistes hindeuten soll. Es scheint, als würde ein aus der Wand blickender Dämon alles Toxische aus unserem Heiligtum ausspeien. Auch schön zu sehen die Filigranität der bereits erwähnten Baukunst, die jedoch auf dem Foto nicht so gut zur Geltung kommt. Wenn man mit dem Finger über die Oberflächen fährt, fühlt es sich so an, als würden man über einen glatten Tisch gleiten.

 

 

 

Diese Abflüsse konnte ich auch in anderen Tempeln erkennen, als z. B. im Brihadeshware Temple in Thanjavore reine Ziegenmilch nach Außen abgeleitet wurde, die zur Reinigung von Shiva in Form eines Shiva-Lingams, im Innersten Heiligtum auch dieses Tempels (Vimana) verwendet wurde.

Nach dem Vorgang der Reinigung wurde Mutter Agilandeswar in feinste Stoffe gekleidet und mit Schmuck und Blumen geschmückt und mit höchsten Mantren von den allerhöchsten Priestern gepriesen, um von ihr einen heiligen Segen zu erhalten.

Um das Rätsel letztendlich zu lösen, bat mir die materielle Betrachtung vs. der geistigen Betrachtung unglaublich viele Vorteile, um diese Wahrheit zu erkennen. Was allein diese Puja von Mutter Agilandeswar betrifft, deutet dieser Vorgang symbolisch auf einen Reinigungsprozeß hin, der aufzeigen soll, dass der Mensch sich geistig und materiell rein halten soll, in dem er das Toxische was ihn auf all seinen Ebenen geistig, kausal, astral und materiell, in Form von niederen Gedanken, niederen Eigenschaften, niederen Muster, schlechter Gefühle, Ängste, Hass, Neid, Gier, Unwissenheit, als auch alles an niederer grob- und feinstofflicher Nahrung, sowie jegliche Form niederer Informationen, die er über seine 9 Öffnungen (auch die 5 Sinne) in sich aufnehmen kann, tunlichst durch ein Bewusstwerden dessen, aus sich herausleitet soll bzw. erst gar nicht in sich eindringen lässt, um sich seiner innewohnenden Göttlichkeit überhaupt bewusst werden zu können. Ja, um sich überhaupt an das wahre Sein des Menschen erinnern zu können und um letztendlich ein vollkommener Mensch werden zu können. Unter 9 Körperöffnungen befinden sich jeweils 2 Augen, 2 Ohren, 2 Nasenlöchern, Mund, Anus und die Harnöffnung, über die wir uns unbewusst verunreinigen können. All diese Öffnungen sind mit unseren Sinnen bzw. den Sinnesorganen verbunden, die wiederum auf unser gesamtes Sensorium, das Karma und unsere Seele eine enorm weitreichende Wirkung haben.

Somit deuten diese Tempelanlagen ganz konkret auf einen anderen Tempel hin, was mich restlos ins Erstaunen versetzte.

Fakt ist als, dass die Architektur der Tempelanlagen bzw. die Anordnung der Höfe, Räume, Symbole in den Tempeln Indiens eindeutig auf die Architektur bzw. den Aufbau eines liegenden oder sitzenden Menschen hindeuten! (siehe unsere Abbildung)

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Sie zeigen auf, wie ein Mensch aufgebaut ist, wo seine Chakren sind, das er das Niedere, was ihn von seiner eigenen Göttlichkeit abhält, opfern soll und sie zeigen mit Vimana den Bereich des Kopfes das wiederum das Bewusstsein darstellen soll, auch den Ort der Seele, die es dem Mensch ermöglicht, sich mit dem Universum oder der Allmacht „bewusst“ verbinden zu können. Vimana symbolisiert den Ort des 3. Auges, unseres höchsten Sinnes.
Indische Tempel symbolisieren demnach nichts anderes als einen menschlichen Körper, der auf dem Boden liegt oder sitzt. Spätere Recherchen nach meiner Rückkehr aus Indien bestätigten meine Erkenntnis, dass es sich tatsächlich um die Architektur eines menschlichen Körpers handelt.
Somit steht fest, dass die Erbauer der Tempel uns die Wahrheit über das Sein unseres wahren Wesens in dieser Symbolik hinterlassen haben.

Somit bestehen keine Zweifel, dass es im Leben hauptsächlich darum gehen sollte – noch bevor wir uns den Aufgaben des Lebens stellen – sich das hohe Geistige Wissen anzueignen, dass unserem wahren Kern entspricht und das uns schon immer von den Botschaftern wie Jesus, Buddha und anderen Botschaftern Gottes auf Erden über verschiedene Wege und eben diese Symbole hinterlassen wurde.

Für viele dürfte dies eine vermutlich bittere Wahrheit sein, dass man Gott in keinem Tempel auf der Welt finden kann, außer in seinem eigenen Körper selbst. Vielleicht sind diese alten Tempel einige der wenigen Formen, welche die Materie hervorgebracht hat, die wirklich Sinn machen, da sie in ihrer Symbolik auf den Menschen und seine wahre Göttlichkeit hinweisen und nicht wie alles andere, das wir an Materie kennen, uns eher von unserer wahren göttlichen Persönlichkeit, wegführen. Schade nur, dass dies in Vergessenheit geraten ist und in unserer Zeit nicht mehr übermittelt wird!

Bilder und Artikel von Frank Timmermann

 

 

TimmermannBuchImpressionen zum Kapitel 9.3 aus dem Buch:
„MAKE IT HAPPEN! Der Ausweg aus der Unwissenheit zu Göttlichen Gedanken und Verhaltensmustern“, ISBN-978-3-945833-35-3

Hier können Sie das Buch bestellen.

 

 

 

 

 

Über Frank Timmermann:
Der Autor ist seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Beinahe zeitgleich begann seine spannende Suche nach der Antwort auf die Fragen: Was ist der Grund für unsere Widergeburten? Wer sind wir wirklich? Wo kommen wir her und wo gehen wir eines Tages hin? Durch Aneignung und Anwendung eines seit langem verborgen geglaubten Wissens, sowie der Nutzung der vedischen Meditation, gelang es dem Autor geistig in diese, uns unter normalen Umständen verborgene Welt einzudringen, um dort jene Antworten auf all seine Fragen zu erhalten. Sein Motto lautet: „Mit dem Kopf im Himmel und mit den Beinen auf dem Boden“, um so dem Alltag friedlich und liebevoll entgegenwirken zu können. Das Buch ist auf selbe Art entstanden und erhebt den Anspruch, vielen Suchenden einen zielführenden Weg aus der Vernetzung der Dunkelheit aufzuzeigen.
www.frank-timmermann.com

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Werner Ablass – Mindcrash: Den Denker gibt es nicht!

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Sind wir der Handelnde, oder wirkt das Leben durch uns? Gibt es einen freien Willen? Der Autor Werner Ablass ist überzeugt, dass es den Denker gar nicht gibt – Gedanken aber sehr wohl.

In seinem Buch „Mindcrash“ legt er dar, wie hilfreich es ist, sich von der Illusion der Täterschaft zu befreien. Gedanken laufen ab, wir handeln, sind durch Genetik und Umwelt konditioniert – aber sind wir auch die Handelnden? Werner Ablass hat dieses Wissen für unsere moderne Zeit übersetzt – Gedanken aus dem Advaita, die er bei dem indischen Meister Ramesh Balsekar lebendig erlebte. Dessen wichtigste Empfehlung: Überprüfe am Ende des Tages, welche Entscheidung Du wirklich allein getroffen hast, und wo es Impulse von außen waren. Was ist die Konsequenz?

Hier ein Artikel über den erwähnten Fall im Interview.

 

Werner Ablass war einige Jahre im Management eines internationalen Unternehmens tätig, ehe er sich 1994 als Managementtrainer und NLP-Master selbstständig machte. Im Jahr 2004 traf er den indischen Advaita-Meister Ramesh Balsekar, der seine spirituelle Entwicklung und seine Arbeit entscheidend prägte. Seither arbeitet er vorwiegend als Autor und Coach, bietet Einzelsitzungen an und veranstaltet sogenannte Mindcrash-Seminare.

http://www.wernerablass.de/

 

Buch zum Thema:

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Werner Ablass: „Mindcrash. Befreie dich von der Diktatur des Verstandes und lebe dein wahres Leben“
Verlag: Goldmann Verlag, 2015
Umfang: 192 Seiten
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3442220946

Hier können Sie das Buch bestellen

 

Weitere Bücher von Werner Ablass

 

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Anssi Antila – Intuition als Stimme des Herzens (Video)

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Im zweiten Teil des Talks mit dem spirituellen Lehrer Anssi Antila geht es zunächst um Intuition. Laut Antila ist sie Gottes Wille in uns, die Stimme des Herzens. Auf sie zu hören erfordert Mut, wird aber belohnt.

Auch der Verstand und die Zeit sind Themen im Gespräch. „Leben in Bewegung ist Liebe“ – aber darüber hinaus gibt es etwas in uns, das sich nie ändert…

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Anssi Antila, 1979 in Sankt-Petersburg geboren, wuchs in Helsinki und Berlin auf, wo es 2009 geschah: Beim Lesen eines Buches erwachte er zu seiner wahren Natur – eine spontane Erleuchtung. Für den ehemaligen Manager, den Spiritualität nie interessierte, begann plötzlich ein neues Leben.

www.anssi.de und fraganssi auf Facebook

 

Hier finden Sie Bücher von Anssi Antila

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Annette Kaiser – Mystik im 21. Jahrhundert (Video)

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Die spirituelle Lehrerin und Mystikerin Annette Kaiser erzählt im Gespräch mit Thomas Schmelzer über ihren Weg und ihre Definition von Mystik. „Ein direktes Wissen offenbart sich dem Menschen von selbst, wenn wir still werden, wenn wir lauschen“, meint sie.

Die Herzensqualität im Gewahrsein zu fühlen, darum geht es.

 

Annette Kaiser ist spirituelle Lehrerin und spirituelle Leiterin der „Villa Unspunnen“ (CH) und der „Windschnur“ (D) und führt seit 1991 Meditations-Retreats in verschiedenen Ländern durch. Sie folgt dabei dem pfadlosen Pfad der Liebe, der ihr von Irina Tweedie vermittelt wurde. Während 17 Jahren war sie Schülerin der englisch-russischen Sufilehrerin. Seit 1998 führt Annette Kaiser, mit Erlaubnis Irina Tweedies, den Sufipfad der Naqshbandiyya Mujaddidiyya-Linie weiter und begleitet Menschen auf diesem Pfad. Annette Kaiser hat den Pfad kontinuierlich weiter entwickelt.

Nach dem Studium der Ökonomie und Soziologie an der Universität St. Gallen (CH) arbeitete Annette Kaiser viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit. Sie war weltweit in über zehn Ländern verantwortlich für die Frauenfrage. Diese Arbeit hat in ihr die Liebe für Menschen sowie ein tiefes Verständnis für die Weltkultur geprägt. In den späten 1980-er-Jahren gründete sie ihre eigene TaiJi-Do-Schule und bildete während über 20 Jahren Schülerinnen und Schüler aus.

Annette Kaiser ist Autorin mehrerer spiritueller Bücher und hat den „Einen Übungsweg DO“ entwickelt. Seit den 1990er-Jahren unterstützt der von ihr präsidierte Verein „Open Hands“ Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Als Visionärin einer Universellen Spiritualität engagiert sie sich kreativ für EINE Welt – EINE Menschheit – EIN Bewusstsein – lokal/global. Sie ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und Grossmutter.

http://www.annettekaiser.ch
http://villaunspunnen.ch/
http://www.windschnur.de/

 

Hier finden Sie Bücher von Annette Kaiser

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Annette Kaiser – Die Evolution des Mitgefühls (Video)

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Individuelle Spiritualität und unsere Verbindung mit der Welt – wie ist das zu vereinen? Für die spirituelle Lehrerin Annette Kaiser geht es darum, eine integrale Spiritualität mit dem Weg des Herzens zu kombinieren, denn in unserem innersten So Sein ist der Wunsch angelegt, dass alle Wesen glücklich sein mögen.

Heute ist Erwachen etwas anderes als vor 2000 Jahren und doch ist es heute wie damals wichtig, die Stille im Herzen wieder zu finden, die uns zugleich über das Mitgefühl mit allem verbindet. Annette Kaiser engagiert sich weltweit mit anderen spirituellen Lehrern, Impulse für zu geben für ein neues Miteinander. Wirkliche Kooperation ist eine große Herausforderung, aber der Ruf der Stunde. Dabei hilft uns: Mehr Mitgefühl…

 

Annette Kaiser ist spirituelle Lehrerin und spirituelle Leiterin der „Villa Unspunnen“ (CH) und der „Windschnur“ (D) und führt seit 1991 Meditations-Retreats in verschiedenen Ländern durch. Sie folgt dabei dem pfadlosen Pfad der Liebe, der ihr von Irina Tweedie vermittelt wurde. Während 17 Jahren war sie Schülerin der englisch-russischen Sufilehrerin. Seit 1998 führt Annette Kaiser, mit Erlaubnis Irina Tweedies, den Sufipfad der Naqshbandiyya Mujaddidiyya-Linie weiter und begleitet Menschen auf diesem Pfad. Annette Kaiser hat den Pfad kontinuierlich weiter entwickelt.

Nach dem Studium der Ökonomie und Soziologie an der Universität St. Gallen (CH) arbeitete Annette Kaiser viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit. Sie war weltweit in über zehn Ländern verantwortlich für die Frauenfrage. Diese Arbeit hat in ihr die Liebe für Menschen sowie ein tiefes Verständnis für die Weltkultur geprägt. In den späten 1980-er-Jahren gründete sie ihre eigene TaiJi-Do-Schule und bildete während über 20 Jahren Schülerinnen und Schüler aus.

Annette Kaiser ist Autorin mehrerer spiritueller Bücher und hat den „Einen Übungsweg DO“ entwickelt. Seit den 1990er-Jahren unterstützt der von ihr präsidierte Verein „Open Hands“ Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Als Visionärin einer Universellen Spiritualität engagiert sie sich kreativ für EINE Welt – EINE Menschheit – EIN Bewusstsein – lokal/global. Sie ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und Grossmutter.

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Lars Köhne – Mein Weg zum Schamanen (Video)

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Lars Köhne, ein ehemaliger TV Journalist, erzählt im Gespräch mit Thomas Schmelzer von seinen spirituellen Erlebnissen hin zum Schamanismus, den er heute lebt. Schon als Junge träumte er immer wieder von anderen Wesen und von Lichtern. „Gott hat mich umgeschmissen“, sagte er dann.

Nach einer schweren Krise fand er zum Schamanismus und erlernte relativ schnell den Umgang mit der Anderswelt, Krafttieren, Trommel und Trancereisen.

 

Lars Köhne, Jahrgang 1968, lebt im Münsterland und ist Vater einer Tochter. Seit 2007 arbeitet er als Schamane. Davor war er über 20 Jahre als TV Redakteur/Reporter für verschiedene öffentlich/rechtliche und private TV Sender weltweit unterwegs. Die ersten Kontakte mit Schamanen hatte er während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Südafrika. Sein bevorzugter Arbeitsplatz ist ein Tipi ähnliches Zelt, mit dem er durch den deutschsprachigen Raum reist und in dem er Klienten empfängt und mit ihnen intensiv arbeitet. Während seiner mehr als 12 Jahre dauernden Lebensreise traten zudem die Hathoren – Wesenheiten aus übergeordneten Dimensionen, die im alten Ägypten durch den Aspekt der Göttin Hator bekannt waren, an ihn heran, um deren liebevolle Energie und nonverbales Wissen zu rufen und an Menschen/Gruppen weiter zu geben. Wichtig ist ihm bei seiner Arbeit, dass die Kraft der Liebe zwar universell ist, er als Schamane aber auf heimischem Boden arbeite. er versteht sich als Instrument und Diener, dem es erlaubt wird, helfend zu arbeiten.

http://www.shamancross.de/

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Lars Köhne – Die Arbeit des Schamanen (Video)

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„Wir sind Meister im Ausgleich von Licht und Schatten durch unser Herz“ – so Lars Köhne, der damit auch das Wesentliche seiner schamanischen Arbeit beschreibt. Es geht dabei – mit Hilfe der Trommel und anderer Hilfsmittel – um Energie, letztlich um den Geist. Letztlich möchte er auch seine Klienten dort hin führen, sich selbst mehr zu vertrauen, inneren Bildern zu vertrauen.

Wir sind alle heilig, meint er, es gehe um Selbstermächtigung. In seiner Arbeit begegnete er auch immer wieder den Hathoren, die „durch ihn singen“.

 

Lars Köhne, Jahrgang 1968, lebt im Münsterland und ist Vater einer Tochter. Seit 2007 arbeitet er als Schamane. Davor war er über 20 Jahre als TV Redakteur/Reporter für verschiedene öffentlich/rechtliche und private TV Sender weltweit unterwegs. Die ersten Kontakte mit Schamanen hatte er während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Südafrika. Sein bevorzugter Arbeitsplatz ist ein Tipi ähnliches Zelt, mit dem er durch den deutschsprachigen Raum reist und in dem er Klienten empfängt und mit ihnen intensiv arbeitet. Während seiner mehr als 12 Jahre dauernden Lebensreise traten zudem die Hathoren – Wesenheiten aus übergeordneten Dimensionen, die im alten Ägypten durch den Aspekt der Göttin Hator bekannt waren, an ihn heran, um deren liebevolle Energie und nonverbales Wissen zu rufen und an Menschen/Gruppen weiter zu geben. Wichtig ist ihm bei seiner Arbeit, dass die Kraft der Liebe zwar universell ist, er als Schamane aber auf heimischem Boden arbeite. Er versteht sich als Instrument und Diener, dem es erlaubt wird, helfend zu arbeiten.

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DIE STILLE IN MIR – erste Buchveröffentlichung von Thomas Schmelzer

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Soeben ist das erste Buch unseres Moderators und Chefredakteurs Thomas Schmelzer erschienen. „Die Stille in mir“ beinhaltet berührende Geschichten, inspirierende Betrachtungen und einige Übungen über den spirituellen Weg mit all seinen Fallstricken und Erleuchtungsmomenten. Es beginnt – hochdramatisch – mit der Überwindung seiner Krebskrankheit, fährt fort mit Begegnungen mit faszinierenden Heilern, Meistern und Therapeutinnen und führt zu dem Versuch, einen „Weg der Mitte“ zu finden: In sich zu ruhen und doch mitten im Leben zu stehen. Hier der persönliche Buchtrailer des Autors:

 

Hier die Vorstellung des EchnAton Verlags:

„Was willst DU?“ – Thomas Schmelzer, Moderator von MYSTICA.TV, erzählt erstmals von seinen mystischen Erfahrungen.

Eine Krebserkrankung brachte den Autor vor 25 Jahren von einer existenziellen Krise in eine tiefe Einheitserfahrung. Im Leben zurück verlor sich dieses tiefe Erleben von Frieden wieder in den Irrungen und Wirrungen des Alltagserlebens. Die Frage: „Was willst DU?“, die während seiner mystischen Erfahrung vor seinem inneren Auge erschien, ließ ihn nicht mehr los.
Er machte sich auf, begegnete spirituellen Medien, Heilern, Gurus, lernte Mentaltechniken und Meditationen, um den Zustand der Stille und des Aufgehobenseins im Leben wieder zu finden und somit die einzige Frage, die übrig blieb, beantworten zu können.
Anhand seiner ganz persönlichen Geschichte, wundervollen Begegnungen mit faszinierenden Persönlichkeiten und vielen Übungen vermittelt Thomas Schmelzer seine Erkenntnisse des Bewusstseinsweges, um nach und nach zu verstehen: Der Weg des Menschen ist geführt. Es gilt, den feinen Impulsen mehr und mehr zu vertrauen und sich selbst umfassend anzunehmen.“

 

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Infos zum Buch:

Thomas Schmelzer: „Die Stille in mir. Ein Erfahrungsweg zur Selbstfindung“
EchnAton Verlag, April 2016
Umfang: 240 Seiten (Hardcover)
Preis: 17,95 €
ISBN: 978-3-937883-76-2

Hier können Sie es ab sofort bestellen

 

Schmelzer_MYSTICA_HoerbuchInfos zum Hörbuch:

Thomas Schmelzer: „Die Stille in mir. Ein Erfahrungsweg zur Selbstfindung“
Steinbach Sprechende Bücher, April 2016
Umfang: 350 Minuten, 5 CDs (Autorenlesung)
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3-86266-067-4

Hier können Sie es vorbestellen (es erscheint Ende April)

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Pascal Voggenhuber – Vom Jenseits ins Diesseits (Video)

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Pascal Voggenhuber, bekannt geworden durch seine Arbeit als Jenseitsmedium, geht es heute noch um etwas anderes: Zu ermutigen, voll und ganz im Hier und Jetzt zu leben. Sein inneres Licht wieder zu entdecken und leben zu lassen, ist der Schlüssel. Authentizität, Lebendigkeit, Klarheit sind die Werkzeuge.

Mit Thomas Schmelzer spricht Voggenuber auch über seine Arbeit, seine Bekanntheit und sein Umgehen mit Fans. Immer menschlich sein, darum geht es.

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Pascal Voggenhuber gilt als eines der renommiertesten Medien in Europa. Er beeindruckt und verblüfft sein Publikum immer wieder aufs Neue mit detailliertesten Jenseits-Kontakten, eindrucksvollen Demonstrationen und berührenden Vorträgen. Seine herzliche und humorvolle Art, den Menschen zu begegnen, lässt jeden seiner Events zu einem einmaligen Erlebnis werden. Er hält Seminare und Vorträge in ganz Europa. Er ist einer der Protagonisten der erfolgreichen Dokumentation „Die Übersinnlichen“. In Kürze startet sein Online-Kurs www.enjoythislife.de.

http://www.pascal-voggenhuber.com

 

Hier finden Sie Bücher von Pascal Voggenhuber.

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Andrea Kalff-Cordero – koreanischer Schamanismus (Video)

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Wenn eine im Chiemgau aufgewachsene Frau sich berufen fühlt, Priesterin des koreanischen Schamanismus zu werden, muss das eine tiefe Bewandnis haben. Andres Kalff-Cordero ist die erste Person aus dem Westen, die tief in die Geheimnisse dieser alten Tradition eingeweiht wurde und auch täglich diese Arbeit praktiziert.

Im Gespräch mit Thomas Schmelzer erzählt sie über ihren ungewöhnlichen Lebenswandel: Eine koreanische Meisterin hat sie als ihre Nachfolgerin auserkohren. Nach der Überwindung einer schweren Krankheit nahm Kalff-Cordero die Einladung nach Korea an und fühlte sich im Nu in dieser Tradition zuhause, indem sie zum Beispiel viele ungewöhnliche Prüfungen sehr leicht bestand und in einer für sie fremden Sprache zu reden begann. Heute praktiziert sie täglich und berät viele Hilfesuchende. In Kürze: Teil 2 des Interviews.

Danke für die Erlaubnis, Ausschnitte aus Film „Le Ciel d’Andrea“ von Natascha Nisic nutzen zu dürfen (Produced by Seconde Vague Productions, Arte France-La Lucarne)

 

Andrea Kalff-Cordero wurde 2006 als erste Europäerin in den koreanischen Schamanismus initiiert. Sie erhielt ihr Naerim Gut Ritual (Initiiationsritual) von der berühmten Kim Keum Hwa. Seither reist sie durch Europa, Korea, Mexiko, Hawaii, arbeitet mit Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Heilern zusammen. Andrea lebt in Bayern (Deutschland) sowie auf Maui (Hawaii). Sie ist mit dem hawaiianischen Schamanen Ben Cordero verheiratet und Mutter von fünf Töchtern. Über Andreas Weg zum koreanischen Schamanismus wurden bereits mehrere Dokumentationen / Ausstellungen veröffentlicht, die auch mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.

www.schamanin-andrea-kalff.com

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Pfingsten: spirituelle Hintergründe – Christian Salvesen

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Gemälde von Jean II Restout – Art Renewal Center (Quelle: Wikipedia)

Christian Salvesen, einer der profundesten Kenner spiritueller Traditionen, erläutert hier die Entstehung und Hintergründe des Pfingstfestes. Was hat es für eine spirituelle Bewandnis, welche Erklärungen gibt es für den möglicherweise bewusstseinserweiternden Heiligen Geist?

 

Pfingsten, der 50. Tag nach Ostern (griechisch pentecoste, im angelsächsischen Sprachraum Pentecost), wird bis heute als „Gründungstag“ der Kirche gefeiert. Die zum traditionellen jüdischen Schawout-Fest versammelten Anhänger von Jesus begannen, in verschiedenen Sprachen zu reden, verstanden sich aber alle. Sie waren vom „Heiligen Geist“ beseelt. Einerseits galt das als Aufhebung der Strafe, die Gott beim Turmbau zu Babel über die Menschen verhängt hatte – die „babylonische Sprachverwirrung“. Andererseits schien das auf den Missionsauftrag hinzudeuten: „Gehet hin und lehret alle Völker!“

In der Apostelgeschichte heißt es:
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ (Apostelgeschichte 2,1-4)

 

Stärkung des Glaubens

In den 40 Tagen nach Ostern bis zur „Himmelfahrt“ erschien der „leibhaftig auferstandene“ Jesus etlichen seiner Jünger, nach dem Aufstieg (Ascension) geschah das nicht mehr. Wissenschaftlich sind Auferstehung und Himmelfahrt nicht zu erklären. Kulturgeschichtlich gibt es Parallelen, etwa im Mythos des ägyptischen Gottes Osiris, der – bereits zerstückelt – wieder zum Leben erwacht sein soll. Für Christen sind diese Ereignisse eine Sache des Glaubens. Im Glaubensbekenntnis heißt es seit dem 3. Jahrhundert: „Am dritten Tage auferstanden von den Toten und aufgefahren zum Himmel, wo er sitzt zur Rechten Gottes und wieder kommen wird in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten.“ In vielen mittelalterlichen Kirchen gibt es eine Öffnung in der Decke. Zur Feier des Aufstiegs, der Rückkehr des Sohnes zum Vater wurde und wird in einigen Regionen bis heute ein hölzerner Christus mit Seilen vor den Augen der Gemeinde durch das Loch nach oben gezogen. Zu Pfingsten wurde und wird wiederum eine große hölzerne Taube, Sinnbild des Heiligen Geistes heruntergelassen und zum Kreisen gebracht.

Das Loch in der Decke symbolisiert den Zusammenhang zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Nachdem der Meister aufgestiegen ist, brauchen die Jünger eine besondere Quelle der Kraft und des Vertrauens. Sie sind scheinbar auf sich allein gestellt. Nun gilt es, in der Gemeinschaft innere Stärke zu finden. Doch offensichtlich ist der Heilige Geist mehr als nur ein Gemeinschaftsgefühl. Der Apostel Petrus predigte mit Bezugnahme auf das Alte Testament: „So spricht Gott: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben, und eure Alten werden Träume haben.“ (Apg 2,14-18 EU)

 

Wie der Heilige Geist erscheint

Der Heilige Geist kommt von Gott selbst. Er macht sich auf verschiedene Weise im Menschen bemerkbar. Eine Art Bewusstseinserweiterung, eine Öffnung für andere Dimensionen der Wahrnehmung. Und ein Medium der Verbindung zu Gott. Eines der bedeutendsten Kirchenlieder zu Pfingsten aus dem 13. Jahrhundert beginnt so: „Nun bitten wir den heiligen Geist, um den rechten Glauben allermeist. Dass er uns behüte an unserem Ende, wenn wir heimfahren aus diesem Elende.“ Demnach ist der Heilige Geist selbst auch Ansprechpartner und Beschützer.

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Ausschüttung des Heiligen Geistes. Mittelalterliche Darstellung aus Landsberg (Quelle: Wikipedia)

In der Schöpfungsgeschichte (Tanach und Altes Testament) schwebt der Geist Gottes „über den Wassern“. Im Buch der Könige sagt der Prophet Elias – der angeblich wie Jesus zum Himmel aufgefahren ist – Gott sei wie ein Windhauch – wunderbar vertont ist das in Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ im Chor: „Der Herr ging vorüber“. Die Vorstellung von Gott als Atem oder Hauch finden wir auch in anderen Kulturen. So etwa in den indischen Veden, wo die Heilige Laut Aum oder Om als Ausdruck der universalen Kraft (brahma) verehrt und gesungen wird.

Im Neuen Testament wird der Heilige Geist an die hundert Mal erwähnt. Er soll die Jungfrau Maria geschwängert haben, bei Jesu Taufe als Taube erschienen sein usw.

In seinem Bestseller „Die Hütte“ charakterisiert William Paul Young die Dreieinigkeit Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist durch eine dicke Afroamerikanerin, einen burschikosen Zimmermann und eine zarte, Kungfu-trainierte Asiatin. Sie bleibt als Figur eher blass. Das liegt auch an dem biblischen Vorbild. Der Heilige Geist entzieht sich einer Konkretisierung und Personalisierung. Darin liegt womöglich seine Stärke. Er (sie, es) repräsentiert letztlich Stille und Leere, reines Bewusstsein.

Auf die Ausschüttung des Heiligen Geistes haben sich viele evangelikalische Richtungen vor allem in den USA und Brasilien berufen. Sie werden auch als Pfingstbewegungen bezeichnet. So wie die offizielle Kirche das Pfingstgeschehen als Gründungsdatum betrachtet sehen die Erweckungsbewegungen sich durch ähnliche Erleuchtungserlebnisse ihrer Gründungsväter legitimiert.

Die meisten westlichen Kirchen zelebrieren Pfingsten in der Farbe Rot. Priester und Prediger, Ministranten und Chorsänger tragen rote Gewänder. Die Farbe bringt Freude und Festlichkeit zum Ausdruck. Die Kirchen sind mit Blumen geschmückt. In Mittel- und Nordeuropa werden an den Eingängen Birken aufgestellt, als Sinnbild für das im Frühling erwachende neue Leben. Ich erinnere mich gut an die grünen Zweige vor unserem Pfarrhaus, wo ich aufgewachsen bin. Die Bedeutung des Heiligen Geistes hat sich mir bis heute nicht ganz erschlossen, wohl aber begriff ich schon als Fünfjähriger, dass Pfingsten ein freudiges Fest ist, an dem viel gesungen und gut gegessen wird.

 

Über Christian Salvesen: Er ist Autor, Künstler und Kenner der spirituellen Szene. 1951 in Celle geboren, Magister der Philosophie und Musikwissenschaften, Komponist und Musiker, arbeitet seit über 20 Jahren als Journalist/Redakteur und hat etliche Bücher veröffentlicht, darunter „Advaita“ und „Liebe – Herz aller Weltreligionen“. In den 80ger Jahren leitete er in eigenen, erfolgreichen Rundfunksendungen beim WDR und NDR zur Meditation und zum Bewussten Hören an. Er lebt mit seiner kanadischen Ehefrau in der Nähe von München. Alles weitere erfahren Sie auf www.christian-salvesen.de

 

Musik-Links auf Youtube:

Nun bitten wir den Heiligen Geist, Solo und Chor
Nun bitten wir den Heiligen Geist, aus dem Pfingst-Oratorium „Feuerzungen“ von Peter Reulein
Der Herr ging vorüber. Chor aus dem Oratorium „Elias“ von F. Mendelssohn-Bartholdy

Buchtipps

Leo Bigger: Geist Gottes: Ein Buch über Heiligkeit, Kraft und Gottes Gegenwart. Fontis, 2015
Martin Weber: Der Heilige Geist: Wer er ist, was er tut und wie wir ihn erfahren können. Brunnen, 2015

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Andrea Kalff-Cordero (2) – eine koreanische Meisterschamanin aus Bayern (Video)

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In diesem zweiten Teil des Gesprächs hat Andrea Kalff-Cordero das traditionelle Gewand der koreanischen Schamanen angezogen und erzählt über ihre Arbeit.

Nach ihrer ersten Einweihung in Korea erlebte sie einen langsamen Wandel zu ihrer neuen Berufung – allein die Sprache zu lernen war eines der Hindernisse -, und doch fühlte sie sich berufen. Heute berät sie Hilfesuchende und hilft ihnen mit Ritualen und Gebeten – aus ihrer Sicht heraus zusammen mit Göttern und Geistern.

 

Andrea Kalff-Cordero wurde 2006 als erste Europäerin in den koreanischen Schamanismus initiiert. Sie erhielt ihr Naerim Gut Ritual (Initiiationsritual) von der berühmten Kim Keum Hwa. Seither reist sie durch Europa, Korea, Mexiko, Hawaii, arbeitet mit Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Heilern zusammen. Andrea lebt in Bayern (Deutschland) sowie auf Maui (Hawaii). Sie ist mit dem hawaiianischen Schamanen Ben Cordero verheiratet und Mutter von fünf Töchtern. Über Andreas Weg zum koreanischen Schamanismus wurden bereits mehrere Dokumentationen / Ausstellungen veröffentlicht, die auch mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.

www.schamanin-andrea-kalff.com

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„Die Stille in mir“ von Thomas Schmelzer (Rezension von Sabrina Fox)

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Stille_Schmelzer_mysticaIch kenne Thomas Schmelzer seit vielen Jahren und schätze seine Neugier, seine Ehrlichkeit und sein offenes Herz. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit persönlichem Wachstum und spirituellen Lehren und weiß enorm viel darüber. Dieses Wissen und seine Erfahrungen darüber teilt er großzügig in seinem Buch „Die Stille in mir“.

Es ist ihm ein besonderer Mix gelungen: Zwischen persönlicher Erfahrung (seine Krebskrankheit, die Heilung und das Interesse an spirituellen Weisheiten) und Übungen zum Selbsterfahren. Denn das beschreibt er immer wieder: Ja, wir können uns inspirieren lassen, aber machen müssen wir es schon selber.

Danke Thomas für dieses wichtige Buch.
Sehr zu empfehlen.

Sabrina Fox

 

Infos zum Buch:

Thomas Schmelzer: „Die Stille in mir. Ein Erfahrungsweg zur Selbstfindung“
Verlag: EchnAton Verlag, April 2016
Umfang: 240 Seiten (Hardcover)
Preis: 17,95 €
ISBN: 978-3-937883-76-2

Auch erhältlich als Ebook und Hörbuch (Autorenlesung)

 

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Dieser Artikel „Die Stille in mir“ von Thomas Schmelzer (Rezension von Sabrina Fox) ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Spirituelle Kompetenz – Thomas Hübl über das Celebrate Life Festival

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Thomas_Huebl_TextbildAm 28. Juli bis 07. August findet wieder das Celebrate Life Festival statt. Diesmal geht es um „Spirituelle Kompetenz – Herausforderungen kreativ begegnen“. Das Festival 2016 zeigt, welche Kompetenzen uns die spirituelle Praxis geben kann, um in Zeiten großer individueller und globaler Herausforderungen präsent, kreativ und handlungsfähig zu bleiben. Zugleich macht das Festival auf einzigartige Weise in drei Modulen erfahrbar, wie persönliche Anliegen, kulturelle Evolution und zeitlose Mystik ineinander verwoben sind. Diesjährige Spenden unterstützen Projekte der Flüchtlingshilfe.

 

Interview mit Thomas Hübl, Initiator und Gastgeber des Celebrate Life Festivals seit 2003:

 

Welchen Themen widmet sich das Celebrate Life Festival 2016?

Thomas Hübl: Beim Celebrate Life Festival 2016 geht es darum, welche Kompetenzen uns die spirituelle Praxis geben kann, um auch in herausfordernden Situationen und Krisen präsent, angebunden und kreativ sein zu können, sowohl auf persönlicher und  inter-personeller Ebene, als auch im kulturellen Beziehungsraum.

Das Festival ist in drei Themen-Module gegliedert:

Im ersten Modul beschäftigen wir uns damit, mittels welcher spirituellen Praktiken wir welche Fähigkeiten in uns selbst ausbilden können, um unsere spirituelle Kompetenz zu stärken. Was können wir z.B. durch Arbeit an der Körperpräsenz, durch Zeugenbewusstsein und Schattenintegration, durch transparente Kommunikation, durch die Verfeinerung unserer subtilen Kompetenzen, durch Präsenz- und Lichtmeditationen lernen? Wie reflektieren sich Mystische Prinzipien in unserem spezifischen Erleben und welche Erkenntnisse können wir daraus gewinnen?

Im zweiten Modul widmen wir uns den Voraussetzungen für eine verbundene Hinwendung zum Leben und erfüllende Beziehungen. Wir fragen uns: Wie bin ich im Leben verwurzelt? Was ist mein Platz im Leben? Was ist meine Basis und wie können meine Intelligenzen mehr Anteil am Leben nehmen? Wie können wir unsere Bewusstseins-Kompetenzen in inter-personellen Beziehungen nutzen, um erwachsene intime Partnerschaften zu leben und unseren Alltag in unseren Familien und unseren beruflichen Feldern bewusster und beziehungsvoller gestalten?

Im dritten Modul stellen wir uns dem Umgang mit globalen kulturellen Herausforderungen. Wie kann unser Leben zu einem vitalen Kultur-Impuls werden? Wie setzen wir uns mit den Konflikten der Welt auseinander und wie bildet sich die Welt in uns ab? Welche Kompetenzen gibt uns die spirituelle Praxis, z.B. in Bezug auf die globale Erderwärmung, Terror oder die Flüchtlingskrise in Europa, um mit Nicht-Wissen und Verunsicherungen präsent, angebunden und kreativ umgehen zu können? Was bedeutet es, eine gesellschaftliche Brücke, ein globaler Netzwerker, zu sein?  Wie können wir auch in Krisen in hohem Bewusstsein handeln und eine Zukunft haben?

Celebrate_Festival

 

In der Psychologie spricht man von Resilienz als Widerstandskraft der Seele in belastenden Situationen oder auch von „Immunität gegen das Schicksal“. Welche Bedeutung hat der Begriff Resilienz in der spirituellen Praxis?

Thomas Hübl: Die Kraft, mit der die einzelne Seele inkarniert, ist individuell. Unsere Resilienz besteht aus psychologischer und spiritueller Resilienz. Es gibt ja immer wieder Menschen, die in ganz verheerenden Umständen leben und/oder mit sehr wenig menschlicher Bindung groß werden, aber eine sehr starke spirituelle Resilienz  haben, unabhängig von einer kontinuierlichen spirituellen Praxis. Solche Menschen sind auf ganz natürliche Weise sogar in lebensgefährlichen Situationen unerschütterlich mit Gott verbunden.

Die Frage nach der evolutionären Resilienzfähigkeit in der Spiritualität ist die Frage danach, in welchem Maße sich die Verinnerlichung spiritueller Praxis und die Verkörperung der höchstmöglichen Bewusstseinsstufe in persönlichen und kulturellen Krisen aufrechterhalten lassen.

Es ist eine spannende Frage, was Menschen auszeichnet, die in extrem schwierigen Lebenslagen ihr Vertrauen in Gott nicht verlieren und/ oder auch in scheinbar aussichtslosen Situationen höchstmögliches Bewusstsein verkörpern. Die spirituelle Praxis kann uns dabei unterstützen, unsere spirituellen Kompetenzen so zu stärken, dass wir auch in Krisen immer mehr auf unser höchstes Potenzial zugreifen und uns innerlich wieder stabilisieren können.

 

Wie ist es um die Resilienzfähigkeit in der Bewusstseinsevolution bestellt?

Thomas Hübl: Höhere Perspektiven, höhere Zustände und höhere Strukturen im Bewusstsein können – das kennen wir alle – in belastenden persönlichen oder inter-personellen Situationen sehr leicht wieder zerfallen. Passiert dies einem einzelnen Menschen in einem stabilisierenden Umfeld, kann sich die Situation schnell wieder normalisieren. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein kollektiver höherer Zustand in einer extremen kulturellen Situation halten lässt, beispielsweise wenn die globale Erderwärmung zu einer Massenmigration führt und sich viele Menschen existenziell bedroht fühlen? Ich glaube, dass wir in einer derart unsicheren Situation gewisse Gedanken, die wir heute für normal halten, nicht einmal mehr denken können. Sie existieren dann einfach nicht mehr. Wenn unser Bewusstseinslevel auf frühere Stufen regrediert, die stabiler sind, weil sie schon viel länger existieren, sind wir nicht einmal mehr fähig, Einsichten zu haben, die wir vormals bereits hatten. Und: Kann eine Kultur die Regression Einzelner oder kleinerer Gruppen nicht mehr abpuffern, kommt es zu einer zunehmenden Fragmentierung gesellschaftlichen Bewusstseins.

 

Welche Aufgabe ergibt sich aus dieser Erkenntnis für unsere individuelle Bewusstseinsarbeit und für unseren inter-personellen und kollektiven Beitrag in der Welt?

Thomas Hübl: Die Verinnerlichung unserer spirituellen Praxis und Verkörperung höheren Bewusstseins zeigt sich nicht in der experimentellen Blase von Retreat-Centern, sondern in herausfordernden Lebenssituationen, auf dem Marktplatz, beim Einsatz in Krisengebieten, in der Konfrontation mit Armut, Krankheit und Konflikten.

Unsere Aufgabe ist es, uns bewusst um die Dinge zu kümmern, die wir tun können, um höhere Bewusstseinsentfaltung in uns selbst, inter-personell und kulturell krisensicherer zu machen, und zwar nicht nur, wenn alles gut läuft. Es bedeutet, uns insbesondere auch dann um unsere spirituelle Praxis zu kümmern, wenn uns Symptome wie Ängste, emotionale Ausbrüche, Kontraktionen etc. darauf hinweisen, dass wir uns gerade im bewusstseinsmäßigen Sinkflug befinden. Und es bedeutet, dass wir uns bewusst mit globalen Konflikten auseinandersetzen und diese nicht ausblenden.

 

Was können wir in einer krisengeschüttelten Welt zur Entwicklung von höherem kulturellem Bewusstsein beitragen?

Thomas Hübl: Wir sehen im Leben sozusagen permanent eine holografische Animation. Der Terror in der Welt, kriegerische Auseinandersetzungen, die globale Erderwärmung, die Flüchtlingskrise in Europa, all das spiegelt sich in meinem individuellen holografischen Resonanzkörper wieder. Gleichzeitig bin ich als Einzelner aber auch im kollektiven Resonanzkörper aufgehoben. Ich kann mich zwar von den aktuellen Nachrichten innerlich distanzieren, aber dennoch bin ich Teil des kollektiven Feldes, in dem all die Dinge geschehen, die ich nicht erfahren möchte.

Wenn immer mehr Menschen die innere Reflektion der Welt konstruktiv in sich beheimaten und sich bewusst dazu in Beziehung setzen, beginnt etwas Neues. Konflikte laufen dann nicht mehr einfach ab, sondern können immer mehr bezeugt, erfühlt, intellektuell verarbeitet, und in einem synchronisierten Innenraum an eine höhere Intelligenz angebunden werden. So kann eine neue globale Bewusstseinskultur entstehen.

 

Welchen gemeinnützigen Beitrag leistet das Celebrate Life Festival 2016?

Gute Stimmung auch im Aussenbereich des Festivals

Gute Stimmung auch im Aussenbereich des Festivals

Thomas Hübl: Das Celebrate Life Festival ist grundsätzlich nicht gewinnorientiert. Mit den eingenommenen Spendengeldern  und Überschüssen werden in jedem Jahr weltweit soziale und gemeinnützige Projekte unterstützt.

Die aktuelle Flüchtlingsproblematik in Europa wird Teil des Celebrate Life Festivals 2016 sein. Wir werden während des Festivals hoffentlich wesentliche Summen generieren können, mit denen Non-Profit-Projekte  in der Flüchtlingshilfe unterstützt werden. Das Celebrate Life Festival 2016 soll sowohl aktuell als auch langfristig einen Beitrag dafür leisten, die großen, mit den Flüchtlingsströmen einhergehenden Herausforderungen zu meistern und die Not der Menschen nachhaltig zu lindern.

 

Hier finden Sie alle Infos zum Festival: http://celebrate-life.info

 

Über Thomas Hübl:

Der gebürtige Wiener leitet als spiritueller Lehrer der heutigen Zeit seit 2004 Workshops, offene Abende, Trainings, Tonings und Intensiv-Wochen in der ganzen Welt. Darin motiviert er die Menschen, das innewohnende Potenzial zu realisieren und dieses, durch Selbsterkenntnis und persönliche Verantwortung, konkret in die Welt zu bringen. Er steht für ein authentisches, mitfühlendes Leben in einer neuen „Wir-Kultur“ ein.

http://www.thomashuebl.com/de/

 

Buch von Thomas Hübl:

Sharing the Presence_ Thomas Hübl

 

„Sharing The Presence: Wo warst du bis jetzt? Wie Präsenz dein Leben transformiert“ von Thomas Hübl
Verlag: J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, 2009
Umfang: 300 Seiten
Preis: 9,95 €
ISBN: 978-3899011999

 

Hier können Sie das Buch bestellen.

 

 

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