Quantcast
Channel: Spiritualität – MYSTICA.TV
Viewing all 414 articles
Browse latest View live

„HYPERSPACE YOURSELF!“ von Peter Herrmann (Rezension)

$
0
0

Schön, dass es von Peter Herrmann nun ein Buch gibt, und noch dazu ein tiefsinniges, originelles, konkretes und äußerst hilfreiches für die innere Zentrierung. In der Szene kennt man Herrmann seit Jahrzehnten als Übersetzer, aber vor allem als ein Unterstützer verschiedenster Autoren und Projekte hinter den Kulissen.

In diesem Buch streift er nun auf elegante Weise diverse Themengebiete rund um Spiritualität, Wissenschaft und dunkle Machenschaften und zeichnet das Bild einer unruhigen, bewegten Zeit, aber nicht, um Angst zu machen, sondern zu ermutigen: Wenn wir in uns ruhen, im Herzen, im Sein, können wir diese Zeiten wunderbar überstehen.

Und dafür hat er eine eigene Methode entwickelt, eine Kombination verschiedenster Wissensbausteine von Michael König, Joe Dispenza, Eckhart Tolle u.a., – die „Hyperspace Yourself“-Meditation, in die schrittweise im Buch eingeführt wird. Im Zuge dessen prägte Herrmann den Begriff „Heart-Brain-Source-Coherence“ – also die Kohärenz oder Symphonie zwischen Herz, Gehirnzentren und Gott, dem Absoluten. Um diese Synchronisation geht es, und die ist erlernbar.

Dabei hat das Buch einen leichten, humorvollen Stil, weist auf zahlreiche Sekundärquellen hin – so wird vermieden, zum xten Male die Grundbegriffe der Quantenphysik erklären zu müssen – und deutet auch so manch energetische Beeinflussungen an, um die man wissen sollte. Manche Theorien wirken schon etwas strange – den Mandela Effekt könnte man auch anders erklären – aber so bietet es auf jeden Fall viel Stoff zum Weiterforschen.

Das Schlusswort liefert eine ehemalige gute Freundin, die vor einigen Jahren verstorbene Bärbel Mohr. Via Channeling… „Ach nee!“ – möchte man schon ausrufen, aber schon nach den ersten Zeilen befindet man sich in einem Lesevergnügen, in dem weitere verrückte Wissensbausteine und Scherze verborgen sind.

Es ist ein originelles Werk, sicher ist für jeden was Neues dabei, ohne Dogmatik, aber mit konkreten Fakten. Leicht und locker geschrieben, wie eine „Symphonie“ soll es herüberkommen, der noch weitere folgen sollen. Man darf gespannt sein.

 

Infos zum Buch:

Peter Herrmann: „HYPERSPACE YOURSELF!“
Verlag: Echnaton Verlag, 2017
Umfang: 208 Seiten
Preis: 14,95 €
ISBN:978-3-937883-77-9

Hier können Sie es versandkostenfrei bestellen

Dieser Artikel „HYPERSPACE YOURSELF!“ von Peter Herrmann (Rezension) ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.


André Shanteem –Öffne Deinen Herzlotos

$
0
0

Das Herz – Zentrum nicht nur des physischen Körpers, sondern laut einiger spiritueller Traditionen auch der Sitz unseres Bewusstseins. Der Sufi-Mystiker André Shanteem hat sich mit diesem geheimnisvollen Ort der Seele intensiv beschäftigt und viele gleichlautende Aussagen aus verschiedenen Religionen entdeckt. Im Herzen bekommen wir Zugang zum „inneren Herzenslicht“, der „Lampe in der Brust“, zu dem wir durch die Herzlotosmeditation Zugang finden können.

Im Gespräch mit Thomas Schmelzer erläutert der Autor einige hilfreiche Werkzeuge für diesen Weg: Herzwandern, Tanz, Obertonsingen, Segnen.

 

André Shanteem, geboren 1968 ist Deutsch-Ägypter. Er ist in mehrere Sufi-Traditionen eingeweiht und gilt als einer der renommiertesten Experten für diese mystische Strömung des Islam. Als gefragter Interviewpartner engagiert er sich insbesondere im interreligiösen Dialog.

www.herzlotos.de

 

Buch zum Thema:

 

 

 

 

André Shanteem: „Öffne deinen Herzlotos: Wie Sie über Ihr Herzenslicht zu Freude, Klarheit und tiefer Selbsterkenntnis gelangen“
Verlag: Lotos Verlag 2017
Umfang: 256 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3778782699

Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen

 

Dieser Artikel André Shanteem – Öffne Deinen Herzlotos ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

André Shanteem – Geführte Herzensmeditation

$
0
0

In dieser Meditation führt der MYSTIK-Experte und Autor André Shanteem mitten ins Herz, in die Stille, in die Quelle der Seele.

Viel Freude dabei!

 

André Shanteem, geboren 1968 ist Deutsch-Ägypter. Er ist in mehrere Sufi-Traditionen eingeweiht und gilt als einer der renommiertesten Experten für diese mystische Strömung des Islam. Als gefragter Interviewpartner engagiert er sich insbesondere im interreligiösen Dialog.

www.herzlotos.de

 

Buch zum Thema:

 

 

 

 

André Shanteem: „Öffne deinen Herzlotos: Wie Sie über Ihr Herzenslicht zu Freude, Klarheit und tiefer Selbsterkenntnis gelangen“
Verlag: Lotos Verlag 2017
Umfang: 256 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3778782699

Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen

 

Dieser Artikel André Shanteem – Geführte Herzensmeditation ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Chakra: gibt es das auch deutsch? – Hilde Herberth

$
0
0

In einem weltoffenen Land wie Deutschland, das viele fremde Einflüsse zulässt, kommt eine Vermischung zustande. Alle reden zum Beispiel vom Yoga, dem Samsara oder den Chakras – gehören diese Dinge zu uns? Die Abgrenzung zum eigenen kulturellen Erbe wird immer verschwommener, sodass sich wohl nicht mehr alle Deutschen daran erinnern, was Teil der eigenen spirituellen oder religiösen Kultur war. Die Autorin spührt deshalb alte Weisheiten aus Deutschland auf und stellt sie dem Äquivalent fremder Länder gegenüber.

von Hilde Herberth

 

 

Als ich meiner Mutter sagte, ich befasse mich mit den Chakras, schaute sie mich mit großen Augen an und fragte, ob es das auch auf deutsch gibt. So wie ihr ging es noch anderen, mit denen ich mich in letzter Zeit unterhalten habe. Nur wenige können mit dem Begriff „Chakra“ etwas anfangen.

Ein Arzt sagte neulich in einem kurzen Gespräch zu mir: „Wir brauchen keinen indischen Religions-Ersatz!“ Ich mußte lachen, da ich die Harmonisierung der Chakras nicht als Religionsersatz bezeichnen würde!

Ich sprach ja gar nicht von Shakti und Shiva und all den anderen Göttern, die im übrigen nur einen Bewußtseinszustand symbolisieren. Wie hatte er das gemeint? Wußte er überhaupt, was Chakras sind? Dachte er, ich wolle ihn bekehren?! Oder wollte er mir damit vorwerfen, dass wir lieber anderen Kulturen folgen, statt unserer eigenen? Ist da vielleicht was Wahres an seiner Aussage?

Ich überlegte: Warum übernehmen wir Heilmethoden und die Spiritualität fremder Völker? Warum lernen wir von den Schamanen, den Yogis, Buddha, den Chinesen?  Was ist denn mit unserem eigenen überlieferten Gedankengut? Sollten wir nicht besser unserer Kulter folgen, bevor wir uns mental in den Osten oder nach Amerika oder sonst wohin begeben? Ich habe mich intensiv mit den Chakras beschäftigt, eine Lehre, die aus Indien stammt…

 

Chakra-Lehre

Zuerst zur Definition von Chakras. Das Wort „Chakra“ bedeutet übersetzt „Rad“. Etwas dreht sich. In den Veden, die mehr als 3000 Jahren alt sind, finden sich Hinweise über die Erkenntnisse der Chakren. In tiefer Meditation erlangten Seher Wissen über Energiezentren am Körper. Sie nannten diese Zentren Chakras, da sie sich wie Wirbel drehen.

Die Chakras nehmen die Energie aus der Umgebung auf und stellen sie dem Körper zur Verfügung. Da sie für die meisten Menschen unsichtbar sind, fällt es der Allgemeinheit erstmal schwer, sich diese Energiewirbel vorszustellen.iii-chakren_seite

Es gibt sieben Hauptchakras, die entlang der Wirbelsäule angeordnet sind. Sie beeinflussen die Zellen, die Organe, das gesamte Hormonsystem und wirken sich auf unsere Gefühle und Gedanken aus. Die Chakras werden bestimmten Farben, Symbolen, Klängen, Elementen, usw. zugeordnet. Das macht diese Arbeit meiner Meinung nach so vielfältig und leicht anwendbar. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich auf meiner Homepage über die Chakraharmonisierung informieren.

Jedem Chakra wird ein körperlicher Bereich, ein Entwicklungszustand und ein geistiges Thema zugeordnet. Das Wurzelchakra wird der Mutter Erde zugeornet, das Kronenchakra dem göttlichen Vater. Es geht darum, im Laufe des Lebens seinen Bewußtseinszustand zu erhöhen und das Weibliche mit dem Männlichen zu vereinen. Die Chinesen nennen diese Vereinigung Yin und Yang, symbolisch dafür ist der schwarz-weiße Kreis, den die meisten kennen.

 

Wir Europäer betreiben Forschungen auf allen Kontinenten. Wir wissen viel über die Heilkunst und die Spiritualität anderer Völker. Doch wieviel wissen wir von unseren eigenen Vorfahren?

Keltische Heilkunde und Spiritualität

Unsere europäischen Vorfahren waren die Kelten und germanische Völker. Sie lebten eine naturverbundene Spiritualität, sie hatten ihre Kraftplätze. Wesentliches unserer Heilkunde entstammt ihrem Wissen.

Die Kelten lebten in engem Kontakt mit dem Wald, in tiefer Verbindung mit der beseelten Natur und der Anderswelt. Die göttliche Kraft war für sie in jeder Pflanze, jedem Baum, jedem Stein oder Tier sichtbar und spürbar. Bäume spielten in der keltischen Heilkunde und Spiritualität eine ganz besondere Rolle.

Ihre Heilkunde wurde vor allem durch die Druiden, jedoch auch durch das einfache Volk getragen. Die Druiden waren Priester, Heiler, Magier und Wissende, die für das körperliche und seelisch-geistige Wohlergehen der Gemeinschaft verantwortlich waren. Das Wesentliche war die starke Verbindung mit der Natur.

 

An verschiedenen Orten Deutschlands findet man beeindruckende Zeugnisse unserer Vorfahren:

spiritual-steinIm Everstorfer Forest bei Mecklenburg-Vorpommern sind 15 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit (vermutlich um 3.000 – 3.500 v. Chr.) zu finden, aufgeteilt in zwei Gruppen. Einige Besucher berichten, dass sie schon in der Nähe der Gräber ein Kribbeln spüren würden. Es soll eine undefinierbare Kraft von den Steinen ausgehen.

bad_reichenhall_herzstein_kultstein_mit_steinspirale_kleinIm Zentrum des Reichenhaller Triskels, im sogenannten Kirchholz, findet man den freigelegten „Erratischen Block“, der inzwischen als Herzstein wieder bekannt und zu einem Kraft- und Kultort wurde. Diese geomantische Struktur liegt zu Füssen des als „Herzchakra Europas“ oder „Herzchakra der Erde“ bekannten mystischen Untersbergs.

74892955Ein weiterer spiritueller Ort ist das Kloster Disibodenberg. Den Namen Disibodenberg verdankt die christliche Stätte Disibodus, der das Kloster um 640 gegründet hat. Hier lebten die Benediktinerinnen und mit ihnen die berühmte Seherin und Heilerin Hildegard von Bingen, auf die ich noch etwas genauer eingehen werde. Dieser mystische Ort ist eine wahre Meditations-Oase.

 

Mönche und Kräuterfrauen im Mittelalter

Es ist den Niederschriften der Mönche zu verdanken, dass von jener alten Erfahrungsmedizin nicht alles verloren ging, jedoch das meiste auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

Immer mehr wurde der Klostergarten zum Herzstück der Kräuterheilkunde. Bereits in der grauen Vorzeit wurden weise Frauen und Heilerinnen als Kräuterfrauen verehrt. Sie beherrschten im Mittelalter das Gesundheitswesen und hatten eine sehr enge Bindung an Garten und Natur. Die meisten heilkundigen Frauen waren Pflegerin, Ärztin, Ratgeberin und Hebamme in einer Person. Das Heilwissen bestand aus der überlieferten Volksmedizin, die durch Erfahrung und Experimente weiterentwickelt wurde. Die berühmteste Kräuterfrau, Heilerin und Seherin war die Klosterfrau Hildegard von Bingen.

 

Hildegard von Bingen – und wie es weiterging

Die Gelehrte aus dem 11. Jahrhundert sah schon damals den Menschen als Ganzes. Gesundheit betraf mehrere Ebenen – seelisch, körperlich, geistig und spirituell. Bis heute sind ihre Lehren aktuell geblieben, denn wir können den Körper nur heilen, wenn wir auch seine Seele mit einbeziehen. Was für eine mutige, einzigartige und bewundernswerte Frau Hildegard von Bingen war, läßt sich in einpaar Sätzen kaum beschreiben.

Die Erkenntnis, dass Pflanzen, Edelsteine und einige Metalle geeignet sind Krankheiten zu lindern, erhielt die berühmte Klosterfrau in ihren Visionen. Außerdem berief sie sich in ihren Schilderungen auf altes medizinisches Wissen und bewährte Anwendungen von Kräutern. Hildegard von Bingen schrieb jahrzehntelang all ihre Erkenntnisse und Visionen auf. Wir können froh sein, dass viele ihrer Niederschriften erhalten geblieben sind.

Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg im 15. Jh. konnten die Niederschriften der Möche über Kräuter und Heilkunst verbreitet werden. Bibliotheken entstanden und mit ihnen ein wachsendes Publikum.

Im 18. Jh. wurden Apotheken gegründet, die neben dem Eigenbedarf der Mönche auch das Umfeld mitversorgten. Um 1790 entwickelte Samuel Hahnemann die ersten Anfänge der Hoöopathie. Ca. 1850 entdecke Sebastian Kneipp die Wirksamkeit der Wasserkur.

Allen Heilern unserer Geschichte gerecht zu werden, ist an dieser Stelle nicht möglich. Wichtig ist, dass es im europäischen Raum zu jeder Zeit Naturheiler und Seher gab, die im Einklang mit der Natur lebten und sich mit Heilung von Körper und Geist beschäftigt haben.

Leider gab in Europa viele Kriege. Regierende Mächte versuchten ihre eigenen Lehren gewaltsam durchzusetzten, wodurch viel Schaden angerichtet wurde und vieles zerstört wurde.

 

Vernichtungen unseres Urwissens

Viel überliefertes Wissen ging Ende des 4. Jh. bei der gewaltsamen Christianisierung und Heidenverfolgung verloren. Die immer dominanter werdende katholische Kirche bestimmte, dass Krankheiten als Strafe Gottes galten, in die der Mensch nicht einzugreifen habe.

Etwa im 12. Jh. wurde die teuflische Inquisition gegründet, die jeden und alles vernichtete, was nicht den Lehren der katholischen Kirche entsprach. So wurden unzählige Kräuterfrauen, Naturheiler, Seher, aber auch Wissenschaftler und Freidenker in den folgenden Jahrhunderten grausam ermordet. Und mit ihnen all ihre Erfahrungen und all ihr Können. Erst 1870 wurde die Inquisition im Vatikan abgeschafft.

1939 wurden im Zuge der Gleichschaltung im Nationalsozialismus die Ausbildungsstätten für Naturheiler geschlossen. Die querköpfigen, naturverbundenen Denker waren im Weg. Ärzte dagegen wurden gefördert und in die Kriegsvorbereitungen einbezogen. Perverserweise war der Reichsredner Heinrich Himmler spirituell interessiert, glaubte an Reinkarnation, beschäftigte sich mit Okkultismus und Yoga. Jedoch verdrehte und misbrauchte er spiriuelles Gedankengut, um sein Morden mit der Bhagavad Gita zu rechtfertigen.
Heute sorgt die Pharmaindustrie dafür, dass wir zur Heilung hauptsächlich Chemie verwenden. Die Werbung ist voll von Medikamenten, die auf Dauer vermutlich mehr schaden, als dass sie helfen. Der Gebrauch von Heilpflanzen und das Wissen darüber wird verdrängt. So ist es kein Wunder, dass wir in anderen Kulturen schneller fündig werden, wenn wir nach Möglichkeiten zur Heilung von Körper und Geist suchen. Schließlich wurden wir immer wieder unserer eigenen Wurzeln beraubt.

Und dennoch sind alte Erfahrungsschätze trotz aller Widrigkeiten erhalten geblieben! Alternative Heilmethoden sind wieder gefragt. Es gibt zunehmend mehr Heilpraktiker, Osteopathen, Akupunkteure, Geomanten, Spirituelle Heiler, Seher, Therapeuten u.v.m., die auf alternative Arten erfolgreich helfen. In Bioläden findet man Säfte und Müsli nach Rezepten von Hildegard von Bingen. Ein neues Bewußtsein entsteht, ein „Revival“ alten Wissens! Dazu kommen neue Methoden, wie die von Bert Hellinger, der das Systemische Aufstellen in Deutschland eingeführt hat.

 

Nun zur Frage: Chakra – Gibt es das auch deutsch?

Hellsichtige können um den Menschen eine Aura wahrnehmen, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur und Ideologie! Um jeden Menschen ist eine Aura! Manche Hellsichtige sehen verschiedene Farben, die den Farbzuordnungen der Chakralehre entsprechen. Sehen sie diese Farben deutlich leuchtend, kann man sagen, dass das jeweilige Chakra in Harmonie ist.

Naturverbundene Menschen spüren, wie wohltuend es ist, im Wald spazieren zu gehen, auf einer Wiese oder am Meer, an einem fließenden Bach oder im Gebirge. Unabhängig von Herkunft, Kultur und Ideologie! Jedes Chakra wird einer Naturlandschaft zugeordnet, und auch ohne sich damit auszukennen, gehen die meisten Menschen instinktiv an solche Orte, die ein aktuell schwaches Chakra unterstützen.

Musik und Klänge sind seit jeher Möglichkeiten alle Menschen zu unterhalten und zu heilen. Die Klänge der Hildegard von Bingen sind so rein, dass sie „Licht in höchster Schwingung enthalten“. Hört man ihren Klängen in ruhigem Zustand zu, spürt man, wie die Musik durch den Körper wandert, quasi von Chakra zu Chakra. Das ist deshalb so, weil jedes Chakra in einer bestimmten Frequenz schwingt und jedem Chakra ein Ton und ein Vokal zugeordnet ist.

Davon wußte Hildegard von Bingen wahrscheinlich nichts. Sie bekam die Eingaben, wie sie selbst sagt, “mit dem inneren Ohr”, und brachte sie mit den ihr zur Verfügung stehenden musikalischen Mitteln zu „äußerem Gehör“.

Der Komponist Brahms sagte: “Wie Beethoven zu erkennen, daß wir eins sind mit dem Schöpfer, ist ein wunderbares, ehrfurchtgebietendes Erlebnis. …
Wenn ich den Drang in mir spüre, wende ich mich zunächst direkt an meinen Schöpfer und stelle ihm die drei … wichtigsten Fragen: woher? warum? wohin?
Ich spüre unmittelbar danach Schwingungen, die mich ganz durchdringen … Dann fühle ich mich fähig, mich von oben inspirieren zu lassen. Vor allem wird mir in solchen Augenblicken die ungeheure Bedeutung der Offenbarung Jesu bewußt: »Ich und der Vater sind eins.« Diese Schwingungen nehmen die Form bestimmter geistiger Bilder an…“

pythagoras-bustWenn man wie Pythagoras davon ausgeht, dass alles im Universum Schwingung ist, dann kann man auch davon ausgehen, dass unabhängig von Zeit und Raum, heute oder 3000 v.Ch., der Mensch immer gleich schwingt, die Edelsteine immer gleich schwingen, Klänge und Farben immer gleich schwingen. In Indien wird die gleiche Schwingung empfunden, wie in Deutschland und überall auf der Welt!

Die Wahrheit ist, dass wir Menschen uns alle ähnlich sind. Alle Menschen brauchen die Natur: Wasser, Sonne, Bäume, Pflanzen, die Mondzyklen, die Jahreszeiten. Wir alle brauchen die Verbundenheit mit „Mutter Erde“ und dem „Himmlischen Vater“, damit wir getragen und geschützt sind. In unserem Kern unterscheiden wir uns nicht.

Es ist leicht sich zu informieren. Es gibt im Internet und im Buchhandel vielseitiges Material über Heilkräuter, Heilmethoden, Körperübungen usw., wir brauchen uns nur zu bedienen!

Ganz egal, welche Art uns anspricht, wichtig ist doch, dass wir uns überhaupt bemühen. Wichtig ist, dass wir nach Heilung streben, nach Bewußtheit, nach Erkenntnis, nach geistigem Wachstum, nach allem, was unserer Seele gut tut!

 

Hier meine Antwort auf die Frage in der Überschrift:

Chakra gibt es auch auf deutsch, Hildegard von Bingen gibt es auch auf indisch. Es ist alles eins, in verschiedenen Übersetzungen, und dennoch die gleiche Sprache.

 

Über Hilde Herberth:

Die Mentaltrainerin wurde 1972 geboren, bei Oliver Schipke ausgebildet und ist Mutter von zwei Kindern. Sie ist als „Systemische Ordnungsberaterin NDE“ tätig und hat sich auf Klangschalen, Pendel, Matrix-Heilung, Numerologie, und Coaching spezialisiert. Aktuell nimmt Sie an mehreren Weiterbildungen teil.

https://hh-mentaltraining.com/

Dieser Artikel Chakra: gibt es das auch deutsch? – Hilde Herberth ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Der Weg, den wir alleine gehen – Peter Graus

$
0
0

Irgendwann kommt für uns alle der Moment des Abschiednehmens, wir wünschen uns dann meist einen schmerzlosen Übergang, oder haben den Wunsch einfach einzuschlafen ohne Schmerz und Leid. Die Realität kann diesem Wunsch nicht immer gerecht werden, und das Sterben ist so facettenreich wie das Leben.

In berührenden Geschichten erzählt der Autor von Erfahrungen während der Begleitung von Sterbenden.

von Peter Graus

 

 

 

 

 

Es stellt sich die Frage, was ist „geheilt sein“ oder „Heil sein“, wenn wir diese Schwelle überschreiten? Sind wir Heil, wenn wir es trotz schwerer Erkrankung, und dem Unverständnis über dieses „Heil sein“ bei den Angehörigen, so empfinden, oder sind wir körperlich gesund und empfinden uns dennoch als krank, weil unsere Seele nicht gehen will oder kann? Wie also können wir uns auf das Unvermeidliche vorbereiten, soweit es uns möglich ist? Das gilt für beide Seiten – demjenigen, der stirbt und demjenigen, der zurückbleibt.

In meiner langen Erfahrung als „Bewusstseinstherapeut und Heiler“ habe ich viele Menschen begleitet, viele Hände gehalten und den Tod gesehen, das mag wohl auch daran liegen, dass ich, seit ich ein kleiner Junge war, schon immer spürte, wenn uns ein Mensch verlässt. Ich verstand damals nicht, warum ich das intuitiv wusste und konnte erst durch meine Arbeit erkennen, erfahren und begreifen was das alles bedeutet.

Dazu erzähle ich euch auch Geschichten aus dem realen Erleben und Begleiten dieser Menschen, aus den persönlich erlebten Augenblicken dieser Momente, wo sich der Tod und das Leben begegnen, das Annehmen des Unvermeidlichen beiden Seiten Trost und Kraft schenken und aus Schmerz am Ende wieder Liebe entstehen kann. Am Ende dieser Geschichten werde ich auch eine Möglichkeit aufzeigen, welche unseren Blickwinkel und unsere Einstellung zum Sterben neu ausrichten und sich im Bewusstsein als Erfahrung verankern kann. Damit auch das Sterben als etwas Lebendiges begriffen wird, welches uns immer begleitet, denn nichts geht je verloren und nichts wird je sterben.

 

Das Lächeln
An diesem Tag hatte ich einen Termin in meiner Praxis mit einem Mann, mit den ich fünf Jahre zuvor schon Kontakt hatte. Ich konnte mich also nicht mehr genau an ihn erinnern. Er erzählte mir, dass ich ihm damals sehr geholfen habe, es ihm nun wieder sehr schlecht gehe und seine Beschwerden und Schmerzen seit längerer Zeit schon fast unerträglich seien. Er hatte einen Tumor an der Lunge und dadurch große Atemnot, und er musste häufig mit Blut im Mund husten. Diese Anfälle sind sehr energieraubend und schmerzhaft.

Meine Behandlung war also auf diese Symptome fokussiert, damit sich zumindest diese körperliche Symptomatik in ein erträglicheres Maß einpendeln könne. Dazu hatten wir drei Sitzungen mit je einer Stunde geplant. Es gelang auch seine Symptome abzumildern, die Atemnot und der Husten wurden deutlich besser und er konnte sich etwas erholen. Allerdings war auch klar, dass seine gesundheitlichen Prognosen auf ein baldiges Ende hindeuteten und sein Lebenswille war sehr reduziert. Im Grunde genommen wollte er auch sterben – er war durch die lange Krankheit müde und depressiv geworden, sein Feuer in den Augen war nur noch ein Glimmen.

Seine Frau begleitete ihn immer zu mir in die Praxis. Diese beiden alten, liebvollen Menschen – sie hatten eine lange Reise hinter sich und beide spürten, dass die Reise für ihn zu Ende ging. Aus einem inneren Gefühl heraus fragte ich ihn am Ende der dritten und letzten Sitzung „Wenn Sie noch einen Wunsch hätten, was würden Sie sich von Herzen wünschen?“ Er blickte mich eine Weile an und sagte dann etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte… Er sagte: „Ich wünsche mir nur Eines, dass ich noch ein einziges Mal lächeln kann, so lächeln, dass es mein Herz berührt und das meiner Frau“.

Was sagen Sie einem Menschen, wenn Sie das hören? Etwas Kluges, oder Tröstendes? Was sagen Sie zu einem Menschen, der einen Wunsch äußert, der unerfüllbar klingt? Man würde wohl denken „diese Frage war dumm“, oder „hätte ich nur nichts gesagt“ oder Ähnliches. Ich denke, es gibt keine persönlichen Worte, die diesen Wunsch erfüllen könnten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir uns dann öffnen können und uns in etwas erkennen, wenn wir uns selbst in etwas hineinfühlen. Also habe ich ihn gefragt, ob ich ihm eine Geschichte erzählen dürfte, eine irgendwie erfundene oder evtl. doch wahre Märchengeschichte. Er blickte mich müde und etwas überrascht an und meinte dann: „Ja wieso nicht.“.

So habe ich begonnen folgende Geschichte zu erzählen: Nehmen wir an, dass seit Anbeginn der Menschheit, seit sie einen Glauben entwickelt hat – unabhängig von der Kultur, der Herkunft, der Hautfarbe der Erziehung oder der Religion – ein uns alle bis zum heutigen Tage einheitliches Wissen verbindet und immer über alle Generationen hinweg weitergegeben wurde… nämlich, dass einzig und alleine all jene Menschen, welche durch eine schwere Krankheit sterben, eine durch Gott höchstpersönliche Botschaft und Einladung bekommen werden, die folgend lautet: “Du, mein Freund, hast es geschafft, du hast all deine Prüfungen bestanden, alle Reisen beendet, du wirst ab heute bei mir bleiben, an meinem Tisch sitzen, mit mir sprechen, lachen und einen Kaffee trinken. Du musst nie mehr zurück, du bist endgültig zu Hause.“ Was denken Sie würden all jenen sagen, welche „gesund“ sterben? Sie würden sich wohl sehr ärgern, weil Sie wissen, Sie müssen wieder zurück, eine neue Reise beginnen, sich neu beweisen und Prüfungen bestehen – Sie würden sich wünschen, zu den Auserwählten zu gehören.

Dann sah ich ihm lange in die Augen und sagte: „So und nun beweisen Sie mir doch das Gegenteil!“ Seine Augen begannen zu leuchten und er begann zu lächeln. Seine Seele wurde in diesem Augenblick heil, er hatte sein Leben und sein Sterben angenommen und er konnte ohne Schmerzen Abschied nehmen. Dann nach zwei Tagen hat er seine letzte Reise angetreten – und stellen Sie sich vor, ich habe tatsächlich nie wieder etwas von ihm gehört.

 

Der Dialog
Es wurde schon Abend, als ich meine Arbeit in der Klinik beendete, ich wollte gerade nach Hause fahren, als ich einen Anruf von einem der Ärzte erhielt. Ein Mann würde mit Atemnot in einem Behandlungsraum liegen und er könne so nicht nach Hause gehen, ob ich ihm helfen könne. Er wurde schon vom Arzt behandelt doch irgendwie reagierte er nicht richtig, aus diesem Grunde wurde ich angerufen, um zu sehen, woran es noch liegen könne und natürlich auch um ihn zusätzlich zu behandeln.

Ich machte mich auf den Weg und betrat das Zimmer. Ich kannte den Mann nicht, er war Ende 70 und seine Frau war bei ihm. Er atmete sehr schwer und er wirkte total erschöpft. Er war auf einer Liege in leicht sitzender Position, sodass ich ihn gut energetisch behandeln konnte. Ich begann nachzufragen, wie es ihm gehe und welche Therapien er gemacht habe. Es war wie so oft ein bösartiger Tumor.
Doch irgendetwas war für mich energetisch nicht stimmig. Diese ich nenne sie „nicht stimmige“ Energie, strahlte seine Frau aus. Sie schien den Zustand ihres Mannes nicht wirklich zu erfassen, dieses Gefühl lies mich nicht mehr los. Insbesondere die ich nenne es mal „energetische Kommunikation“ der beiden war nicht im Einklang. Um es klarer auszudrücken – der Mann lag schon im Sterben und seine Frau konnte es nicht sehen. Das lag aber nicht an ihr, sondern an ihm und seiner Liebe zu ihr.

Also entschloss ich mich diesen Punkt anzusprechen. Ich sagte zur Frau: “Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Ihr Mann bald gehen wird?“
Sie schaute mich überrascht und erschrocken an und sagte, das könne nicht sein, die Anderen würden ja alle sagen das ginge schon wieder, da könnten wir noch viel machen, er würde noch lange leben. Daraufhin sagte ich ihr: „Für mich ist es so, dass Ihr Mann mit aller Kraft, die er noch besitzt, darum kämpft, Sie nicht zu verletzen, Ihnen nicht wehzutun. Denn er weiß es selbst genau, dass es nicht mehr lange gehen wird. Er kann Sie nicht zurücklassen, weil er Angst hat, dass sie leiden, wenn er nicht mehr da ist. Darum tut er alles, um diesen Moment hinauszuzögern.“ Ich sah ihn an und fragte ihn: “Habe ich recht?“ Er nickte mit dem Kopf, seine Frau begann daraufhin zu weinen.
Danach sagte ich zu ihr: „Ich würde diese Chance jetzt nutzen, fahren Sie mit Ihrem Mann nach Hause und sprechen Sie über Ihr gemeinsames Leben. Sprechen Sie über alles, was Sie noch nie gesagt haben und Ihnen schon lange auf der Zunge brennt und lassen Sie nichts aus, es gibt keine zweite Möglichkeit. Lasse Sie ihn gehen, weil Sie ihn lieben – ich denke, das ist sein Wunsch.“ Sie sah ihn an und sagte mit Tränen in den Augen: „Ja, das werden wir heute noch tun.“ Als sie diesen Satz gesprochen hatte, konnte ich im selben Augenblick spüren, wie sich dieser energetische Ring aus Stahl um seine Brust auflöste und er plötzlich wieder besser atmen konnte.

Die beiden konnten danach nach Hause fahren. Nach ca. 4 Wochen hatte ich einen Termin mit einer neuen Patientin. Als sie meine Praxis betrat, wusste ich sofort, wer es war. Sie wirkte auf mich sehr ausgeglichen und energetisch stark. So begann sie zu erzählen… nach unserem Kontakt seien sie eben heimgefahren und sie hätten dann die ganze Nacht durchgesprochen, ihr gemeinsames Leben betrachtet und dabei zusammen gelacht und geweint. Am frühen Morgen sei ihr Mann dann friedlich in ihren Armen eingeschlafen.

Sie sagte, dieses Gespräch sei ein so wertvolles Geschenk gewesen, sie konnten sich dadurch in Liebe verabschieden und es gab danach auch keinen Schock, keine unbeantworteten Fragen oder Vorwürfe – es war alles gut. Danach umarmte sie mich ganz spontan, voller positiver Energie. Sie war bei mir nicht als Patienten, sondern als ein Mensch, der mich damit beschenkte einfach Danke zu sagen. Hier hatte für mich das Sterben dem Leben keinen Sinn genommen, sondern einen neuen Weg geschenkt.

 

Der zornige Engel

Diese Geschichte mag evtl. lustig klingen, dennoch war sie für den Betroffenen eine Qual und lebensbestimmend.

Ein Mann wurde zu mir geschickt, der laut Krankenakte seit über zwei Jahren an undefinierbaren Ängsten leidet. Der Mann war Mitte fünfzig und wirkte auf mich nicht nur ängstlich, sondern auch übervorsichtig. Was ich hier noch erwähnen sollte: alle Patienten wissen natürlich, dass sie, wenn sie zu mir überwiesen werden, zu einem energetischen Therapeuten kommen. Insofern ist es auch oft so, dass die Themen, welche bei einem Arzt oft nicht gesagt werden, bei mir leichter angesprochen werden. Somit ist eben auch eine ganzheitlichere Betrachtung und Therapie möglich.

Dieser nette Herr war in seinem Wesen eher ein einfacher geerdeter und auch liebevoller Mensch, der in einem kleinen Dorf lebte. Ich fragte ihn also direkt, was denn der Auslöser für seine Ängste sei. Er erzählte mir, dass er, seit sein Vater vor drei Jahren verstorben sei, alles alleine mache – also den Hof bewirtschaften und alles andere. Er habe keine Partnerin und nach dem Tod des Vaters sei er sehr depressiv gewesen und der Arzt habe ihm entsprechende Pillen verschrieben, welche allerdings nicht geholfen haben. Bei seiner Suche nach Hilfe sei er dann auch über einen Bekannten mit einem – ich benenne es mal wie er es sagte – „Medium“ und „Heilerin“ in Kontakt gekommen. Da wurde ihm offenbart, dass der Geist seines Vaters bei ihm sei und über ihm schwebe, weil der Geist ihn beschuldige, er sei schuld an seinem Tod. Dies sei nur durch viele Sitzungen und energetische Reinigungen aufzulösen. Mir war natürlich klar, dass hier eine Abhängigkeit geschaffen wurde, geprägt von Glaube, Angst und Schuld. Manche Menschen sind dafür sehr empfänglich und manipulierbar.

Was also tun, in so einem Fall? Ich beschloss dieses Bild zu übermalen und durch eines zu ersetzen, das nur diesem Menschen helfen kann, denn jeder Mensch ist anders. Die Kunst ist es also, für jeden ein Bild zu finden, das für ihn stimmig ist.
Ich sagte also: „Ja es stimmt, ihr Vater fliegt wirklich über ihnen und ich kann sehen, was er sagt.“ Der Herr schaute mich mit gespanntem Blick an und fragte mich, was er denn sage?
Ich sagte: „Also wie ich sehe springt er gerade wie wild da oben auf und ab, und zornig mit seinen Engelsflügeln flatternd ruft er laut herunter: „He mein Sohn, hör endlich auf mit dem Mist und deiner Traurigkeit, schau her wie gut es mir geht, du bist mein Sohn und ich habe Dich lieb, ich bin stolz auf Dich und es geht mir wirklich gut. Noch besser würde es mir aber gehen, wenn du endlich wieder anfangen würdest zu lachen und deine Ängste wegschmeißt.“

Während ich das sagte, sprang ich im Zimmer auf und ab und imitierte ein Engelsflügelflattern mit den Händen. Zum Glück habe ich mich selbst dabei nicht gesehen, das sah sicher etwas komisch aus. Aber in diesem Moment begann dieser Mann aus ganzem Herzen zu lachen und ich konnte den riesigen Stein hören, der aus seinem Herzen zu Boden fiel.
So wurde ein Abschied durch ein Bild von Liebe geheilt und ein Mensch war befreit von Ängsten und Selbstvorwürfen.

 

Der Begleiter

Diese Geschichte ist etwas anders und sehr persönlich, dennoch möchte ich sie aufschreiben um eine Facette des Abschiedes zu erzählen, welche nicht alltäglich ist und einen dennoch staunen lassen kann, wie stark eine Verbindung zwischen den Menschen sein kann.

Vor ca. 20 Jahren lernte ich einen meiner vielen Onkel kennen, als ich zu Besuch bei meinen Eltern war. Ich hatte ihn bis dahin noch nie gesehen, er war sehr in sich gekehrt und wirkte auf mich ziemlich einsam. Dennoch war da ab der ersten Minute eine positive energetische Schwingung, die zwischen uns beiden spürbar war.
Wir sind dann ziemlich schnell ins Gespräch gekommen und ich habe erfahren, dass er seit vielen Jahren große Herzprobleme habe und schon einige Operationen über sich ergehen lassen musste. Die vielen Medikamente machten ihn zudem müde und oft depressiv. Ich sah einen Menschen, der im Grunde sterben wollte, jedoch Angst davor hatte – im Grunde genommen eine Zwickmühle für ihn.
Ich habe ihn dann noch zweimal im Zeitraum eines Monates gesehen. Dieses Band war immer zu spüren, ich könnte es beschreiben wie wenn zwei Seelen sich nach vielen Jahren wieder einmal getroffen haben.
Ein paar Tage nach dem letzten Treffen, es war ein Samstagnachmittag, war ich ziemlich müde und beschloss einen kurzen Mittagsschlaf zu machen. Es wurde kein normaler Schlaf. Es gibt ja einige besondere Schlafformen, wie Schlafwandeln oder luzide Träume, und auch einen Schlaf, in dem Visionen während des Schlafens entstehen. Dieser Schlaf wirkt sehr real und dennoch auch surreal.
Genau in so einen Schlaf bin ich gekommen. Plötzlich stand ich auf einem Weg mitten in den Bergen, ich spürte die Sonne und den Wind auf meiner Haut.
Einige Meter neben mir lagen große Steinbrocken in der Wiese und auf einem dieser Steine saß ein Mann mit einer grauen langen Kutte, wie sie früher die Mönche getragen haben. Der Kopf war mit einer Kapuze bedeckt, die so tief ins Gesicht hing, dass ich nur einen Schatten erkennen konnte. Der Mann wirkte sehr verloren und traurig, sein Kopf gesenkt, der Rücken gebeugt.
Ich ging zu ihm hin, reichte ihm meine Hand und sagte “Komm wir müssen gehen!“. Er nahm meine Hand und wir liefen los, den Berg hinauf. Der Weg schlängelte sich immer höher nach oben und nach einer Weile wurde der Wind immer wärmer, so warm wie ein Föhn. Wir sprachen während des ganzen Weges kein Wort, er vertraute mir einfach und folgte mir schweigend, dabei hielten wir uns immer an der Hand. Dann plötzlich war der ganze Horizont – vom Himmel bis zum Berg, auf dem wir unterwegs waren – in einer Wand aus Flammen eingehüllt. Sie waren links und rechts des Weges und loderten mit unglaublicher Kraft, dennoch war es still und es war nicht heiß, sondern angenehm warm. Man konnte nur den Wind hören, wie er leise wehte.
Nach einer Weile kamen wir dann an eine Mauer, sie war unendlich hoch und hatte ein großes Tor aus Holz. Unser Weg endete genau vor diesem Tor. Ich öffnete die Türe und drehte mich zu meinem Begleiter um und sagte: „Du musst da jetzt durchgehen, weiter kann ich dich nicht begleiten. Wenn ich da hindurchgehe, kann ich nicht mehr zurück. Vertrau mir und gehe diesen letzten Schritt alleine.“ Er zögerte noch einmal kurz, dann schritt er durch das Tor und war augenblicklich verschwunden. Ich schloss das Tor, drehte mich um und ging den Weg wieder zurück.
Plötzlich wachte ich auf und konnte mich sofort an den so real erlebten Traum erinnern. Ich dachte mir noch: welch ein verrückter Traum! Einige Minuten später klingelte mein Telefon, ich hob ab, es war meine Mutter. Sie sagte mir: „Dein Onkel ist gerade gestorben, alleine auf einer Parkbank, er sei im Sitzen eingeschlafen und verstorben.“
Da musste ich lächeln und ich dachte bei mir: „Man muss nicht jeden Weg alleine gehen, oft braucht es auch eine Hand, die einen hält. Dann plötzlich laufen wir wieder selbst, so wie wir, wenn wir ins Leben kommen, den ersten Schritt alleine machen, so machen wir auch den letzten Schritt alleine, doch dazwischen können wir auch viele Schritte zusammen gehen.“
Ich sagte ein letztes Mal, mit meinem Herzen: „Danke für dein Vertrauen, es war mir eine Ehre dich zu begleiten“.

 

Epilog – Was kann jeder Einzelne tun?

Wir alle kommen im Laufe unseres Lebens irgendwann mit dem Tod in Kontakt, jeder geht anders damit um. Wie also könnte man sich auf so etwas vorbereiten? Man kann sagen, je mehr emotionale Nähe und Bindung wir zu einem Menschen haben, desto intensiver wird dieser Moment erlebt werden.
Um diese Phase der Trauer auch wieder abstreifen zu können, sollten wir uns ein Bild vor Augen führen. Stellen Sie sich vor: Was wünschen Sie den Menschen, die Sie lieben, die Sie Ihre Freunde nennen, die Ihnen emotional nahestehen, wenn Sie wissen, dass Sie selbst heute sterben? Sie werden Ihnen ein schönes glückliches Leben wünschen, Gesundheit, Lachen und noch vieles mehr, Sie werden Ihnen all das wünschen, was Sie glücklich macht.
Ich wage zu behaupten, Sie werden diesen Menschen nicht wünschen, dass sie, weil Sie nun gestorben sind, die nächsten Jahre um Sie weinen, traurig werden, depressiv und einsam in Trauer versinken. Sondern Sie wünschen Ihnen genau das Gegenteil!

Nun, wo Sie genau das bejahen überlegen Sie doch, was denken Sie wünschen Ihnen die Menschen, die vor Ihnen sterben und denen Sie etwas bedeutet haben? Sie wünschen Ihnen aus ganzem Herzen genau dasselbe. Also, wenn Sie diese Menschen lieben, dann denken Sie mal darüber nach, ob es nicht auch Liebe ist, Ihnen genau diesen letzten Wunsch zu erfüllen.

Oder sollen die wirklich wieder aus dem Jenseits zurückkommen, um Sie daran zu erinnern? Ich will damit sagen, es ist menschlich und natürlich zu trauern, und es ist genauso menschlich und natürlich wieder glücklich zu werden. Also prägen Sie sich diese Gedanken ein, und der Tod wird ein Teil des Lebens, den wir nicht verdrängen, sondern akzeptieren als etwas Einzigartiges das zu uns gehört, wie die Fähigkeit zu lieben.

 

Peter Graus über sich:

Diese Themen, über den Tod und das Sterben, haben viele persönliche Erfahrungen mitgeprägt. Ich habe seit meinem fünften Lebensjahr sehr viele Begegnungen mit dem Sterben, dem Tod durchlebt. Sie haben mich auch geprägt und ich kenne dadurch viele Arten des Abschiedes. Doch erst mit der Zeit beginnen sich Erkenntnisse zu manifestieren, der Kreis sich zu schließen. Was wir oft nicht sofort verstehen wird durch den weiteren Weg, den wir gehen, entweder klarer oder ganz und gar nicht mehr verstanden – was bedeutet das nun?
Unser ganzes Leben ist in pausenloser Resonanz, im Austausch mit unserer Umwelt. Wir versuchen die Signale und Informationen von außen mit unserer Innenwelt in Einklang zu bringen. So verarbeiten und erleben wir Erfahrungen, welche im Laufe des Lebens immer mehr werden. Was wir noch nicht kennen wird als Erfahrung abgespeichert, und im Laufe des Lebens entstehen so immer mehr Resonanzspeicher in uns, die uns helfen Erlebtes immer besser zu verstehen oder darauf entsprechend schneller zu reagieren. Oft gelingt es uns gut und oft scheitern wir daran, besonders wenn der innere Erfahrungsspeicher neu angelegt wird oder noch gefüttert werden muss.

Besonders schwer wird es allerdings, wenn wir die Schwingung nicht verstehen können oder als Erfahrung abspeichern, wie eben beim Tod. Wir haben normalerweise keine persönliche Erfahrung mit dem eigenen Tod, oder dem eigenen Sterben, daher gibt es auch keine innere Erfahrung mit dem die äußere Schwingung in Einklang gehen kann.
Dieser Umstand macht es uns oft so schwer diese Begegnung mit dem Tod von Menschen, welche wir lieben, als Etwas einzig unbekanntes einfach so anzunehmen. Wir können auf keine persönliche Erfahrung zurückgreifen, es gibt keinen Resonanzspeicher dafür, egal wie alt wir werden, oder was wir meinen darüber zu wissen.
Manche Menschen, die eine Nahtoderfahrungen gemacht haben, besitzen diese innere Erfahrung plötzlich. Aus diesem Grunde können sie meist mit diesem Thema besser umgehen, denn sie haben eine innere erlebte Resonanzfähigkeit entwickelt. Ihr Verständnis von Leben und Tod ändert sich dadurch komplett. Meine persönliche Resonanz wurde durch viele spirituelle Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten geprägt. Diese Erfahrungen haben, sowohl unerträglichen Schmerz als auch Dankbarkeit und Liebe in mir verankert.

Für mich ist der Tod eine Heimkehr zum Ursprung allen Seins. Und auch im Leben ist das nach Hause kommen eine Reise zum Ursprung. Wir sind geboren aus dem Staub von sterbenden Sternen, sie schenkten uns damit auch das Leben. Dahin kehren wir eines Tages zurück, denn alles ist ein Kreislauf. Wirklich weg waren wir nie, wir waren irgendwie auch immer Zuhause.

 

Über Peter Graus

Durch seine jahrzehntelange Tätigkeit in Gesundheitszentren, Klinken und bei Ärzten als Bewusstseins- und Energetischer Therapeut kann er auf einen großen, praktischen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Einer seiner Grundsätze lautet: „Ich sage dir nicht, wie krank du bist, sondern ich zeige dir, wie gesund du bist.“

www.sites.google.com/view/peter-graus

www.tagblatt.ch/intern/focus/

Dieser Artikel Der Weg, den wir alleine gehen – Peter Graus ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Der Weg zum Glück: Was tun? – Michael Weinert

$
0
0

Wer von uns möchte nicht glücklich, gesund und in Fülle leben!? Aber wer von uns tut es wirklich und wie kommt man da hin? Michael Weinert hatte, wie er es heute sieht, das Glück, bereits mit 38 Jahren den Zusammenbruch zu erleben. Die aus der Verzweiflung resultierende Offenheit für bis dahin von ihm belächelten alternativen Weisheiten und Heilmethoden führten ihn im Verlauf der nächsten gut 10 Jahre in ungeahnte Bereiche des Wohlgefühls und der Fülle. Vom Sternzeichen Jungfrau her analytisch begabt, schildert er hier die Faktoren, die für ihn den Erfolg seines Weges ausmachen. Denn er wollte nicht nur suchen und auf dem Weg sein, sondern auch finden und ankommen. Und das, wenn möglich, in überschaubarer Zeit…

von Michael Weinert

 

 

Alles, was ich anpacke, mache ich gründlich, effizient und mit 100 Prozent Einsatz. Und so knallte mein Leben im Jahr 2003 mit Vollgas am Ende der Sackgasse frontal gegen die Mauer. Alles, was ich bis dahin an Wissen und Können angesammelt hatte – und darauf war ich mit Recht stolz, denn ich war in vielen Disziplinen in der Spitzengruppe – hatte mich nicht davor bewahren können, dass ein sehr schmerzhafter Bandscheibenvorfall mir eine mögliche Arbeitsunfähigkeit als Außendienstler vor Augen führte, meine langjährige Partnerschaft (vom 19. bis 38. Lebensjahr) in Trümmern lag und der Arbeitsberg vor meinen Augen nicht kleiner sondern immer größer wurde, obwohl ich meine Arbeitsgeschwindigkeit und -effektivität stets weiter gesteigert und die Ruhepausen minimiert hatte. Ich war kräftemäßig am Ende und ratlos. All mein Wissen und Können war ohne Wert und hatte die Katastrophe nicht abwenden können.

Heute weiß ich, dass genau das Aufgeben der Glaubensmuster, die mich dahin geführt hatten wo ich damals war, der Startpunkt meines Heilungsweges war. Nicht jeder braucht den schmerzhaften Weg über die Erfahrung, um zum Loslassen zu kommen, aber wohl die meisten, zumindest noch in meiner Generation (Jahrgang 1964). Ich habe das Gefühl, dass bei der nachfolgenden Generation zunehmend mehr Offenheit für alternative Denkweisen und weniger Bereitschaft zur Selbstkasteiung vorhanden ist. Das würde den leichteren Lernweg, nämlich den durch Erkenntnis, befördern und harte Erfahrungen durch Widerstand gegen den Fluss des Lebens verringern.

Heute, wo ich mich angekommen fühle und nicht mehr auf der Suche befinde, in großem Umfang die Früchte meiner inneren Reise ganz konkret auch im täglichen Leben genieße, kann ich Schwierigkeiten und Hindernisse benennen, die mir auf dem Weg vom Startpunkt in Richtung Ziel begegneten und mich damals noch sehr irritiert, zum Teil frustriert haben und manchen Impuls verursacht haben, den Weg aufzugeben, weil ein Erfolg nicht absehbar war. Ich hatte auf halbem Weg durchaus Befürchtungen, ein esoterischer Spinner zu werden, der weder weiterhin beruflich erfolgreich sein würde, weil er dafür zu wenig arbeitet, noch am Ziel des inneren Glücks und der Zufriedenheit jemals ankäme, weil es sich beim ernsthaften Ausprobieren vielleicht doch nur als eine schöne Illusion herausstellen würde.

Auf der anderen Seite gab es in meinem Kopf irgendwann eine Gewissheit, dass ich mir die Folgen weiteren unbewussten Handelns auf Dauer gar nicht würde leisten können – die Folgen in Form von Schicksalsschlägen, Krankheiten und ähnlichem. Ich war entschlossen, meine aus dem Studium der Bücher und Seminare entstandene Schlussfolgerung in aller Konsequenz auszuprobieren. Irgendwie überzeugt, dass die Investition von mehreren Tausend Euro pro Jahr in Seminare und Heiler sowie der täglichen Stunden an Geistesschulung über Bücher, Meditationen, den „Kurs in Wundern“ etc. sich am Ende auszahlen würden in Form eines ruhigen, dramafreien Lebens bis hin zu einem ruhigen, harmonischen Lebensende. Alle Hinweise in meinen Quellen deuteten darauf hin, dass es so sein müsse, aber ich hatte keine Beweise, ob es bei mir und im Alltag so funktionieren würde und niemanden, der mir dies wirklich bestätigen konnte. Im Gegenteil, viele in meiner Nähe zogen skeptische Mienen und ich war allein auf meinem Weg ins Unbekannte.

Daher will ich allen, die auf dem Weg sind oder es sich überlegen, ob sie starten sollen, und denen, die vielleicht gerade auf halbem Weg kurz davor sind umzudrehen, Mut machen und Klarheit verschaffen über die hindernden Mechanismen, die wohl in uns allen mehr oder weniger wirken, und die Vorgehensweisen aufzeigen, die uns durch Krisen hindurch zum Ziel helfen. Ich sehe auch viele, die schon lange auf dem Weg sind, aber sich immer noch auf der Suche befinden statt irgendwann das Gefühl zu haben, angekommen zu sein. Ich möchte daher auch Mechanismen benennen, die in meinen Augen den Unterschied zwischen “Ankommen” und “auf dem Weg sein” ausmachen.

 

Ausdauer und Demut

Diese zwei Eigenschaften, die im Mainstream wenig Konjunktur haben, helfen uns auf dem Weg. Beide können aber leicht als Leidensfähigkeit und Selbsterniedrigung missdeutet oder fälschlicherweise als solche gelebt werden. Der ungeschulte Geist wird vom Ego / Schmerzkörper gesteuert und daher immer wieder zu leidhaften Erfahrungen als Ladestation und Verstärkung dieses Geisteszustandes geführt (das Ego / der Schmerzkörper haben nach meinem Verständnis keine selbständige Existenz, sondern sind Geisteszustände). Ausdauer in meinem Sinne heißt, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, egal wie die derzeitige Reaktion oder Befindlichkeit meines Systems darauf ist. „Ein Kurs in Wundern“ formuliert es wunderbar und das gilt für alle heilsamen Nachrichten und Ideen, die uns in verschiedenster Form auf unserem Weg begegnen können:

“Es wird dir schwerfallen, manche der Gedanken, die im Übungsbuch dargelegt werden, zu glauben, andere wieder mögen dir ziemlich überraschend vorkommen. Das spielt keine Rolle. Du wirst nur gebeten, die Gedanken so anzuwenden, wie du angeleitet wirst. Du wirst nicht gebeten, sie überhaupt zu beurteilen. Du wirst nur gebeten, sie anzuwenden. In ihrer Anwendung wird sich dir ihre Bedeutung erschließen, und sie wird dir zeigen, dass sie wahr sind. Denke nur an dies: Du brauchst die Gedanken nicht zu glauben, du brauchst sie nicht anzunehmen, du brauchst sie nicht einmal willkommen zu heißen. Einigen darunter wirst du dich vielleicht aktiv widersetzen. Nichts von alledem spielt eine Rolle, noch wird es ihre Wirksamkeit vermindern. Erlaube dir aber nicht, bei der Anwendung der Gedanken, die das Übungsbuch enthält, Ausnahmen zu machen, und wende sie an, was auch immer deine Reaktionen auf diese Gedanken sein mögen. Nicht mehr als das ist erforderlich.”

Nett gesagt: „Nicht mehr als das ist erforderlich“! Dies bedeutet nämlich das extrem Herausfordernde, was ich mit Demut meine; die dem Ego und konventionellen Denken genau entgegengesetzte Überzeugung: „Ich weiß eben nicht, was wirklich gut für mich ist. Denn wüsste ich es, wäre ich nicht da gelandet, wo ich derzeit bin. Würde ich mich da wohlfühlen, wäre ich nicht auf der Suche!“ Diese schlichte Logik hat mir geholfen in vielen Momenten, wo mir blindes Vertrauen in den neuen Weg und Loslassen aller alten Sicherheiten schier unmöglich schien. Aber anders hätte Christoph Kolumbus nicht Amerika gefunden…

 

Gehe weiter als Du meinst!

Auf dem Weg zu Fülle und innerer/äußerer Gesundheit hat mich immer wieder beeindruckt, wie das Universum alles viel tiefgründiger meinte, als ich erst dachte. Mich darauf einzulassen, wurde mit Wohlgefühl, positiven Erfahrungen und Heilungen belohnt, die jenseits dessen waren, was ich mir bis dato vorstellen konnte. Wir sollten uns bewusst sein, dass unser Denken und Vorstellungsvermögen nur relativ funktioniert. Die oberste Grenze dessen, was wir erlebt haben, sind für uns 100 Prozent. Mehr scheint uns unbewusst nicht möglich zu sein und damit sind wir zufrieden. Das Universum will uns aber die ganze Fülle zeigen und zur Verfügung stellen, dazu braucht es unsere Offenheit für ein Mehr, die 200 und 300 Prozent, die Vorstellungskraft für ein Land jenseits des eigenen geistigen Gartens.

Es gibt immer wieder außergewöhnliche Menschen, die uns diese Welt jenseits unseres Theatervorhangs aufzeigen. Denken wir nicht, sie lebten in einer anderen Welt, die uns verschlossen wäre! Lassen wir uns inspirieren statt frustrieren vom scheinbar übermächtigen Vorbild. Wir alle sind auf geistiger Ebene aus demselben Holz geschnitzt. Was einem Einzigen gelingt, kann auch mir gelingen. Wenn ich etwas noch nicht kann, heißt es nur, dass ich noch etwas üben sollte oder noch unbewusste Hindernisse in mir existieren, die auf Heilung und Anschauen warten – das ist alles! Ich kann sie aus dem Weg räumen, ob in dieser Inkarnation oder in anderen, ob in dieser Dimension oder anderen – was soll’s?! Die Wege sind individuell, das Ziel ist universell.

 

Raus aus dem Widerstand

Um ungeahnte Potentiale und Möglichkeiten für sich entfalten zu können, ist es unabdingbar, darauf zu verzichten recht haben zu wollen mit den eigenen Einstellungen, Meinungen und Urteilen über eine Situation. Zum Beispiel, dies oder jenes wäre für mich nicht zumutbar / zu gefährlich / nicht gut für mich etc.  Das ist gefühlt eine echte Zumutung für das Ego, wie so viele andere Anforderungen auf dem Weg auch. Aber wir wollen ans Ziel und jenseits der engen Grenzen des bisherigen Lebens und so lassen wir uns wieder einmal entgegen unserer spontanen Gefühlsregungen auf dieses Experiment ein… – es wird sich lohnen! Wie sehr, das sehen wir erst hinterher, im Vorhinein bekommen wir keine Garantien. Am konsequenten Ausprobieren führt kein Weg vorbei. Schlauer sind wir nur hinterher!

 

Wegweiser und Leuchttürme

Ich bin dankbar für alle – auch oder gerade die schmerzhaften – (Partnerschafts-)Erfahrungen, Heiler und Autoren, die mir auf dem Weg begegnet sind und weiter begegnen. Je mehr ich lerne, auf Widerstand und Urteilen zu verzichten, umso leichter und schöner wird mein Leben. Es braucht immer wieder mal Wegweiser und im Fall von Orientierungslosigkeit im Nebel auch Leuchttürme und sie kommen immer zur rechten Zeit, auch wenn ich manchmal noch zu ungeduldig sein mag. Aber wenn ich auf Höhe des Leuchtturms oder am Wegweiser vorbei bin, hat er seine Funktion für mich erfüllt und der nächste Wegweiser oder Leuchtturm weiter vorn wird wichtig für mich. Das buddhistische „nicht Anhaften“ bekommt so seinen Sinn für mich: nicht anhaften an Situationen und Positionen, nicht an Materiellem und nicht an Personen. Alles hat seine Zeit, es kommt und geht. Das Ewige ist nicht auf der Ebene der wandelbaren Formen zu finden.

 

Wie innen so außen

Ich habe gelernt, das Außen als Spiegel meines Innen zu begreifen. Wenn mir das Gesicht im Spiegel nicht gefällt, hilft es nichts, den Spiegel auszutauschen (Partner, Arbeitsstelle, Wohnort). Ich selbst muss zum Lächeln finden – und zwar unabhängig von den äußeren Umständen! Erst wenn mir dies gelingt (nicht immer, aber immer öfter), werden die äußeren „Lehrer“ unnötig und verschwinden aus meinem Leben – ganz von selbst. Probleme lösen sich auf, Menschen oder Umstände verschwinden aus meinem Blickfeld und andere Optionen tauchen von alleine auf. Aber eben nicht aktiv von mir erdacht und mit Macht gesteuert, sondern von selbst, durch den Fluss des Lebens. Nur dieser weiß, was wirklich wie lange gut für mich ist. Das können, bei entsprechendem inneren Widerstand, gerade die herausfordernden, mich aufregenden Dinge sein. Je mehr ich dies erkenne und tatsächlich ohne operative Zuwiderhandlungen geschehen lassen und leben kann, umso mehr ändert sich mein Leben vom Widerstand gegen Etwas zum freudigen Wählen dessen, wo es mich mit dem Herzen hinzieht und was mir „von selbst“ in den Schoß fällt.

 

Gestalter statt Spielball

Sobald man das, was einem im Leben als scheinbar zufälliges Schicksal, Krankheit und Drama begegnet, nicht mehr als „reinen Zufall“ begreift, sondern als etwas, was einem aufgrund der aktuellen inneren Resonanz zufällt (nicht im Sinne von Schuld sondern im Sinne eines hilfreichen Feedbacks des Universums), dann wandelt sich das Selbstverständnis weg vom Spielball des Lebens („Ich kann ja sowieso nichts ändern oder bewirken, muss froh sein wie es läuft“) hin zu einem aktiven Gestalter und Entwickler des eigenen Lebens („Ich kann mich ent-wickeln und allmählich aus früheren Verstrickungen lösen, dadurch mein Leben einfacher, leichter und schöner machen“).

Man kann lernen, die Zeichen zu deuten und für die eigene Entwicklung zu nutzen – ähnlich wie beim Spiel „Topfschlagen“, wo wir selbst blind sind, uns andere aber „heiß / kalt“ zurufen und so die Richtung weisen. In dem Maß, wie wir bereit sind dies als wahr anzunehmen, werden wir Erfolge verbuchen und entsprechend motivierende Erfahrungen machen können. Umgekehrt gilt das aber auch; jedem geschieht tatsächlich nach seinem Glauben! Wir erschaffen mit unseren Glaubenssätzen Realitäten für uns. Wir haben die Macht der Wahl, was wir erleben wollen (Ohn-Macht oder Macht). Das heißt Aufwachen. Allerdings nicht zu verwechseln mit Wunschdenken, das wäre die unerlöste Seite (ich möchte etwas bekommen oder Leidensdruck verringern, ohne mich selbst verändern und weiterentwickeln zu müssen).

 

Schmerz-Recycling

Eine der lang geübten Gewohnheiten, die wir uns unbedingt abtrainieren müssen, wenn wir zu innerem Frieden unabhängig von äußeren Umständen gelangen wollen, ist Schmerz-Recycling. Denn in der „Realität“ passiert ein bestimmter Vorgang nur einmal, im nächsten Moment ist er schon vorbei. Wir aber wiederholen hundertfach den Schmerz oder das Problem im Kopf und machen es dadurch erst (zu) schwer, belastend, langdauernd und bedeutsam für uns. Das Körpersystem reagiert erwiesenermaßen auf Gedanken genauso real wie auf das ursprüngliche Erlebnis. So entsteht Krankheit im Lauf der Zeit. Die „Realität“ wäre vergleichsweise harmlos – das einmalige schmerzhafte oder aufregende / belastende Erlebnis könnte unser Körper-Geist-System vergleichsweise leicht „verschmerzen“. Erst das ständige Schmerz-Recycling im Denken macht es untragbar. Das Erlebte wird im (Ego-)Geist negativ multipliziert und dadurch entsteht die dramatische Wirkung auf uns.

Durch immer wieder geübte Wachheit, Gedankendisziplin und Heilung von Schattenthemen mittels professioneller Begleiter versetzen wir uns allmählich in die Lage, nicht mehr so stark und ungefiltert auf das Außen zu reagieren. Wir spüren zwar noch die Initialreaktionen (Emotionen, Körperreaktionen, Gedanken), verzichten aber darauf, die Geschehnisse / Mitmenschen beeinflussen zu wollen, um vermutete negative Verläufe zu verhindern. Wir lassen ohne Gegenmaßnahmen unsererseits mit offenen Augen die scheinbare Katastrophe sich entwickeln und geschehen! Unsere Aufgabe besteht darin, nicht zu agieren, sondere alle Kraft darauf zu verwenden, durch geistige Übung möglichst bald wieder in die eigene innere Mitte und zu dem Blickwinkel zu kommen, von dem aus sich das Ganze ruhig und schmerzfrei anschauen lässt. Dieser Prozess ist zu Beginn höchst anspruchsvoll und sollte die komplette eigene Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dann ist nämlich auch keine Aufmerksamkeit mehr für das Drama „außen“ übrig. Wer das konsequent übt, wird allmählich feststellen, wie die Anzahl der schmerzhaften Wiederholungen im Geist allmählich zurückgeht und damit auch die mentale und körperliche Reaktion und Belastung sinkt. Der erste Schmerz wird weiterhin erlebt (soll nicht verdrängt, darf wahrgenommen werden), aber er wird immer weniger oft gedanklich wiederholt, das ist das Ziel der Übung.

Auf die Wiederholung einer schmerzhaften Vergangenheit und Vorwegnahme einer scheinbar sorgenvollen Zukunft im Geist zu verzichten, reduziert die durchschnittliche Denkbelastung enorm und hebt die Stimmung. Es bleibt mehr Energie für Positives übrig, zum Beispiel die Gedankenenergie in inspirierende Fantasien und motivierende Zielvorstellungen zu stecken. Das erhöht aufgrund der geistigen Gesetze die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und macht die Bahn frei. Statt dass ich mir Sorgen mache (die genau genommen nur eine andere Form der Fantasie sind, aber leider auf geistiger Ebene hochwirksame energetische Hindernisse bauen), drehe ich meine Denkrichtung um und male mir zum selben Thema aus, wie es gut ausgehen könnte. Ich erzähle mir selbst also positive statt negative Geschichten, wenn das Geschichtenerzählen im Geist schon nicht gestoppt werden kann. Gedanken formen Energie formt „Realität“: Außerkörperliche Erfahrungen (William Buhlman: „Out of Body“) und Durchsagen der geistigen Welt (Eva Herrmann: „Von Drüben“) sprechen davon sehr eindrücklich. Die enormen positiven Auswirkungen auf die eigene Grundgestimmtheit, die Anzahl positiver „Zufälle“ im Leben und das tägliche geführt Sein vom Universum sind im Vorhinein gar nicht zu ermessen, aber aus eigenem Erleben ganz deutlich zu bestätigen.

Letztendlich beruht der vorübergehende Erholungseffekt durch Ablenkung (Fernsehen, Smartphone, Zeitunglesen, Alkohol, Freizeitgestaltung, Hobby, Urlaub) ebenfalls auf dem Unterbrechen des belastenden Gedankenstroms („mal auf andere Gedanken kommen“). Im Gegensatz zur oben angesprochenen Veränderung destruktiver Denkgewohnheiten bringt Ablenkung jedoch weder Heilung noch Problemlösungskompetenz, sondern Abhängigkeit. Denn sobald die Ablenkung zu Ende ist, beginnt der belastende Gedankenstrom von Neuem, darum verpufft z.B. ein Urlaub oder der Glücksmoment durch einen neu gekauften Gegenstand so schnell und zwingt zur Wiederholung. Eine dauerhaft manifestierte Denkgewohnheit des stetigen, ausnahmslosen(!) Nicht-Reagierens schenkt hingegen inneren Frieden unter allen Umständen – und nur dies ist wirklich innerer Frieden statt vorübergehendem Wohlgefühl.

 

Wissen alleine reicht nicht

Eine weit verbreitete Stolperfalle selbst noch in für Selbstentwicklung aufgeschlossenen Kreisen ist das „Ich weiß!“ oder „Kenne ich!“. Letztendlich sind diese Sätze nur Abwehr, etwas näher an sich heranzulassen. Wir glauben aus unserer Schulerziehung, dass Wissen Macht sei und somit ausreiche. Dies ist ein Irrtum. Das Universum interessiert sich nicht dafür, was wir wissen, sondern dafür was wir im Innersten (ggf. unbewusst) glauben, also aus welchen Überzeugungen heraus wir letztendlich entscheiden und handeln. „An ihren Taten werdet ihr sie erkennen.“ Unser Wissen wird mit dem Ende der Körperhülle ebenfalls kompostiert, unser Bewusstsein mit seinen Grundschwingungen dagegen existiert weiterhin und erschafft für uns relevante Realitäten, wie es das schon immer getan hat und weiter tun wird.

Wissen und Erkennen ist zweifellos ein wichtiger Schritt, aber nur der erste. Den zweiten versucht das Ego / der Schmerzkörper trickreich und häufig erfolgreich zu untergraben (z.B. durch obige Sätze), denn der führt zur (Er-)Lösung: Das Integrieren des Wissens in mein System, so dass es ein untrennbarer Teil bis hin ins Un(ter)bewusste von mir wird – ich das also bin was ich vorher nur als sinnvoll erachten konnte und wusste. Dass zum Beispiel Frieden und Vergebung ein Automatismus und Charakterbestandteil in mir wird, nicht ein willentlicher Akt bleibt, auf bestimmte Situationen oder Personen beschränkt. Die Ausnahmslosigkeit und Widerspruchsfreiheit im Handeln und Denken ist ein wichtiges Kriterium, an dem ich das feststellen kann – bei mir und bei anderen. Und wer ausnahmslos und widerspruchsfrei etwas integriert hat, der muss es gegenüber anderen auch nicht mehr begründen oder verteidigen. Er tut es einfach, weil es stimmig ist, ein untrennbarer Teil der Persönlichkeit geworden ist und die gewünschten Erfolge bringt, egal was andere davon halten. Auf dem Weg dorthin ist missionarischer Eifer ein vermutlich häufiges Übergangsstadium, das ja auch andere anstupsen und inspirieren kann. Als Dauerzustand ist er verdächtig.

 

Glücklich sein ist gar nicht so leicht

Eine schwer zu verdauende Erkenntnis kam für mich, als im Außen bereits alles sich zum Guten gewendet hatte, mein Beruf in ruhigere und dennoch erfolgreiche Gleise gekommen war, eine tolle Partnerschaft möglich wurde und ich viele alte Körpersymptome hatte dauerhaft heilen können. Ich war nämlich immer noch nicht glücklich und mit sorgenvollen Gedanken geplagt – dabei fehlten jetzt die konkreten Anlässe im Außen! Deutlicher konnte mir das Universum nicht zeigen, dass stimmt, was ich immer wieder gelesen hatte: Die Quelle für Unglücklichsein ist nicht außen zu finden, sondern innen. Es bedurfte (und bedarf bis heute) weiterer Schritte innerer Heilung und geistiger (Selbst-)Schulung, um die Momente inneren Friedens auszudehnen zu Phasen und die Phasen immer weiter auszudehnen, bis der Zustand inneren Friedens dauerhaft etabliert ist.

 

Angekommen

Ich fühle mich heute angekommen, bin nicht mehr auf der Suche. Mein Werkzeugkoffer für Selbstheilung und Geistesschulung ist gut gefüllt. Ich muss nicht noch mehr Werkzeuge hinzufügen, sondern möchte mich im Gebrauch der vorhandenen Werkzeuge vervollkommnen. Ich meditiere nicht mehr im eigentlichen Sinne, da mein (all)tägliches Leben ein harmonisches Gesamtkunstwerk sein soll, durchdrungen von Bewusstheit und Frieden, was ich als noch anspruchsvoller erlebe als das Pendeln zwischen Meditation einerseits und Alltag andererseits. Inzwischen geht es mir um die Synthese von beidem.

Ich genieße weiterhin fallweise die Unterstützung genialer Heiler, von denen es mehr gibt als man denkt. Ich nutze weiterhin dankbar die Inspiration durch gute Bücher und Medien wie Mystica.tv. Das Internet ist diesbezüglich ein Segen, da alternative Informationen, Vorträge, Interviews und inspirierende Vorbilder nur einen Mausklick entfernt sind. Parallel existieren die Universen der Probleme und der Lösungen nebeneinander, wir brauchen nur zu wählen und keiner zwingt uns zu etwas, außer vielleicht wir uns selbst und das können wir erkennen und loslassen. Ist das nicht wunderbar?!

 

 

Über Michael Weinert:

Jahrgang 1964, gelernter und studierter Gärtner. Bis zum Alter von 38 Jahren beruflich erfolgreicher Workoholic, dann Kollaps mit Burnout und Scheitern einer 19 Jahre währenden Beziehung. Kompletter Wandel vom rein naturwissenschaftlich orientierten Menschen hin zu alternativen Heilmethoden und Denkweisen, Umzug von der Stadt aufs Land und freiwillige Aufgabe einer Festanstellung für die berufliche Selbständigkeit. Intensiver Heilungsweg mittels zahlreicher Heiler, Seminare und Bücher (nachzulesen auf seiner Homepage mit vielen Quellenangaben). Heute sehr glücklich, gesund und zufrieden im bayrischen Oberland lebend.

www.kurz-nachdenken.de

Dieser Artikel Der Weg zum Glück: Was tun? – Michael Weinert ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Ken Wilbers integrales Modell – Torsten Brügge

$
0
0

Für viele Diskussionen rund um das Thema Spiritualität, sowie deren Beziehung zu psychologisch-spiritueller Entwicklung und sonstigen Lebensfeldern, ist die Sichtweise des Integralen Modells nach Ken Wilber hilfreich. Es beschreibt, wie umfassende spirituelle Freiheit und Weisheit mehrere Aspekte umfasst. Dabei gibt es nach Wilber drei Hauptthemen, die nur in ihrer Gesamtheit authentische spirituelle Befreiung und deren Lebensbezug verständlich werden lassen. Man könnte sie „Grunddimensionen“ nennen. Im englischen Original: „Wake up“, „Grow up“ und „Clean“ up.

von Torsten Brügge

 

Nach meinen nunmehr 25 Jahren als „spiritueller Finder“ und ca. 18 Jahren (auch) als „spiritueller Lehrer/Begleiter“ bildet diese integrale Sichtweise die bisher besten und genausten Beschreibungen, spirituelle Freiheit auf einer Meta-Ebene zu reflektieren. Hier will ich eine sehr komprimierte Zusammenfassung der drei Grunddimensionen erläutern. Wer sich eingehender damit beschäftigen will findet Hinweise dazu am Ende des Textes.

Sich mit diesen Grunddimensionen zu beschäftigen, erweitert den eigenen Horizont für individuelle und kollektive Entfaltung von Bewusstsein und lässt einen in manchen Debatten und Diskussionen schnell erkennen, wo welche Grunddimensionen angesprochen werden und ob es ausgewogene oder einseitig verzerrende Perspektiven sind.

Ein Hinweis: Das Integrale Modell umfasst tatsächlich noch weitere wichtige Elemente. Allerdings werde ich darauf aus Gründen der Vereinfachung in diesem Text nicht eingehen.

 

WAKE UP – Erwachen zum Einssein

Die erste Grunddimension nennt Wilber „Zustandserwachen“ (englisch: WAKE UP). Diese ist vielleicht die „spirituellste“ der drei Dimensionen, weil es hier um die Entdeckung von Bewusstseinszuständen oder Bewusstseinsqualitäten geht, die im starken Kontrast zur Gewohnheitswirklichkeit unseres bekannten Tageswachbewussteins stehen. Letzteres spiegelt uns vor, eine von Anderen und der Welt getrennte Person zu sein, die mit einem eigenständigen Ich-Kern ihr Leben mehr oder weniger durch persönlichen Willen kontrollieren kann. Doch in mystischem Erleben können sich für Menschen spontan oder in der Folge der Beschäftigung mit spirituellen Themen oder Praktiken ganz andere Erfahrensweisen eröffnen.

Ein Aspekt davon besteht in der die Erfahrung des „kausalen Urgrundes“ oder des „unpersönlichen Zeugenbewusstseins“, wie Wilber es nennt. Dies besteht als unberührtes, stilles Gewahrsein, welches allen wechselnden Zuständen von Wachen, Träumen und Schlafen zugrunde liegt. Stilles Gewahrsein ist letztlich kein Zustand, sondern kann eher als „Bewusstseinsraum“ beschrieben werden, in dem alle Bewusstseinszustände, also die Kombination von Bewusstseinsinhalten wie Gedanken, Gefühlen und Empfindungen, auftauchen und wieder verschwinden. Deshalb ist der Begriff „Zustandserwachen“ vielleicht nicht hundertprozentig passend. Als ungefähre Benennung soll er aber ausreichen.

Der kausale Bewusstseinsraum an sich bleibt unberührt von allen Erscheinungen und hat in gewisser Weise absolut nichts mit den Inhalten zu tun, so wie ein Raum unabhängig davon besteht, was in ihn hinein oder heraus getragen wird. Das tiefste „Zustandserwachen“ besteht dann in der weiteren – oder gleichzeitigen – lebendigen Erkenntnis, dass der kausale Urgrund und die Welt der Erscheinungen nicht voneinander getrennt sind. Das nennen Wilber und andere Mystiker „Bewusstsein der Nondualität“ oder kurz „Nondualität“. Man kann es auch als allumfassendes Einssein bezeichnen. In unserer Raummetapher würde dies bedeuten, dass die Erscheinungen im Raum quasi gleichzeitig als Ausstülpungen des Raumes in sich selbst hinein erkannt werden. Der umgebende, reglose Raum und seine sich wandelnden Inhalte sind ein aus einem Guss bestehendes Dasein.

In der Erfahrung von kausalem und nondualem Bewusstsein verschwindet der Glaube an die Realität eines eigenständigen und willkürlich handelnden Ichs. Es wird klar, dass Alles und Nichts letztlich ein unbeschreibliches und unfassbares Sein ist, in der jede Trennung nur als illusorisches Konstrukt erscheint.

An dieser Stelle fällt mir der – vielleicht auch einigen HdS-Lesern bekannte – Song von Konstantin Wecker „Tropfel im Meer“ ein. In diesem – mich immer wieder sehr berührendem – kleinen Lied besingt Wecker nichts anderes als eine tiefe mystische Erfahrung. Er benutzt dazu die Ozean-Metapher: Ein Tropfen fällt ins Meer. Seine Grenzen lösen sich auf. Er erlebt sich als „Alles und Niemand“ und schwelgt im – vorher vergessenen – Einssein mit dem Ozean.

Tiefe WAKE-UP-Erkenntnisse werden zum Beispiel in Aussagen wie „Alles ist Bewusstsein“ oder „Jede Trennung ist Illusion“ verbalisiert. Wobei solche sich scheinbar widersprechenden Aussagen gleichwertig paradox nebeneinander stehen. WAKE-UP-Erkenntnis offenbart das zeitlose, geschlechtslose, alterlose, raumlose, formlose Gewahrsein, das zugleich den Wesenskern jeder formhaften Erscheinung im gewohnten Verständnis von Zeit und Raum ausmacht. Diese oft auch als „Erwachen“ betitelte Erfahrung, ist – wie die Tiefe des Ozeans unter der Welle – jederzeit in voller Gänze zugänglich. Die direkte Erfahrung davon entzieht sich allerdings dem begrifflichen Denken, sondern offenbart sich in direkter mystischer Schau. Das Verstandesdenken kann aber zumindest versuchen, es in Worte zu fassen, auf die Erfahrung verweisen oder manchmal auch zu der direkten Erfahrung einladen.

 

GROW UP – Perspektiven und Mitgefühl erweitern

Doch „Zustandserwachen“ ist nur eine Dimension umfassender psychologisch-spiritueller Freiheit. Ein zweiter besteht in dem „Erwachsenwerden auf der relativen Erscheinungsebene“ (Wilber: GROW UP). Dies bedeutet, dass das Individuum und auch kollektive Strukturen immer größere Weitsicht entwickeln. Ein immer größerer Kreis des Mitgefühls öffnet sich. Es können immer mehr und mehr Perspektiven eingenommen und ein immer umfassenderes Verständnis für die verschiedenen, holarchisch gegliederten Entwicklungsebenen des menschlichen Bewusstseins aufgebracht werden. Diese Bewusstseinsebenen erstrecken sich über ein Spektrum, das man unterschiedlich fein gefächert beschreiben kann. In einer einfachen Auffächerung werden diese folgendermaßen benannt: archaisch, magisch, mythisch, rational, pluralistisch, integral.

Es würde an dieser Stelle den Text sprengen, die einzelnen Entwicklungsebenen genau mit ihren individuellen, kollektiven, inneren und äußeren Aspekten zu beschreiben. Deshalb führe ich sie im Folgenden nur kurz mit jeweils einigen Stichworten auf, die eine erste Ahnung ihrer Eigenschaften eröffnen sollen.

Wer sich intensiver und mit einer noch feineren Auffächerung damit beschäftigen möchte, kann dies hier tun:
ARCHAISCH: symbiotische, physiologische Eingebundenheit in Naturprozesse – triebhaftes Überleben
MAGISCH: animistische Wahrnehmung – Ahnengeister – präkonventionelle Moral – „Recht des Stärkeren“ – eigene Allmachtsfantasien – egozentrische Triebe
MYTHISCH: traditionell-religiöse Überlieferung von Werten – Wortgläubigkeit an „heilige Schriften“ – Gruppenzugehörigkeit – Machtübertragung auf Götter und Autoritäten – konventionelle Moral – Ethos der Gruppe – absolutistisch – Neigung zu Fundamentalismus
RATIONAL: Vernunft getragen – kritisches Hinterfragen traditioneller Werte – Individualisierung – technisch-wissenschaftlicher Fortschritt – persönliche Selbstverwirklichung – aufgeklärte Werte – beginnende Gleichberechtigung – Glaubensfreiheit – Trennung von Staat und Kirche
PLURALISTISCH: einfühlsame, sensitive Weltsicht – Betonung menschlicher Verbundenheit – universelle Bürgerrechte – verwirklichte Gleichberechtigung – sexuelle Selbstbestimmung – große Toleranz – Minderheitenschutz – humanistischer Idealismus – nachhaltige Umweltbeziehung – relativistisch
INTEGRAL: Integration aller vorherigen Ebenen ohne Abspaltung oder kulturellen Relativismus – Holarchie-Bewusstsein (Anerkennung aller vorherigen Ebenen mit deren Hierarchie-Gefüge) – transpersonale Selbstverwirklichung – Flowerfahrung – transrationale Wahrnehmung – Quadranten-Bewusstsein (Perspektivenvielfalt: individuell/kollektiv – innerlich/äußerlich)
Weitere Ebenen folgen im Laufe der Evolution.

Die Ebenen gehen nach- und auseinander, wie sich konzentrisch erweiternde Kreise, hervor. Trotzdem neigen die Ebenen von archaisch bis pluralistisch dazu, ihre eigene charakteristische Sichtweise und Sichtweite jeweils als die einzig wahre zu behaupten und sowohl gegen tiefere, als auch höhere Ebenen zu kämpfen.

Erst ab der integralen Ebene wird Bewusstsein fähig, seine eigene Entwicklung in der Erscheinungswelt „rückwirkend“ reflektierend zu begreifen. Das führt dann zu einer umfassenden Integration gepaart mit holarchischer Einordnung und Wertpriorisierung aller vorherigen Ebenen. Man (an)erkennt den Nutzen, aber auch die Begrenzung und schädlichen Verzerrungen jeder Ebene.

GROW-UP-Erkenntnis entwickelt sich in der Zeit, wie eine kontinuierliche Erweiterung einer Welle an der Oberfläche des Ozeans, die immer mehr Breite und Weitsicht um sich herum entdeckt und zugleich – nach unten hin – immer tiefer das Einssein aller Wellen mit dem Ozean erspürt.

 

CLEAN UP – Schattenbereiche erhellen

Die dritte Grunddimension psychologisch-spiritueller Entwicklung nennt Wilber „CLEAN UP“ und meint damit Schattenarbeit oder Schattenintegration. Das bedeutet: Bisher verleugnete oder blind ausagierte Anteile des Egos werden dabei bewusst wahrgenommen und erlebt. Es wird zum Beispiel möglich, existentielle Angst, Wut und Bedürftigkeit zu fühlen, ohne sie zu verdrängen oder ihren Impulsen in destruktives Ausleben folgen zu müssen. Dadurch transformieren sich die Schattenanteile, verlieren ihren – für sich selbst und andere – leidvollen und Leid erschaffenden Charakter und lassen immer mehr Urvertrauen, Liebe und transzendente Erfüllung durchscheinen. Das Ego-Ich, also die Sammlung der unbewussten und Leid erzeugenden Muster, wird dadurch gelöst und transparent für die Transzendenz des Seins, also für die er- und gelebte Erfahrung nondualen Bewusstsein.

Obwohl das Konstrukt des Egos in der WAKE-UP-Erfahrung als vollkommen illusorisch erfahren wird, bleibt es auf der Erscheinungsebene eine relative, aber sehr wohl bedeutsame und wirkliche (im Sinne von „wirk“ende) Erscheinung. Bei sich fortsetzender GROW-UP- und CLEAN-UP-Erweiterung wird das persönliche Ich immer durchleuchtender für die transzendente Wahrheit von Einssein und Frieden.

Die Gleichzeitigkeit des jähen absoluten WAKE-UP-Erwachens und die sich über Zeit erstreckende relative Entwicklung vom GROW-UP-Erwachsen-Werden begleitet von einer CLEAN-UP-Schattenbewusstheit ist kein Widerspruch, sondern eine paradoxe Wahrheit. Man könnte auch sagen: Bei gelungener Bewusstseinserweiterung und Schattenarbeit werden wir zu einer Welle, die immer klarer die Tiefe und Allverbundenheit des Ozeans widerspiegelt – sowohl im körperlichen, emotionalem, als auch mentalem Erleben und Ausdruck.

 

Erwachen ist nicht genug

Tiefe Erkenntnis in der WAKE-UP-Dimension, also das Erleben kausalen und nondualen Bewusstseins, kann ein Reifen in der GROW-UP- und CLEAN-UP-Dimension erleichtern.

Die De-Identifikation von der Gewohnheitswirklichkeit eines vermeintlich eigenständigen Ichs und das Lösen von bisher gewohnten Wahrnehmungs- und Verdrängungsmustern kann ein neues transformiertes Erleben eröffnen. Wir trennen uns von alten Sichtweisen und aus der Intelligenz der Stille heraus eröffnen sich neue. Mit der Fähigkeit als Zeugenbewusstsein zu ruhen, gewinnen wir auch die Fähigkeit, schmerzhafte Schattengefühle direkt zu erleben, ohne uns in destruktive Abwehrmechanismen zu verstecken oder gehen zu lassen.

Es kann allerdings auch „nach hinten losgehen“. Tiefe WAKE UP-Erkenntnisse, die bloß noch verkonzeptualisiert werden, können zu einer Dissoziation von der Erscheinungswelt führen oder sogar die Abwehrmechanismen der Schattenbereiche verstärken. Anstatt dass ein natürliches GROW-UP und CLEAN-UP geschieht, glaubt sich der oder die „Erwachte“ als vollständig befreit und vernachlässigt oder verleugnet sogar jeden Aspekt von CLEAN-UP und GROW-UP im Namen der „absoluten Ich-Losigkeit“. Oft werden dann blind die eigenen Ego-Muster, bzw. die reaktiven Abwehrmechanismen weiter ausgelebt und womöglich noch mit „nondualen“ Scheinargumenten als besonders erleuchtet verklärt. Oder die eigene begrenzte GROW-UP-Perspektive werden als absolute Wahrheiten hingestellt und andere Sichtweisen als „Illusion“ oder „unerleuchtet“ abgetan.

Nicht selten findet man bei mangelnder GROW-UP-Entwickung eine plumpe Anti-Intellektualität und erstaunlich undifferenzierte oder sogar – im Namen der Nondualität – dualistisch polarisierende relative Sicht- und Ausdrucksweisen.

Nach dem „Wilber-Combs-Raster“ kann man es auch so betrachten: WAKE-UP-Aspekte sind jederzeit zugänglich, egal welche GROW-UP-Entwicklung oder welcher CLEAN-UP-Schatten aktiv ist. Doch die WAKE-UP-Einsichten werden durch die jeweilige GROW-UP-Weitsicht und die CLEAN-UP-Bereinigtheit als ein Filter interpretiert, ausgedrückt und gelebt. Geht man davon aus, dass alle drei Grunddimensionen wichtig sind und jeweils beachtet oder missachtet werden können, kann man vieles in der psychologisch-spirituellen Entwicklung besser verstehen, als wenn man nur um eine oder zwei Dimensionen weiß.

 

Deutschprachige Infos zum Integralen Modell:
Texte von mir, mit integralen Bezügen:
http://www.bodhisat.de/index.php/artikel-connection-xi.html
http://www.bodhisat.de/index.php/artikel-connection-ix.html
http://www.bodhisat.de/index.php/poster-integrales-modell.html
http://www.bodhisat.de/index.php/artikel-connection-iii.html
http://www.bodhisat.de/index.php/artikel-connection-ii.html

Weitere ausführliche Infos und dort weiterführende Links:
http://integralesleben.org/index.php?id=678
http://www.facebook.com/groups/integralesforum/

 

Über Torsten Brügge :

Er hat eine Berufszulassung als Heilpraktiker und Shiatsu-Therapeut. Er verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in ambulanter Altenpflege und als Körpertherapeut; studierte Psychologie und war ca. 9 Jahre in der sozialpsychiatrischen Betreuung psychisch schwerkranker Menschen im Rahmen von ambulanten Wiedereingliederungshilfe tätig. Ende der neunziger Jahre ermutigte ihn seine spirituelle Lehrerin Gangaji, seine Erfahrung von Freiheit mit anderen Menschen zu teilen. Seitdem steht er für Satsang, Retreats und Einzelbegegnungen zur Verfügung.
www.satsang-mit-torsten.de
www.bodhisat.de

Dieser Artikel Ken Wilbers integrales Modell – Torsten Brügge ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Der Wasserverkäufer am Fluss – Sugata Wolf Schneider

$
0
0

Muss Spiritualität etwas kosten, damit sie ernst genommen wird? Mit dem Gleichnis des Wasserverkäufers möchte der Autor Wolf Schneider zeigen, warum es fast unmöglich ist, auf das Echte im Leben hinzuweisen. Durch die symbolische Geschichte wird jedoch sehr klar, dass Wahrheit schwer zu vermitteln ist.

von Sugata Wolf Schneider

 

 

 

Die Wahrheit ist einfach, sehr einfach, aber sie ist nicht billig zu haben. Sie ist ohne Geld zu haben, aber nicht billig. Wenn du sie in den Schoß gelegt bekommst, und es ist nicht der rechte Moment dafür, erkennst du sie nicht und wirfst sie fort. Heute wird sie dir sogar nicht nur in den Schoß gelegt, sondern nachgeworfen, aber in all dem Müll unserer von Informationen überfluteten Welt erkennt sie kaum jemand mehr. Sie zu erkennen braucht ein feines Unterscheidungsvermögen und mehr Einsatz als nur eine Kauflaune.

Die Wahrheit zu erkennen fordert den ganzen Menschen. Sie packt uns und verbaut uns alle Ausreden und Ausflüchte, nun müssen wir echt werden. Sie wäscht uns und macht uns dabei nass. Sie ist das Leben selbst, wie es uns vorfindet, beschenkt und durch Höhen und Tiefen schleudert – und glücklich sein lässt, unendlich glücklich. Es braucht nichts dazu, wirklich nichts. Das Gesuchte lässt sich nicht in Worten sagen und nicht einmal in Tönen, mit Musik. Aber man kann es finden! Wenn wir nur aufhörten an unserer Suche zu kleben und so – ohne die Last der ewig vor uns hingehaltenen Karotten falscher Verheißungen – ganz leicht würden, dann wüssten wir kaum mehr, wohin mit all dem Glück.

Der vorliegende Text befasst sich im Gleichnis des Wasserverkäufers am Fluss mit der Schwierigkeit, Wahrheit zu vermitteln. Es ist nur ein Text. Wenn danach immer noch eine Karotte vor dir schwebt in Form dessen, was du als nächstes tun oder lesen oder zu welchem Satsang du als nächstes gehen solltest, wirf sie weg. Lass nur gelten, was wirklich da ist, jetzt, ohne dass irgendwer irgendwas sagt oder schreibt.

Denn das Dao, über das man sprechen kann, ist nicht das wahre Dao. Diesen ersten Satz aus dem Daodejing (nach der Bibel das meistübersetzte Buch der Welt) werde ich nie vergessen. Dass es dieses Buch in Hunderten unterschiedlicher Übersetzungen gibt, scheint irgendwie zu bestätigen, dass man über das Wesentliche nicht sprechen kann. Der österreichische Philosoph Wittgenstein schrieb dazu 1921 in seinem Tractatus diesen berühmten Satz: »Was sich überhaupt sagen lässt, kann man klar sagen, und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.« Nein, ich werde nicht schweigen, sondern euch die Geschichte vom Wasserverkäufer am Fluss erzählen…

 

Alle haben Durst

Jener Wasserverkäufer sah, dass die Menschen Durst hatten. Wo man auch hinschaut, überall sind Durstige – Tanha, Begehren, nannte der Buddha diesen Durst. Wenn dann einer drauf kommt, dass man zum Fluss gehen kann und trinken und dass das Wasser dort klar ist und gut bekömmlich und den Durst löscht – wunderbar! Egal, ob ihm jemand den Tipp gegeben hatte, oder er es von allein herausfand: Das Wasser war köstlich, es löschte seinen Durst, und offensichtlich konnte auch jeder andere dort hingehen und davon trinken, so viel er wollte; kein Zaun hinderte daran und kein Schild »Privatgrund, Trinken verboten!«.

Nun sah dieser Mensch aber, dass kaum einer seiner Mitmenschen, die doch so durstig waren, dort hingingen und tranken. Wussten sie denn gar nicht von diesem Fluss und der Qualität seines Wassers? Und wenn doch, warum gingen sie dann nicht hin? Wussten sie vielleicht nicht, wie man dort hingelangt? Oder fürchteten sie, dass das Wasser vergiftet sein könnte? Vielleicht kamen sie einfach nicht darauf, dass ihr Durst löschbar war, weil sie mit so viel anderem, Alltäglichen beschäftigt waren. Vielleicht dachten sie, das sei eben so; die menschliche Existenz, la condition humaine, sei so, dass man durstig sei und Sehnsucht nach Wasser habe, und dass das eine im Diesseits, in dieser Welt nicht erfüllbare Sehnsucht wäre. Er aber wusste, wie gut es sich anfühlte, von diesem Wasser zu trinken. Es löschte den Durst, und es war genug da für alle. Und es schmerzte ihn, dass kaum jemand davon trank.

 

Die frohe Botschaft

Deshalb sprach er nun immer öfter davon, mit einfachen, klaren Worten. Er lobte das Wasser, er beschrieb, wie es seine Kehle hinunterrann und wie gut man sich danach fühlte, wenn man davon getrunken hatte. Die Menschen hörten ihm fasziniert zu. So schön hatten sie nur selten jemand vom Wasser sprechen hören. Besonders dann, wenn er immer wieder sagte, dass jeder selbst zum Wasser gehen könne, zum Trinken, dass sie ihn dazu gar nicht bräuchten und es nichts koste, lobten sie ihn und seine Bescheidenheit. So ein großer Redner! Und er predigte so ganz ohne Arroganz, das gefiel ihnen. Er sprach zu ihnen auf Augenhöhe, hatte nichts zu verkaufen und fühlte sich dabei auch nicht als etwas Besseres, deshalb versammelten sie sich um ihn in immer größeren Mengen, lauschten seiner Rede und empfahlen ihn weiter. Immer mehr kamen, und sie fragten nach den Terminen, wann er denn wieder sprechen würde, damit sie ihre Freunde und die anderen Durstigen mitbringen könnten.

Aber keiner von ihnen ging zum Fluss, um zu trinken.

 

Die Partitionierung

Dieser großartige Redner, wir könnten ihn Adam nennen, besorgte sich daraufhin Flaschen, die er mit diesem köstlichen Wasser befüllen konnte. Ein paar hundert davon, das müsste reichen. Jede konnte einen Liter Wasser fassen. Und er besorgte sich Etiketten, auf denen stand »köstliches Wasser«. Das müsste genügen, um die Menschen zu überzeugen, dachte er. Hundert dieser Flaschen stellte er bei seiner nächsten Rede auf, aber trotz seiner großen Beredtheit griffen nur vier der Zuhörer zu den Flaschen. Sie nahmen sie mit nach Hause und tranken in kleinen Schlucken davon, so kostbar war dieses Wasser für sie; es sollte ja noch lange reichen, wer weiß, wann sie wieder welches bekämen. Vier von hundert? Adam war enttäuscht.

 

Der Verkauf gelingt

Als nächstes probierte er es mit einem noch ausgefeilteren Trick. Wieder besorgte er sich Etiketten, auf denen aber stand diesmal »Wasser zum Sonderpreis von 1 €! Nur heute, und nur für die Kunden des besten Wasserverkäufers der Welt!« Kaum hatte er den Tisch aufgebaut und die Hörer seiner Rede sich versammelt, standen sie Schlange vor seinem Tisch und wollten das Wasser kaufen. Noch ehe er mit seiner Rede geendet hatte, waren alle Flaschen verkauft. Das setzte sich so bei den weiteren Veranstaltungen fort, so dass er nun kaum mehr dazu kam, seine Rede zu halten, denn nun brauchte er eine Kasse und Wechselgeld, und die Leute wollten wissen, wann der Stand wieder offen sei, wann es Nachschub gäbe, und ob sie bei Abnahme von fünf oder zehn Flaschen einen Rabatt bekämen. Das Geschäft war eröffnet, und es lief gut. Immerhin tranken die Leute nun Wasser, doch Adam war enttäuscht. Wegen des Geschäftes hatte er nun nicht mehr so viel Zeit, das Wasser zu loben, kaum dass er selbst zum Trinken kam, und tief in seinem Herzen fühlte er sich mit seiner Idee verraten.

Die wenige Zeit, die ihm noch neben dem Wassergeschäft blieb, saß er zuhause mit Lilith und träumte von einer Welt, in der jeder von allein zum Fluss gehen und Wasser trinken würde. Von einer Welt, in der nicht nur dieses ganze Wassergeschäft überflüssig wäre, sondern sogar alle Lobesreden über das Wasser, weil einfach jeder Durstige das Rauschen des Flusses hörte und dann von selbst hinginge, um auszuprobieren, ob es trinkbar ist.

 

Das spirituelle Geschäft

Wer auch immer sich mit Tiefenspiritualität befasst hat – manche nennen es »Mystik« –, weiß, wovon ich hier spreche. Ich bin ja nicht der Wasserverkäufer, und ihr seid die Durstigen, so einfach ist es nicht. Wir alle sind durstig, und wir alle können zum Fluss gehen und Wasser trinken. Und diejenigen unter uns, die sich ein bisschen eingehender mit dem Durst und dem Wasser beschäftigen, kommen früher oder später darauf, dass es nicht so leicht ist, vom Wasser zu sprechen und von seiner Trinkbarkeit, geschweige denn andere dazu zu bringen, selbst davon zu trinken. Dann entsteht das spirituelle Geschäft. Wer etwas gegen Geschäftemacherei mit dem für alle zugänglichen Wasser hat, schweigt daraufhin – und leidet, weil nur so wenige zum Trinken an den Fluss gehen. Die anderen mühen sich damit ab, die Flaschen zu befüllen und zeitgemäße, attraktive Etiketten zu entwerfen, damit das Wasser auch gekauft wird. Manche von ihnen vergessen bei dieser doch recht anspruchsvollen Geschäftstätigkeit selber das Trinken – und sogar das Wesentliche: dass nach wie vor jeder allein zum Fluss gehen kann und dort seinen Durst stillen.

 

Alles ist erlaubt

Jesus hat in Gleichnissen gesprochen. Das Daodejing spricht in vielfältig schillernden Begriffen. Manche schweigen: Meher Baba, die Vipassana-Lehrer, viele Zenmeister. Ach, Wittgenstein, du hattest wohl doch recht. Aber darf man dann nicht wenigstens gegen diejenigen wettern, die falsche Botschaften verbreiten, die nur Ersatz anbieten statt des Echten? Die uns damit zustopfen und glauben machen, wir hätten und wüssten es schon? Ja, man darf wettern, ebenso wie Verkäufer der Ersatzmittel diese anbieten und verkaufen dürfen. Schaut euch die Wirtschaftsstatistiken an: Ich glaube sogar, dass die Flaschen sich noch besser verkaufen, wenn sie nicht »köstliches Wasser« enthalten, sondern Zuckerwasser, mit Etiketten wie Coca-Cola, immerhin lautet der Slogan von Coca Cola: »It’s the real thing«.

Geld zu verdienen ist völlig okay. Auch, etwas anzubieten und dafür zu werben ist völlig in Ordnung. Wenn wir bei all der Anbieterei jedoch vergessen, dass wir Luft atmen können und das auch dürfen, ohne Genehmigung und ohne Gebrauchsanleitung; dass Wasser trinkbar und zumindest in Bergbächen noch sauber ist und dort auch nichts kostet; wenn wir vergessen, dass wir Sonnenuntergänge am Meer – noch – ohne Eintritt zu bezahlen ansehen dürfen, und dass wir lieben dürfen – und das vielleicht sogar auch können – ohne Schulabschluss, dann ist etwas faul an unserer Religiosität, Spiritualität und Lebensphilosophie – meine ich als Prediger des Selbstverständlichen und durchaus ermüdlicher Wasserverkäufer am Lebensfluss.

 

Der Finger und der Mond

»Lesen ist leben« ist der Slogan des Herder-Verlages, der seit vielen Jahren unzählige spirituelle Bücher herausgibt und die geistige Heimat von Anselm Grün ist und von vielen weiteren großen Autoren. Jedes Jahr wieder komme ich auf der Frankfurter Buchmesse am Eingang zur Halle 3.1. am Herder-Stand vorbei und wundere mich. Wie kann das der Slogan eines spirituellen Verlages sein? Starre nicht den Finger an, der auf den Mond zeigt, heißt es im Zen. Nicht für die Schule lernen wir, sondern fürs Leben, ist ein Grundsatz der Bildung. Wenn schon das Lesen über das Leben für Lebendigkeit gehalten wird, dann sind wir doch noch in Platons Reich der Schatten an der Höhlenwand. Nein, das Lesen ist nur eine kleine, sehr besondere Variante des Lebens, eine Variante, die zu Wissen führen kann – wenn denn die Texte gut sind und wahrhaftig. Das Lesen, Schreiben oder Nachdenken über das Leben sollte aber nicht mit dem Leben verwechselt werden, der Finger nicht mit dem Mond. Und eine schöne Rede über das Wasser im Fluss sollte nicht mit dem Genuss des Wassers selbst verwechselt werden. Nur das Trinken löscht den Durst, nicht das Zuhören, Lesen oder Nachdenken. Deshalb vergiss’ diesen Text, geh’ trinken!

 

 

Über Sugata Wolf Schneider:

Der Autor, Redakteur und Kabarettist wurde 1952 geboren und absolvierte 1971-75 ein Studium der Naturwissenschaften und Philosophie in München. 1975-77 verbrachte er in Asien (Buddhismus, Osho). Von 1985-2015 war er als Herausgeber der Zeitschrift connection aktiv. Seit 2007 sind seine Schwerpunkte das Theaterspiel & Kabarett. Trotz geheuchelter ethischer Bedenken und Gewissensbisse ist Sugata nun auch unter die Wasserverkäufer gegangen und warb, schmunzelnd wie immer, auf dem Erleuchtungskongress am 8. bis 10. September 2017 in Berlin  als Co-Repräsentant der Konferenz weiterhin für das Trinken am Fluss.

Kontakt: schneider@connection.de

 

Dieser Artikel Der Wasserverkäufer am Fluss – Sugata Wolf Schneider ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.


„Begegne dem Tod und gewinne das Leben“ von Christine N. Brekenfeld (Rezension)

$
0
0

Christine Brekenfeld verbindet mit diesem Buch und in ihrem persönlichen Erleben zwei Themen, von denen man denken könnte, sie hätten gar nicht viel miteinander zu tun: Nahtoderfahrung und Spirituelles Erwachen.

In der Tat erleben viele Menschen, die eine Nahtoderfahrung (NTE) erlebt haben – in Deutschland sollen das allein 4% aller Menschen sein – Momente tiefen Friedens, tiefen Einsseins mit allem, was ist. Diese Erfahrung ist lebensverändernd, aber gar nicht so einfach in normale Leben zu integrieren, weil sich damit auch oft innere Werte verändert haben. Und oft sind damit verbundene Erfahrungen wie die eines Schocks noch gar nicht integriert und können erst Jahre später durch Traumaarbeit oder Ähnliches verarbeitet werden.

Dieses Buch bietet nun erstmals eine großartige Hilfe für Menschen an, die nach einer NTE nach wie vor noch nicht wieder ins normale Leben zurückgefunden haben – aber auch für spirituell Suchende ganz allgemein. Brekenfeld lernte lange Jahre bei dem spirituellen Lehrer und Psychotherapeuten Christian Meyer, der ihr anfangs half, die Erlebnisse zu deuten und zu harmonisieren. Aus dieser Zusammenarbeit sind gemeinsame Forschungen und Seminare entstanden.

Der springende Punkt: Um alles zu verarbeiten und in die Tiefe zu führen, ist die Arbeit mit Gefühlen und dem Körper sehr wichtig, denn im Körper sind oft Traumata gespeichert, die freigesetzt werden möchten. Der Unterschied beider Erfahrungen ist: Die NTE bietet eine plötzliche Einheitserfahrung, auf die der Mensch oft gar nicht vorbereitet ist, während spirituelles Erwachen oft die Frucht einer längeren inneren Entwicklung ist. Diese Lücke will das Buch beleuchten und schließen.

Der Leser bekommt eine ganze Reihe hilfreicher Meditationen und Übungen an die Hand, um sich selbst mehr mit der inneren Quelle zu verbinden – inspiriert durch Traumatherapie und die Lehren alter Mystiker. So oder so ist das Buch ein spannendes, praktisch anwendbares Buch für den spirituell Suchenden, mit und ohne NTE-Erfahrung.

Eine Rezension von Thomas Schmelzer

 

Hier sehen Sie einen Talk mit Christine Brekenfeld und Christian Meyer zum Thema.

 

Infos zum Buch:

Christine N. Brekenfeld : „Begegne dem Tod und gewinne das Leben“
Verlag: Arkana Verlag, 2017
Umfang: 240 Seiten
Preis: 20,00€
ISBN: 978-3-442-34223-5

Hier können Sie es versandkostenfrei bestellen

Dieser Artikel „Begegne dem Tod und gewinne das Leben“ von Christine N. Brekenfeld (Rezension) ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

„Die Regulus-Botschaften“ von Bettina Büx (Rezension)

$
0
0

Es gibt in der „gechannelten“ Literatur viel Mittelmäßiges. Nur wenige Werke strahlen um so mehr aus der Masse heraus, die sprachlich, sachlich und lebensnah einzigartige Texte beinhalten. Ich denke da an Seth, Kryon oder Archetypen der Seele.

In diese edle Reihe möchte ich Regulus stellen. Selten war ich von der ersten bis zur letzten Zeile so berührt und beeindruckt, hier einfach nur Wahrheiten über unser Menschsein in einer wunderschönen Sprache zu erleben. Die Ausrichtung erinnert ein wenig an „Ein Kurs in Wundern“ – nur dass man es hier mit einer modernen, manchmal humorvollen Sprache zu tun hat und – ja, auch das kann ein Pluspunkt sein – keine einzige Übung machen muss. Vielmehr werden Erkenntnisse allein durchs Lesen initiiert, die einfach nur wunderbar in die Tiefe führen.

Diesem Buch werden sogar noch vier weitere folgen, also eine wahrlich beindruckende Textsammlung, die sich aber nie wiederholt und voller tiefer Erkenntnisse und auch origineller Wortschöpfungen ist.

Gott will sich durch uns erfahren. Der sogenannte Sündenfall ist göttlicher Schöpfungsplan. „Ego ist heiliges Werkzeug Gottes, erschaffen zur zeitweiligen Verhüllung Deiner ewigen Wirklichkeit“. Ausgehend von dieser Perspektive geht es aber auch um ganz „irdische“ Themen wie Beziehung, Ängste oder Wünsche. Noch eine Kostprobe? – „Intellektuell erhebst Du Dich über die Dualität, wenn Du nicht wertest. Emotional erhebst Du Dich über die Dualität, wenn Du liebst“…

Eine Rezension von Thomas Schmelzer

 

Lesetipp: In unserem neuen Magazin DeinSechsterSinn finden Sie einen exklusiven Buchauszug.

 

Infos zum Buch:

Bettina Büx: „Die Regulus-Botschaften“
Verlag: Echnaton Verlag, 2017
Umfang: 296 Seiten
Preis: 17,95 €
ISBN: 978-3-937883-91-5

Hier können Sie es versandkostenfrei bestellen

Dieser Artikel „Die Regulus-Botschaften“ von Bettina Büx (Rezension) ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

„HYPERSPACE YOURSELF!“ von Peter Herrmann (Rezension)

$
0
0

Schön, dass es von Peter Herrmann nun ein Buch gibt, und noch dazu ein tiefsinniges, originelles, konkretes und äußerst hilfreiches für die innere Zentrierung. In der Szene kennt man Herrmann seit Jahrzehnten als Übersetzer, aber vor allem als ein Unterstützer verschiedenster Autoren und Projekte hinter den Kulissen.

In diesem Buch streift er nun auf elegante Weise diverse Themengebiete rund um Spiritualität, Wissenschaft und dunkle Machenschaften und zeichnet das Bild einer unruhigen, bewegten Zeit, aber nicht, um Angst zu machen, sondern zu ermutigen: Wenn wir in uns ruhen, im Herzen, im Sein, können wir diese Zeiten wunderbar überstehen.

Und dafür hat er eine eigene Methode entwickelt, eine Kombination verschiedenster Wissensbausteine von Michael König, Joe Dispenza, Eckhart Tolle u.a., – die „Hyperspace Yourself“-Meditation, in die schrittweise im Buch eingeführt wird. Im Zuge dessen prägte Herrmann den Begriff „Heart-Brain-Source-Coherence“ – also die Kohärenz oder Symphonie zwischen Herz, Gehirnzentren und Gott, dem Absoluten. Um diese Synchronisation geht es, und die ist erlernbar.

Dabei hat das Buch einen leichten, humorvollen Stil, weist auf zahlreiche Sekundärquellen hin – so wird vermieden, zum xten Male die Grundbegriffe der Quantenphysik erklären zu müssen – und deutet auch so manch energetische Beeinflussungen an, um die man wissen sollte. Manche Theorien wirken schon etwas strange – den Mandela Effekt könnte man auch anders erklären – aber so bietet es auf jeden Fall viel Stoff zum Weiterforschen.

Das Schlusswort liefert eine ehemalige gute Freundin, die vor einigen Jahren verstorbene Bärbel Mohr. Via Channeling… „Ach nee!“ – möchte man schon ausrufen, aber schon nach den ersten Zeilen befindet man sich in einem Lesevergnügen, in dem weitere verrückte Wissensbausteine und Scherze verborgen sind.

Es ist ein originelles Werk, sicher ist für jeden was Neues dabei, ohne Dogmatik, aber mit konkreten Fakten. Leicht und locker geschrieben, wie eine „Symphonie“ soll es herüberkommen, der noch weitere folgen sollen. Man darf gespannt sein.

 

Infos zum Buch:

Peter Herrmann: „HYPERSPACE YOURSELF!“
Verlag: Echnaton Verlag, 2017
Umfang: 208 Seiten
Preis: 14,95 €
ISBN:978-3-937883-77-9

Hier können Sie es versandkostenfrei bestellen

Dieser Artikel „HYPERSPACE YOURSELF!“ von Peter Herrmann (Rezension) ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

André Shanteem –Öffne Deinen Herzlotos

$
0
0

Das Herz – Zentrum nicht nur des physischen Körpers, sondern laut einiger spiritueller Traditionen auch der Sitz unseres Bewusstseins. Der Sufi-Mystiker André Shanteem hat sich mit diesem geheimnisvollen Ort der Seele intensiv beschäftigt und viele gleichlautende Aussagen aus verschiedenen Religionen entdeckt. Im Herzen bekommen wir Zugang zum „inneren Herzenslicht“, der „Lampe in der Brust“, zu dem wir durch die Herzlotosmeditation Zugang finden können.

Im Gespräch mit Thomas Schmelzer erläutert der Autor einige hilfreiche Werkzeuge für diesen Weg: Herzwandern, Tanz, Obertonsingen, Segnen.

 

André Shanteem, geboren 1968 ist Deutsch-Ägypter. Er ist in mehrere Sufi-Traditionen eingeweiht und gilt als einer der renommiertesten Experten für diese mystische Strömung des Islam. Als gefragter Interviewpartner engagiert er sich insbesondere im interreligiösen Dialog.

www.herzlotos.de

 

Buch zum Thema:

 

 

 

 

André Shanteem: „Öffne deinen Herzlotos: Wie Sie über Ihr Herzenslicht zu Freude, Klarheit und tiefer Selbsterkenntnis gelangen“
Verlag: Lotos Verlag 2017
Umfang: 256 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3778782699

Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen

 

Dieser Artikel André Shanteem – Öffne Deinen Herzlotos ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

André Shanteem – Geführte Herzensmeditation

$
0
0

In dieser Meditation führt der MYSTIK-Experte und Autor André Shanteem mitten ins Herz, in die Stille, in die Quelle der Seele.

Viel Freude dabei!

 

André Shanteem, geboren 1968 ist Deutsch-Ägypter. Er ist in mehrere Sufi-Traditionen eingeweiht und gilt als einer der renommiertesten Experten für diese mystische Strömung des Islam. Als gefragter Interviewpartner engagiert er sich insbesondere im interreligiösen Dialog.

www.herzlotos.de

 

Buch zum Thema:

 

 

 

 

André Shanteem: „Öffne deinen Herzlotos: Wie Sie über Ihr Herzenslicht zu Freude, Klarheit und tiefer Selbsterkenntnis gelangen“
Verlag: Lotos Verlag 2017
Umfang: 256 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3778782699

Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen

 

Dieser Artikel André Shanteem – Geführte Herzensmeditation ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Chakra: gibt es das auch deutsch? – Hilde Herberth

$
0
0

In einem weltoffenen Land wie Deutschland, das viele fremde Einflüsse zulässt, kommt eine Vermischung zustande. Alle reden zum Beispiel vom Yoga, dem Samsara oder den Chakras – gehören diese Dinge zu uns? Die Abgrenzung zum eigenen kulturellen Erbe wird immer verschwommener, sodass sich wohl nicht mehr alle Deutschen daran erinnern, was Teil der eigenen spirituellen oder religiösen Kultur war. Die Autorin spührt deshalb alte Weisheiten aus Deutschland auf und stellt sie dem Äquivalent fremder Länder gegenüber.

von Hilde Herberth

 

 

Als ich meiner Mutter sagte, ich befasse mich mit den Chakras, schaute sie mich mit großen Augen an und fragte, ob es das auch auf deutsch gibt. So wie ihr ging es noch anderen, mit denen ich mich in letzter Zeit unterhalten habe. Nur wenige können mit dem Begriff „Chakra“ etwas anfangen.

Ein Arzt sagte neulich in einem kurzen Gespräch zu mir: „Wir brauchen keinen indischen Religions-Ersatz!“ Ich mußte lachen, da ich die Harmonisierung der Chakras nicht als Religionsersatz bezeichnen würde!

Ich sprach ja gar nicht von Shakti und Shiva und all den anderen Göttern, die im übrigen nur einen Bewußtseinszustand symbolisieren. Wie hatte er das gemeint? Wußte er überhaupt, was Chakras sind? Dachte er, ich wolle ihn bekehren?! Oder wollte er mir damit vorwerfen, dass wir lieber anderen Kulturen folgen, statt unserer eigenen? Ist da vielleicht was Wahres an seiner Aussage?

Ich überlegte: Warum übernehmen wir Heilmethoden und die Spiritualität fremder Völker? Warum lernen wir von den Schamanen, den Yogis, Buddha, den Chinesen?  Was ist denn mit unserem eigenen überlieferten Gedankengut? Sollten wir nicht besser unserer Kulter folgen, bevor wir uns mental in den Osten oder nach Amerika oder sonst wohin begeben? Ich habe mich intensiv mit den Chakras beschäftigt, eine Lehre, die aus Indien stammt…

 

Chakra-Lehre

Zuerst zur Definition von Chakras. Das Wort „Chakra“ bedeutet übersetzt „Rad“. Etwas dreht sich. In den Veden, die mehr als 3000 Jahren alt sind, finden sich Hinweise über die Erkenntnisse der Chakren. In tiefer Meditation erlangten Seher Wissen über Energiezentren am Körper. Sie nannten diese Zentren Chakras, da sie sich wie Wirbel drehen.

Die Chakras nehmen die Energie aus der Umgebung auf und stellen sie dem Körper zur Verfügung. Da sie für die meisten Menschen unsichtbar sind, fällt es der Allgemeinheit erstmal schwer, sich diese Energiewirbel vorszustellen.iii-chakren_seite

Es gibt sieben Hauptchakras, die entlang der Wirbelsäule angeordnet sind. Sie beeinflussen die Zellen, die Organe, das gesamte Hormonsystem und wirken sich auf unsere Gefühle und Gedanken aus. Die Chakras werden bestimmten Farben, Symbolen, Klängen, Elementen, usw. zugeordnet. Das macht diese Arbeit meiner Meinung nach so vielfältig und leicht anwendbar. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich auf meiner Homepage über die Chakraharmonisierung informieren.

Jedem Chakra wird ein körperlicher Bereich, ein Entwicklungszustand und ein geistiges Thema zugeordnet. Das Wurzelchakra wird der Mutter Erde zugeornet, das Kronenchakra dem göttlichen Vater. Es geht darum, im Laufe des Lebens seinen Bewußtseinszustand zu erhöhen und das Weibliche mit dem Männlichen zu vereinen. Die Chinesen nennen diese Vereinigung Yin und Yang, symbolisch dafür ist der schwarz-weiße Kreis, den die meisten kennen.

 

Wir Europäer betreiben Forschungen auf allen Kontinenten. Wir wissen viel über die Heilkunst und die Spiritualität anderer Völker. Doch wieviel wissen wir von unseren eigenen Vorfahren?

Keltische Heilkunde und Spiritualität

Unsere europäischen Vorfahren waren die Kelten und germanische Völker. Sie lebten eine naturverbundene Spiritualität, sie hatten ihre Kraftplätze. Wesentliches unserer Heilkunde entstammt ihrem Wissen.

Die Kelten lebten in engem Kontakt mit dem Wald, in tiefer Verbindung mit der beseelten Natur und der Anderswelt. Die göttliche Kraft war für sie in jeder Pflanze, jedem Baum, jedem Stein oder Tier sichtbar und spürbar. Bäume spielten in der keltischen Heilkunde und Spiritualität eine ganz besondere Rolle.

Ihre Heilkunde wurde vor allem durch die Druiden, jedoch auch durch das einfache Volk getragen. Die Druiden waren Priester, Heiler, Magier und Wissende, die für das körperliche und seelisch-geistige Wohlergehen der Gemeinschaft verantwortlich waren. Das Wesentliche war die starke Verbindung mit der Natur.

 

An verschiedenen Orten Deutschlands findet man beeindruckende Zeugnisse unserer Vorfahren:

spiritual-steinIm Everstorfer Forest bei Mecklenburg-Vorpommern sind 15 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit (vermutlich um 3.000 – 3.500 v. Chr.) zu finden, aufgeteilt in zwei Gruppen. Einige Besucher berichten, dass sie schon in der Nähe der Gräber ein Kribbeln spüren würden. Es soll eine undefinierbare Kraft von den Steinen ausgehen.

bad_reichenhall_herzstein_kultstein_mit_steinspirale_kleinIm Zentrum des Reichenhaller Triskels, im sogenannten Kirchholz, findet man den freigelegten „Erratischen Block“, der inzwischen als Herzstein wieder bekannt und zu einem Kraft- und Kultort wurde. Diese geomantische Struktur liegt zu Füssen des als „Herzchakra Europas“ oder „Herzchakra der Erde“ bekannten mystischen Untersbergs.

74892955Ein weiterer spiritueller Ort ist das Kloster Disibodenberg. Den Namen Disibodenberg verdankt die christliche Stätte Disibodus, der das Kloster um 640 gegründet hat. Hier lebten die Benediktinerinnen und mit ihnen die berühmte Seherin und Heilerin Hildegard von Bingen, auf die ich noch etwas genauer eingehen werde. Dieser mystische Ort ist eine wahre Meditations-Oase.

 

Mönche und Kräuterfrauen im Mittelalter

Es ist den Niederschriften der Mönche zu verdanken, dass von jener alten Erfahrungsmedizin nicht alles verloren ging, jedoch das meiste auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

Immer mehr wurde der Klostergarten zum Herzstück der Kräuterheilkunde. Bereits in der grauen Vorzeit wurden weise Frauen und Heilerinnen als Kräuterfrauen verehrt. Sie beherrschten im Mittelalter das Gesundheitswesen und hatten eine sehr enge Bindung an Garten und Natur. Die meisten heilkundigen Frauen waren Pflegerin, Ärztin, Ratgeberin und Hebamme in einer Person. Das Heilwissen bestand aus der überlieferten Volksmedizin, die durch Erfahrung und Experimente weiterentwickelt wurde. Die berühmteste Kräuterfrau, Heilerin und Seherin war die Klosterfrau Hildegard von Bingen.

 

Hildegard von Bingen – und wie es weiterging

Die Gelehrte aus dem 11. Jahrhundert sah schon damals den Menschen als Ganzes. Gesundheit betraf mehrere Ebenen – seelisch, körperlich, geistig und spirituell. Bis heute sind ihre Lehren aktuell geblieben, denn wir können den Körper nur heilen, wenn wir auch seine Seele mit einbeziehen. Was für eine mutige, einzigartige und bewundernswerte Frau Hildegard von Bingen war, läßt sich in einpaar Sätzen kaum beschreiben.

Die Erkenntnis, dass Pflanzen, Edelsteine und einige Metalle geeignet sind Krankheiten zu lindern, erhielt die berühmte Klosterfrau in ihren Visionen. Außerdem berief sie sich in ihren Schilderungen auf altes medizinisches Wissen und bewährte Anwendungen von Kräutern. Hildegard von Bingen schrieb jahrzehntelang all ihre Erkenntnisse und Visionen auf. Wir können froh sein, dass viele ihrer Niederschriften erhalten geblieben sind.

Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg im 15. Jh. konnten die Niederschriften der Möche über Kräuter und Heilkunst verbreitet werden. Bibliotheken entstanden und mit ihnen ein wachsendes Publikum.

Im 18. Jh. wurden Apotheken gegründet, die neben dem Eigenbedarf der Mönche auch das Umfeld mitversorgten. Um 1790 entwickelte Samuel Hahnemann die ersten Anfänge der Hoöopathie. Ca. 1850 entdecke Sebastian Kneipp die Wirksamkeit der Wasserkur.

Allen Heilern unserer Geschichte gerecht zu werden, ist an dieser Stelle nicht möglich. Wichtig ist, dass es im europäischen Raum zu jeder Zeit Naturheiler und Seher gab, die im Einklang mit der Natur lebten und sich mit Heilung von Körper und Geist beschäftigt haben.

Leider gab in Europa viele Kriege. Regierende Mächte versuchten ihre eigenen Lehren gewaltsam durchzusetzten, wodurch viel Schaden angerichtet wurde und vieles zerstört wurde.

 

Vernichtungen unseres Urwissens

Viel überliefertes Wissen ging Ende des 4. Jh. bei der gewaltsamen Christianisierung und Heidenverfolgung verloren. Die immer dominanter werdende katholische Kirche bestimmte, dass Krankheiten als Strafe Gottes galten, in die der Mensch nicht einzugreifen habe.

Etwa im 12. Jh. wurde die teuflische Inquisition gegründet, die jeden und alles vernichtete, was nicht den Lehren der katholischen Kirche entsprach. So wurden unzählige Kräuterfrauen, Naturheiler, Seher, aber auch Wissenschaftler und Freidenker in den folgenden Jahrhunderten grausam ermordet. Und mit ihnen all ihre Erfahrungen und all ihr Können. Erst 1870 wurde die Inquisition im Vatikan abgeschafft.

1939 wurden im Zuge der Gleichschaltung im Nationalsozialismus die Ausbildungsstätten für Naturheiler geschlossen. Die querköpfigen, naturverbundenen Denker waren im Weg. Ärzte dagegen wurden gefördert und in die Kriegsvorbereitungen einbezogen. Perverserweise war der Reichsredner Heinrich Himmler spirituell interessiert, glaubte an Reinkarnation, beschäftigte sich mit Okkultismus und Yoga. Jedoch verdrehte und misbrauchte er spiriuelles Gedankengut, um sein Morden mit der Bhagavad Gita zu rechtfertigen.
Heute sorgt die Pharmaindustrie dafür, dass wir zur Heilung hauptsächlich Chemie verwenden. Die Werbung ist voll von Medikamenten, die auf Dauer vermutlich mehr schaden, als dass sie helfen. Der Gebrauch von Heilpflanzen und das Wissen darüber wird verdrängt. So ist es kein Wunder, dass wir in anderen Kulturen schneller fündig werden, wenn wir nach Möglichkeiten zur Heilung von Körper und Geist suchen. Schließlich wurden wir immer wieder unserer eigenen Wurzeln beraubt.

Und dennoch sind alte Erfahrungsschätze trotz aller Widrigkeiten erhalten geblieben! Alternative Heilmethoden sind wieder gefragt. Es gibt zunehmend mehr Heilpraktiker, Osteopathen, Akupunkteure, Geomanten, Spirituelle Heiler, Seher, Therapeuten u.v.m., die auf alternative Arten erfolgreich helfen. In Bioläden findet man Säfte und Müsli nach Rezepten von Hildegard von Bingen. Ein neues Bewußtsein entsteht, ein „Revival“ alten Wissens! Dazu kommen neue Methoden, wie die von Bert Hellinger, der das Systemische Aufstellen in Deutschland eingeführt hat.

 

Nun zur Frage: Chakra – Gibt es das auch deutsch?

Hellsichtige können um den Menschen eine Aura wahrnehmen, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur und Ideologie! Um jeden Menschen ist eine Aura! Manche Hellsichtige sehen verschiedene Farben, die den Farbzuordnungen der Chakralehre entsprechen. Sehen sie diese Farben deutlich leuchtend, kann man sagen, dass das jeweilige Chakra in Harmonie ist.

Naturverbundene Menschen spüren, wie wohltuend es ist, im Wald spazieren zu gehen, auf einer Wiese oder am Meer, an einem fließenden Bach oder im Gebirge. Unabhängig von Herkunft, Kultur und Ideologie! Jedes Chakra wird einer Naturlandschaft zugeordnet, und auch ohne sich damit auszukennen, gehen die meisten Menschen instinktiv an solche Orte, die ein aktuell schwaches Chakra unterstützen.

Musik und Klänge sind seit jeher Möglichkeiten alle Menschen zu unterhalten und zu heilen. Die Klänge der Hildegard von Bingen sind so rein, dass sie „Licht in höchster Schwingung enthalten“. Hört man ihren Klängen in ruhigem Zustand zu, spürt man, wie die Musik durch den Körper wandert, quasi von Chakra zu Chakra. Das ist deshalb so, weil jedes Chakra in einer bestimmten Frequenz schwingt und jedem Chakra ein Ton und ein Vokal zugeordnet ist.

Davon wußte Hildegard von Bingen wahrscheinlich nichts. Sie bekam die Eingaben, wie sie selbst sagt, “mit dem inneren Ohr”, und brachte sie mit den ihr zur Verfügung stehenden musikalischen Mitteln zu „äußerem Gehör“.

Der Komponist Brahms sagte: “Wie Beethoven zu erkennen, daß wir eins sind mit dem Schöpfer, ist ein wunderbares, ehrfurchtgebietendes Erlebnis. …
Wenn ich den Drang in mir spüre, wende ich mich zunächst direkt an meinen Schöpfer und stelle ihm die drei … wichtigsten Fragen: woher? warum? wohin?
Ich spüre unmittelbar danach Schwingungen, die mich ganz durchdringen … Dann fühle ich mich fähig, mich von oben inspirieren zu lassen. Vor allem wird mir in solchen Augenblicken die ungeheure Bedeutung der Offenbarung Jesu bewußt: »Ich und der Vater sind eins.« Diese Schwingungen nehmen die Form bestimmter geistiger Bilder an…“

pythagoras-bustWenn man wie Pythagoras davon ausgeht, dass alles im Universum Schwingung ist, dann kann man auch davon ausgehen, dass unabhängig von Zeit und Raum, heute oder 3000 v.Ch., der Mensch immer gleich schwingt, die Edelsteine immer gleich schwingen, Klänge und Farben immer gleich schwingen. In Indien wird die gleiche Schwingung empfunden, wie in Deutschland und überall auf der Welt!

Die Wahrheit ist, dass wir Menschen uns alle ähnlich sind. Alle Menschen brauchen die Natur: Wasser, Sonne, Bäume, Pflanzen, die Mondzyklen, die Jahreszeiten. Wir alle brauchen die Verbundenheit mit „Mutter Erde“ und dem „Himmlischen Vater“, damit wir getragen und geschützt sind. In unserem Kern unterscheiden wir uns nicht.

Es ist leicht sich zu informieren. Es gibt im Internet und im Buchhandel vielseitiges Material über Heilkräuter, Heilmethoden, Körperübungen usw., wir brauchen uns nur zu bedienen!

Ganz egal, welche Art uns anspricht, wichtig ist doch, dass wir uns überhaupt bemühen. Wichtig ist, dass wir nach Heilung streben, nach Bewußtheit, nach Erkenntnis, nach geistigem Wachstum, nach allem, was unserer Seele gut tut!

 

Hier meine Antwort auf die Frage in der Überschrift:

Chakra gibt es auch auf deutsch, Hildegard von Bingen gibt es auch auf indisch. Es ist alles eins, in verschiedenen Übersetzungen, und dennoch die gleiche Sprache.

 

Über Hilde Herberth:

Die Mentaltrainerin wurde 1972 geboren, bei Oliver Schipke ausgebildet und ist Mutter von zwei Kindern. Sie ist als „Systemische Ordnungsberaterin NDE“ tätig und hat sich auf Klangschalen, Pendel, Matrix-Heilung, Numerologie, und Coaching spezialisiert. Aktuell nimmt Sie an mehreren Weiterbildungen teil.

http://hh-mentaltraining.com/

Dieser Artikel Chakra: gibt es das auch deutsch? – Hilde Herberth ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.

Der Weg, den wir alleine gehen – Peter Graus

$
0
0

Irgendwann kommt für uns alle der Moment des Abschiednehmens, wir wünschen uns dann meist einen schmerzlosen Übergang, oder haben den Wunsch einfach einzuschlafen ohne Schmerz und Leid. Die Realität kann diesem Wunsch nicht immer gerecht werden, und das Sterben ist so facettenreich wie das Leben.

In berührenden Geschichten erzählt der Autor von Erfahrungen während der Begleitung von Sterbenden.

von Peter Graus

 

 

 

 

 

Es stellt sich die Frage, was ist „geheilt sein“ oder „Heil sein“, wenn wir diese Schwelle überschreiten? Sind wir Heil, wenn wir es trotz schwerer Erkrankung, und dem Unverständnis über dieses „Heil sein“ bei den Angehörigen, so empfinden, oder sind wir körperlich gesund und empfinden uns dennoch als krank, weil unsere Seele nicht gehen will oder kann? Wie also können wir uns auf das Unvermeidliche vorbereiten, soweit es uns möglich ist? Das gilt für beide Seiten – demjenigen, der stirbt und demjenigen, der zurückbleibt.

In meiner langen Erfahrung als „Bewusstseinstherapeut und Heiler“ habe ich viele Menschen begleitet, viele Hände gehalten und den Tod gesehen, das mag wohl auch daran liegen, dass ich, seit ich ein kleiner Junge war, schon immer spürte, wenn uns ein Mensch verlässt. Ich verstand damals nicht, warum ich das intuitiv wusste und konnte erst durch meine Arbeit erkennen, erfahren und begreifen was das alles bedeutet.

Dazu erzähle ich euch auch Geschichten aus dem realen Erleben und Begleiten dieser Menschen, aus den persönlich erlebten Augenblicken dieser Momente, wo sich der Tod und das Leben begegnen, das Annehmen des Unvermeidlichen beiden Seiten Trost und Kraft schenken und aus Schmerz am Ende wieder Liebe entstehen kann. Am Ende dieser Geschichten werde ich auch eine Möglichkeit aufzeigen, welche unseren Blickwinkel und unsere Einstellung zum Sterben neu ausrichten und sich im Bewusstsein als Erfahrung verankern kann. Damit auch das Sterben als etwas Lebendiges begriffen wird, welches uns immer begleitet, denn nichts geht je verloren und nichts wird je sterben.

 

Das Lächeln
An diesem Tag hatte ich einen Termin in meiner Praxis mit einem Mann, mit den ich fünf Jahre zuvor schon Kontakt hatte. Ich konnte mich also nicht mehr genau an ihn erinnern. Er erzählte mir, dass ich ihm damals sehr geholfen habe, es ihm nun wieder sehr schlecht gehe und seine Beschwerden und Schmerzen seit längerer Zeit schon fast unerträglich seien. Er hatte einen Tumor an der Lunge und dadurch große Atemnot, und er musste häufig mit Blut im Mund husten. Diese Anfälle sind sehr energieraubend und schmerzhaft.

Meine Behandlung war also auf diese Symptome fokussiert, damit sich zumindest diese körperliche Symptomatik in ein erträglicheres Maß einpendeln könne. Dazu hatten wir drei Sitzungen mit je einer Stunde geplant. Es gelang auch seine Symptome abzumildern, die Atemnot und der Husten wurden deutlich besser und er konnte sich etwas erholen. Allerdings war auch klar, dass seine gesundheitlichen Prognosen auf ein baldiges Ende hindeuteten und sein Lebenswille war sehr reduziert. Im Grunde genommen wollte er auch sterben – er war durch die lange Krankheit müde und depressiv geworden, sein Feuer in den Augen war nur noch ein Glimmen.

Seine Frau begleitete ihn immer zu mir in die Praxis. Diese beiden alten, liebvollen Menschen – sie hatten eine lange Reise hinter sich und beide spürten, dass die Reise für ihn zu Ende ging. Aus einem inneren Gefühl heraus fragte ich ihn am Ende der dritten und letzten Sitzung „Wenn Sie noch einen Wunsch hätten, was würden Sie sich von Herzen wünschen?“ Er blickte mich eine Weile an und sagte dann etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte… Er sagte: „Ich wünsche mir nur Eines, dass ich noch ein einziges Mal lächeln kann, so lächeln, dass es mein Herz berührt und das meiner Frau“.

Was sagen Sie einem Menschen, wenn Sie das hören? Etwas Kluges, oder Tröstendes? Was sagen Sie zu einem Menschen, der einen Wunsch äußert, der unerfüllbar klingt? Man würde wohl denken „diese Frage war dumm“, oder „hätte ich nur nichts gesagt“ oder Ähnliches. Ich denke, es gibt keine persönlichen Worte, die diesen Wunsch erfüllen könnten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir uns dann öffnen können und uns in etwas erkennen, wenn wir uns selbst in etwas hineinfühlen. Also habe ich ihn gefragt, ob ich ihm eine Geschichte erzählen dürfte, eine irgendwie erfundene oder evtl. doch wahre Märchengeschichte. Er blickte mich müde und etwas überrascht an und meinte dann: „Ja wieso nicht.“.

So habe ich begonnen folgende Geschichte zu erzählen: Nehmen wir an, dass seit Anbeginn der Menschheit, seit sie einen Glauben entwickelt hat – unabhängig von der Kultur, der Herkunft, der Hautfarbe der Erziehung oder der Religion – ein uns alle bis zum heutigen Tage einheitliches Wissen verbindet und immer über alle Generationen hinweg weitergegeben wurde… nämlich, dass einzig und alleine all jene Menschen, welche durch eine schwere Krankheit sterben, eine durch Gott höchstpersönliche Botschaft und Einladung bekommen werden, die folgend lautet: “Du, mein Freund, hast es geschafft, du hast all deine Prüfungen bestanden, alle Reisen beendet, du wirst ab heute bei mir bleiben, an meinem Tisch sitzen, mit mir sprechen, lachen und einen Kaffee trinken. Du musst nie mehr zurück, du bist endgültig zu Hause.“ Was denken Sie würden all jenen sagen, welche „gesund“ sterben? Sie würden sich wohl sehr ärgern, weil Sie wissen, Sie müssen wieder zurück, eine neue Reise beginnen, sich neu beweisen und Prüfungen bestehen – Sie würden sich wünschen, zu den Auserwählten zu gehören.

Dann sah ich ihm lange in die Augen und sagte: „So und nun beweisen Sie mir doch das Gegenteil!“ Seine Augen begannen zu leuchten und er begann zu lächeln. Seine Seele wurde in diesem Augenblick heil, er hatte sein Leben und sein Sterben angenommen und er konnte ohne Schmerzen Abschied nehmen. Dann nach zwei Tagen hat er seine letzte Reise angetreten – und stellen Sie sich vor, ich habe tatsächlich nie wieder etwas von ihm gehört.

 

Der Dialog
Es wurde schon Abend, als ich meine Arbeit in der Klinik beendete, ich wollte gerade nach Hause fahren, als ich einen Anruf von einem der Ärzte erhielt. Ein Mann würde mit Atemnot in einem Behandlungsraum liegen und er könne so nicht nach Hause gehen, ob ich ihm helfen könne. Er wurde schon vom Arzt behandelt doch irgendwie reagierte er nicht richtig, aus diesem Grunde wurde ich angerufen, um zu sehen, woran es noch liegen könne und natürlich auch um ihn zusätzlich zu behandeln.

Ich machte mich auf den Weg und betrat das Zimmer. Ich kannte den Mann nicht, er war Ende 70 und seine Frau war bei ihm. Er atmete sehr schwer und er wirkte total erschöpft. Er war auf einer Liege in leicht sitzender Position, sodass ich ihn gut energetisch behandeln konnte. Ich begann nachzufragen, wie es ihm gehe und welche Therapien er gemacht habe. Es war wie so oft ein bösartiger Tumor.
Doch irgendetwas war für mich energetisch nicht stimmig. Diese ich nenne sie „nicht stimmige“ Energie, strahlte seine Frau aus. Sie schien den Zustand ihres Mannes nicht wirklich zu erfassen, dieses Gefühl lies mich nicht mehr los. Insbesondere die ich nenne es mal „energetische Kommunikation“ der beiden war nicht im Einklang. Um es klarer auszudrücken – der Mann lag schon im Sterben und seine Frau konnte es nicht sehen. Das lag aber nicht an ihr, sondern an ihm und seiner Liebe zu ihr.

Also entschloss ich mich diesen Punkt anzusprechen. Ich sagte zur Frau: “Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Ihr Mann bald gehen wird?“
Sie schaute mich überrascht und erschrocken an und sagte, das könne nicht sein, die Anderen würden ja alle sagen das ginge schon wieder, da könnten wir noch viel machen, er würde noch lange leben. Daraufhin sagte ich ihr: „Für mich ist es so, dass Ihr Mann mit aller Kraft, die er noch besitzt, darum kämpft, Sie nicht zu verletzen, Ihnen nicht wehzutun. Denn er weiß es selbst genau, dass es nicht mehr lange gehen wird. Er kann Sie nicht zurücklassen, weil er Angst hat, dass sie leiden, wenn er nicht mehr da ist. Darum tut er alles, um diesen Moment hinauszuzögern.“ Ich sah ihn an und fragte ihn: “Habe ich recht?“ Er nickte mit dem Kopf, seine Frau begann daraufhin zu weinen.
Danach sagte ich zu ihr: „Ich würde diese Chance jetzt nutzen, fahren Sie mit Ihrem Mann nach Hause und sprechen Sie über Ihr gemeinsames Leben. Sprechen Sie über alles, was Sie noch nie gesagt haben und Ihnen schon lange auf der Zunge brennt und lassen Sie nichts aus, es gibt keine zweite Möglichkeit. Lasse Sie ihn gehen, weil Sie ihn lieben – ich denke, das ist sein Wunsch.“ Sie sah ihn an und sagte mit Tränen in den Augen: „Ja, das werden wir heute noch tun.“ Als sie diesen Satz gesprochen hatte, konnte ich im selben Augenblick spüren, wie sich dieser energetische Ring aus Stahl um seine Brust auflöste und er plötzlich wieder besser atmen konnte.

Die beiden konnten danach nach Hause fahren. Nach ca. 4 Wochen hatte ich einen Termin mit einer neuen Patientin. Als sie meine Praxis betrat, wusste ich sofort, wer es war. Sie wirkte auf mich sehr ausgeglichen und energetisch stark. So begann sie zu erzählen… nach unserem Kontakt seien sie eben heimgefahren und sie hätten dann die ganze Nacht durchgesprochen, ihr gemeinsames Leben betrachtet und dabei zusammen gelacht und geweint. Am frühen Morgen sei ihr Mann dann friedlich in ihren Armen eingeschlafen.

Sie sagte, dieses Gespräch sei ein so wertvolles Geschenk gewesen, sie konnten sich dadurch in Liebe verabschieden und es gab danach auch keinen Schock, keine unbeantworteten Fragen oder Vorwürfe – es war alles gut. Danach umarmte sie mich ganz spontan, voller positiver Energie. Sie war bei mir nicht als Patienten, sondern als ein Mensch, der mich damit beschenkte einfach Danke zu sagen. Hier hatte für mich das Sterben dem Leben keinen Sinn genommen, sondern einen neuen Weg geschenkt.

 

Der zornige Engel

Diese Geschichte mag evtl. lustig klingen, dennoch war sie für den Betroffenen eine Qual und lebensbestimmend.

Ein Mann wurde zu mir geschickt, der laut Krankenakte seit über zwei Jahren an undefinierbaren Ängsten leidet. Der Mann war Mitte fünfzig und wirkte auf mich nicht nur ängstlich, sondern auch übervorsichtig. Was ich hier noch erwähnen sollte: alle Patienten wissen natürlich, dass sie, wenn sie zu mir überwiesen werden, zu einem energetischen Therapeuten kommen. Insofern ist es auch oft so, dass die Themen, welche bei einem Arzt oft nicht gesagt werden, bei mir leichter angesprochen werden. Somit ist eben auch eine ganzheitlichere Betrachtung und Therapie möglich.

Dieser nette Herr war in seinem Wesen eher ein einfacher geerdeter und auch liebevoller Mensch, der in einem kleinen Dorf lebte. Ich fragte ihn also direkt, was denn der Auslöser für seine Ängste sei. Er erzählte mir, dass er, seit sein Vater vor drei Jahren verstorben sei, alles alleine mache – also den Hof bewirtschaften und alles andere. Er habe keine Partnerin und nach dem Tod des Vaters sei er sehr depressiv gewesen und der Arzt habe ihm entsprechende Pillen verschrieben, welche allerdings nicht geholfen haben. Bei seiner Suche nach Hilfe sei er dann auch über einen Bekannten mit einem – ich benenne es mal wie er es sagte – „Medium“ und „Heilerin“ in Kontakt gekommen. Da wurde ihm offenbart, dass der Geist seines Vaters bei ihm sei und über ihm schwebe, weil der Geist ihn beschuldige, er sei schuld an seinem Tod. Dies sei nur durch viele Sitzungen und energetische Reinigungen aufzulösen. Mir war natürlich klar, dass hier eine Abhängigkeit geschaffen wurde, geprägt von Glaube, Angst und Schuld. Manche Menschen sind dafür sehr empfänglich und manipulierbar.

Was also tun, in so einem Fall? Ich beschloss dieses Bild zu übermalen und durch eines zu ersetzen, das nur diesem Menschen helfen kann, denn jeder Mensch ist anders. Die Kunst ist es also, für jeden ein Bild zu finden, das für ihn stimmig ist.
Ich sagte also: „Ja es stimmt, ihr Vater fliegt wirklich über ihnen und ich kann sehen, was er sagt.“ Der Herr schaute mich mit gespanntem Blick an und fragte mich, was er denn sage?
Ich sagte: „Also wie ich sehe springt er gerade wie wild da oben auf und ab, und zornig mit seinen Engelsflügeln flatternd ruft er laut herunter: „He mein Sohn, hör endlich auf mit dem Mist und deiner Traurigkeit, schau her wie gut es mir geht, du bist mein Sohn und ich habe Dich lieb, ich bin stolz auf Dich und es geht mir wirklich gut. Noch besser würde es mir aber gehen, wenn du endlich wieder anfangen würdest zu lachen und deine Ängste wegschmeißt.“

Während ich das sagte, sprang ich im Zimmer auf und ab und imitierte ein Engelsflügelflattern mit den Händen. Zum Glück habe ich mich selbst dabei nicht gesehen, das sah sicher etwas komisch aus. Aber in diesem Moment begann dieser Mann aus ganzem Herzen zu lachen und ich konnte den riesigen Stein hören, der aus seinem Herzen zu Boden fiel.
So wurde ein Abschied durch ein Bild von Liebe geheilt und ein Mensch war befreit von Ängsten und Selbstvorwürfen.

 

Der Begleiter

Diese Geschichte ist etwas anders und sehr persönlich, dennoch möchte ich sie aufschreiben um eine Facette des Abschiedes zu erzählen, welche nicht alltäglich ist und einen dennoch staunen lassen kann, wie stark eine Verbindung zwischen den Menschen sein kann.

Vor ca. 20 Jahren lernte ich einen meiner vielen Onkel kennen, als ich zu Besuch bei meinen Eltern war. Ich hatte ihn bis dahin noch nie gesehen, er war sehr in sich gekehrt und wirkte auf mich ziemlich einsam. Dennoch war da ab der ersten Minute eine positive energetische Schwingung, die zwischen uns beiden spürbar war.
Wir sind dann ziemlich schnell ins Gespräch gekommen und ich habe erfahren, dass er seit vielen Jahren große Herzprobleme habe und schon einige Operationen über sich ergehen lassen musste. Die vielen Medikamente machten ihn zudem müde und oft depressiv. Ich sah einen Menschen, der im Grunde sterben wollte, jedoch Angst davor hatte – im Grunde genommen eine Zwickmühle für ihn.
Ich habe ihn dann noch zweimal im Zeitraum eines Monates gesehen. Dieses Band war immer zu spüren, ich könnte es beschreiben wie wenn zwei Seelen sich nach vielen Jahren wieder einmal getroffen haben.
Ein paar Tage nach dem letzten Treffen, es war ein Samstagnachmittag, war ich ziemlich müde und beschloss einen kurzen Mittagsschlaf zu machen. Es wurde kein normaler Schlaf. Es gibt ja einige besondere Schlafformen, wie Schlafwandeln oder luzide Träume, und auch einen Schlaf, in dem Visionen während des Schlafens entstehen. Dieser Schlaf wirkt sehr real und dennoch auch surreal.
Genau in so einen Schlaf bin ich gekommen. Plötzlich stand ich auf einem Weg mitten in den Bergen, ich spürte die Sonne und den Wind auf meiner Haut.
Einige Meter neben mir lagen große Steinbrocken in der Wiese und auf einem dieser Steine saß ein Mann mit einer grauen langen Kutte, wie sie früher die Mönche getragen haben. Der Kopf war mit einer Kapuze bedeckt, die so tief ins Gesicht hing, dass ich nur einen Schatten erkennen konnte. Der Mann wirkte sehr verloren und traurig, sein Kopf gesenkt, der Rücken gebeugt.
Ich ging zu ihm hin, reichte ihm meine Hand und sagte “Komm wir müssen gehen!“. Er nahm meine Hand und wir liefen los, den Berg hinauf. Der Weg schlängelte sich immer höher nach oben und nach einer Weile wurde der Wind immer wärmer, so warm wie ein Föhn. Wir sprachen während des ganzen Weges kein Wort, er vertraute mir einfach und folgte mir schweigend, dabei hielten wir uns immer an der Hand. Dann plötzlich war der ganze Horizont – vom Himmel bis zum Berg, auf dem wir unterwegs waren – in einer Wand aus Flammen eingehüllt. Sie waren links und rechts des Weges und loderten mit unglaublicher Kraft, dennoch war es still und es war nicht heiß, sondern angenehm warm. Man konnte nur den Wind hören, wie er leise wehte.
Nach einer Weile kamen wir dann an eine Mauer, sie war unendlich hoch und hatte ein großes Tor aus Holz. Unser Weg endete genau vor diesem Tor. Ich öffnete die Türe und drehte mich zu meinem Begleiter um und sagte: „Du musst da jetzt durchgehen, weiter kann ich dich nicht begleiten. Wenn ich da hindurchgehe, kann ich nicht mehr zurück. Vertrau mir und gehe diesen letzten Schritt alleine.“ Er zögerte noch einmal kurz, dann schritt er durch das Tor und war augenblicklich verschwunden. Ich schloss das Tor, drehte mich um und ging den Weg wieder zurück.
Plötzlich wachte ich auf und konnte mich sofort an den so real erlebten Traum erinnern. Ich dachte mir noch: welch ein verrückter Traum! Einige Minuten später klingelte mein Telefon, ich hob ab, es war meine Mutter. Sie sagte mir: „Dein Onkel ist gerade gestorben, alleine auf einer Parkbank, er sei im Sitzen eingeschlafen und verstorben.“
Da musste ich lächeln und ich dachte bei mir: „Man muss nicht jeden Weg alleine gehen, oft braucht es auch eine Hand, die einen hält. Dann plötzlich laufen wir wieder selbst, so wie wir, wenn wir ins Leben kommen, den ersten Schritt alleine machen, so machen wir auch den letzten Schritt alleine, doch dazwischen können wir auch viele Schritte zusammen gehen.“
Ich sagte ein letztes Mal, mit meinem Herzen: „Danke für dein Vertrauen, es war mir eine Ehre dich zu begleiten“.

 

Epilog – Was kann jeder Einzelne tun?

Wir alle kommen im Laufe unseres Lebens irgendwann mit dem Tod in Kontakt, jeder geht anders damit um. Wie also könnte man sich auf so etwas vorbereiten? Man kann sagen, je mehr emotionale Nähe und Bindung wir zu einem Menschen haben, desto intensiver wird dieser Moment erlebt werden.
Um diese Phase der Trauer auch wieder abstreifen zu können, sollten wir uns ein Bild vor Augen führen. Stellen Sie sich vor: Was wünschen Sie den Menschen, die Sie lieben, die Sie Ihre Freunde nennen, die Ihnen emotional nahestehen, wenn Sie wissen, dass Sie selbst heute sterben? Sie werden Ihnen ein schönes glückliches Leben wünschen, Gesundheit, Lachen und noch vieles mehr, Sie werden Ihnen all das wünschen, was Sie glücklich macht.
Ich wage zu behaupten, Sie werden diesen Menschen nicht wünschen, dass sie, weil Sie nun gestorben sind, die nächsten Jahre um Sie weinen, traurig werden, depressiv und einsam in Trauer versinken. Sondern Sie wünschen Ihnen genau das Gegenteil!

Nun, wo Sie genau das bejahen überlegen Sie doch, was denken Sie wünschen Ihnen die Menschen, die vor Ihnen sterben und denen Sie etwas bedeutet haben? Sie wünschen Ihnen aus ganzem Herzen genau dasselbe. Also, wenn Sie diese Menschen lieben, dann denken Sie mal darüber nach, ob es nicht auch Liebe ist, Ihnen genau diesen letzten Wunsch zu erfüllen.

Oder sollen die wirklich wieder aus dem Jenseits zurückkommen, um Sie daran zu erinnern? Ich will damit sagen, es ist menschlich und natürlich zu trauern, und es ist genauso menschlich und natürlich wieder glücklich zu werden. Also prägen Sie sich diese Gedanken ein, und der Tod wird ein Teil des Lebens, den wir nicht verdrängen, sondern akzeptieren als etwas Einzigartiges das zu uns gehört, wie die Fähigkeit zu lieben.

 

Peter Graus über sich:

Diese Themen, über den Tod und das Sterben, haben viele persönliche Erfahrungen mitgeprägt. Ich habe seit meinem fünften Lebensjahr sehr viele Begegnungen mit dem Sterben, dem Tod durchlebt. Sie haben mich auch geprägt und ich kenne dadurch viele Arten des Abschiedes. Doch erst mit der Zeit beginnen sich Erkenntnisse zu manifestieren, der Kreis sich zu schließen. Was wir oft nicht sofort verstehen wird durch den weiteren Weg, den wir gehen, entweder klarer oder ganz und gar nicht mehr verstanden – was bedeutet das nun?
Unser ganzes Leben ist in pausenloser Resonanz, im Austausch mit unserer Umwelt. Wir versuchen die Signale und Informationen von außen mit unserer Innenwelt in Einklang zu bringen. So verarbeiten und erleben wir Erfahrungen, welche im Laufe des Lebens immer mehr werden. Was wir noch nicht kennen wird als Erfahrung abgespeichert, und im Laufe des Lebens entstehen so immer mehr Resonanzspeicher in uns, die uns helfen Erlebtes immer besser zu verstehen oder darauf entsprechend schneller zu reagieren. Oft gelingt es uns gut und oft scheitern wir daran, besonders wenn der innere Erfahrungsspeicher neu angelegt wird oder noch gefüttert werden muss.

Besonders schwer wird es allerdings, wenn wir die Schwingung nicht verstehen können oder als Erfahrung abspeichern, wie eben beim Tod. Wir haben normalerweise keine persönliche Erfahrung mit dem eigenen Tod, oder dem eigenen Sterben, daher gibt es auch keine innere Erfahrung mit dem die äußere Schwingung in Einklang gehen kann.
Dieser Umstand macht es uns oft so schwer diese Begegnung mit dem Tod von Menschen, welche wir lieben, als Etwas einzig unbekanntes einfach so anzunehmen. Wir können auf keine persönliche Erfahrung zurückgreifen, es gibt keinen Resonanzspeicher dafür, egal wie alt wir werden, oder was wir meinen darüber zu wissen.
Manche Menschen, die eine Nahtoderfahrungen gemacht haben, besitzen diese innere Erfahrung plötzlich. Aus diesem Grunde können sie meist mit diesem Thema besser umgehen, denn sie haben eine innere erlebte Resonanzfähigkeit entwickelt. Ihr Verständnis von Leben und Tod ändert sich dadurch komplett. Meine persönliche Resonanz wurde durch viele spirituelle Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten geprägt. Diese Erfahrungen haben, sowohl unerträglichen Schmerz als auch Dankbarkeit und Liebe in mir verankert.

Für mich ist der Tod eine Heimkehr zum Ursprung allen Seins. Und auch im Leben ist das nach Hause kommen eine Reise zum Ursprung. Wir sind geboren aus dem Staub von sterbenden Sternen, sie schenkten uns damit auch das Leben. Dahin kehren wir eines Tages zurück, denn alles ist ein Kreislauf. Wirklich weg waren wir nie, wir waren irgendwie auch immer Zuhause.

 

Über Peter Graus

Durch seine jahrzehntelange Tätigkeit in Gesundheitszentren, Klinken und bei Ärzten als Bewusstseins- und Energetischer Therapeut kann er auf einen großen, praktischen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Einer seiner Grundsätze lautet: „Ich sage dir nicht, wie krank du bist, sondern ich zeige dir, wie gesund du bist.“

www.sites.google.com/view/peter-graus

www.tagblatt.ch/intern/focus/

Dieser Artikel Der Weg, den wir alleine gehen – Peter Graus ist zuerst auf MYSTICA.TV erschienen.


Georg Huber: Energetische Hausreinigung (Webtalk)

$
0
0

Mitte Februar fand ein Webinar statt, diesmal über energetische Hausreinigung mit dem Autor und Hausreinigungsexperten Georg Huber. Moderation: Thomas Schmelzer. Viele Fragen konnten beantwortet werden, Georg Huber führte ein fachgerechtes Räuchern vor und leitete am Ende durch eine Heilmeditation.

Jeder hat es schon einmal erlebt: Man betritt einen Raum und fühlt sich plötzlich unwohl. Dies bewirken unsichtbare Energien, von denen wir immer und überall umgeben sind. Ob energetische Hinterlassenschaften von Vorbewohnern, ob Wasseradern, Elektrosmog oder gar verborgene Einflüsse unsichtbarer Wesenheiten – in diesem Live-Webinar zeigt der bekannte Experte Georg Huber, wie wir mithilfe von Räucherritualen, Visualisierungen, Heilsteinen oder der reinigenden Kraft der Kerzenflamme solche negativen Energien wahrnehmen und wirkungsvoll ausgleichen können. So wird unser Zuhause zu einem Ort voller guter Schwingungen, an dem wir Kraft tanken und uns rundum sicher und wohlfühlen können.

Georg Huber, 1982 geboren, beschäftigt sich seit seiner Jugend intensiv mit spirituellen Themen. Aufgrund seiner außergewöhnlich hohen Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit steht die Heilung und Transformation von Emotionen und feinstofflichen Energiefeldern im Mittelpunkt seiner Arbeit. Sein Wissen und seine Erfahrung gibt er in erfolgreichen Sachbüchern, zahlreichen Meditations-CDs sowie auf Seminaren und Vorträgen weiter. Georg Huber lebt mit seiner Familie an der Bergstraße in Hessen.

 

Aktuelles Buch zum Thema:

 

 

Georg Huber: Das große Praxisbuch der energetischen Hausreinigung, mit Praxis-Audio-CD
Verlag: Ansata 2017
Umfang: 224 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 9783778775301

Hier können Sie das Buch bestellen

 

Vadim Tschenze: Heile Dein Karma (Webtalk)

$
0
0

Mitte März fand ein spannendes Webinar mit dem bekannten russischen Energieheiler Vadim Tschenze statt – moderiert von Sabrina Fox. Es ging um das eigene Karma und wie es unser Leben und unsere Beziehungen beeinflusst.

Es ging darum, wie man seine Deine Karma-Zahl herausfindet und in welchem Verhältnis das eigene Karma zum Sternzeichen steht. Die von Vadim Tschenze entwickelte Methode des Planetencodes hilft dabei, sich selbst besser kennenzulernen, um noch tiefere und erfüllendere Beziehungen zu erleben.

Das Webinar war eine Zusammenarbeit mit der Random House Verlagsgruppe.

Mit dem Online Kurs „Karmaheiler“ von und mit Vadim Tschenze können sie Ihr Karma-Wissen weiter vertiefen und für Ihr Leben fruchtbar machen. Mehr Infos dazu: https://www.sinnsucher.de/kurs/karmaheiler

 

Buch zum Thema:

 

 

Vadim Tschenze: „Sex und Karma: Entdecke die Lust, die dir innewohnt – Finde deinen Seelenpartner mit dem Planetencode®“
Verlag: Goldmann Verlag 2017
Umfang: 288 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3442222179

 

Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen

 

Der Segen des Dalai Lama – Evelyn Stierle

$
0
0

Manchmal geschieht Unvorhergesehenes und glückliche Zufälle führen Menschen zusammen. Solche Begegnungen können ein „Segen“ für die Beteiligten sein und ihnen als unvergessliche Momente in Erinnerung bleiben. Eine solche nicht alltägliche Begegnung machte auch Evelyn Stierle, als sie im fernen Indien eines Morgens auf den Dalai Lama traf. Hier erzählt sie ihre Geschichte…

von Evelyn Stierle

 

„Die Mächte, die den Kosmos bewegen,

sind nicht verschieden von jenen,

die die menschliche Seele bewegen.“

(Lama Anagarika Govinda)

 

Ich schaute auf die Uhr. Es war vier Uhr in der Nacht. Ich wusste nicht, wodurch ich wach wurde, aber ich war plötzlich putzmunter. Eine innere Stimme flüsterte mir eindringlich zu, ich solle mich sofort auf den Weg in das nahe gelegene  Kloster machen. Ich hatte mich hierher nach Mirik im indischen Distrikt Darjeeling in West Bengalen zurückgezogen, nachdem ich für viele Tage in Salugara eine Kalachakra Initiation des Dalai Lama miterleben konnte. Weit über zweihunderttausend tibetische Mönche und Pilger waren nach Salugara gekommen, das etwa eine Tagesreise von Mirik entfernt lag, um an der Einweihung in die Überlieferung dieser machtvollen und geheimnisvollen Lehre teilzuhaben und nicht zuletzt, um den damit verbundenen Segen des Dalai Lama zu empfangen.

Kalachakra wird oft mit ‚Rad der Zeit’ übersetzt und ist eng mit dem Mythos von Shambhala verknüpft, jenem mystischen Ort, an dem alle Hindernisse auf dem Weg zu Erleuchtung und Befreiung überwunden sind. Alle Menschen sind an diesem paradiesisch erscheinenden Ort glücklich und es herrscht Frieden. Danach gefragt, ob dieses sagenumwobene Reich Shambhala denn ein tatsächlich existierender Ort auf unserem Planeten sei, antwortete der Dalai Lama einmal, es sei völlig gleichgültig, ob Shambhala als Ort tatsächlich existiere oder nicht, könne er doch nur von jenen gesehen werden, deren Geist und karmische Tendenzen rein seien. So ist es auch das Ziel der Kalachakra Praxis, ebenso wie einer jeden anderen tibetisch buddhistischen Überlieferung, diese Reinheit des Geistes herbeizuführen, Erleuchtung zu erlangen und aus dem Rad des Karma und der Zeit auszusteigen. Ich hatte mich nach West Bengalen aufgemacht, um Teil dieses komplexen Rituals zu sein, mich mit seiner Magie zu verbinden und in sein Kraftfeld einzutauchen.

Mirik ist ein beschaulicher Ort. Ein kleiner See lädt zwischen sanften Hügeln zum verweilen ein und am entfernten Horizont ist der Kanchenjunga zu sehen, einer der faszinierenden Achttausendergipfel unter den Himalayariesen. Ich fühlte mich verbunden mit diesem Ort, beherbergte er doch das Kloster von Bokar Rinpoche, der zu diesem Zeitpunkt einer meiner Lehrer war.

In genau dieses Kloster dirigierte mich meine innere Stimme zu dieser unwirtlichen Zeit. Ich hatte eine einfache Unterkunft in einem der Guesthouses von Mirik gefunden. Das Kloster aber lag einen ordentlichen Fußmarsch entfernt auf der Kuppe eines Hügels. Es wollte sich mir rational nicht erschließen, warum ich in aller Herrgottsfrüh dieses Beschwernis auf mich nehmen sollte. Es war dunkel und der Weg führte durch einsame Waldpfade, die mir nach einigen wenigen Besuchen noch nicht so vertraut waren als dass ich sie blindlings hätte finden können. Und darüber hinaus, so argumentierte mein immer klarer denkender Kopf, was in aller Welt hätte ich mitten in der Nacht im Kloster verloren? Sogar die eifrigsten und dienstbeflissensten aller Mönche würden nicht weit vor sechs Uhr morgens den Tag damit beginnen, Tee für alle zu kochen. Außerdem hatte ich mir für diesen Tag vorgenommen, mein Tagebuch zu vervollständigen und die überwältigenden Eindrücke der Kalachakra Initiation und den erteilten Segen des Dalai Lama darin festzuhalten.

Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich fand keinen Schlaf mehr. Immer dringlicher erschien mir die unerklärliche Aufforderung, hoch in das Kloster zu gehen. Nach einer Weile kapitulierte ich, gab der inneren Stimme nach, stand auf, zog mich an und machte mich auf den Weg- innerlich den Kopf über mich selber schüttelnd. Vielleicht sollte ich einen grandiosen Sonnenaufgang miterleben oder auf dem Weg einen Schatz bergen.

Der Weg zum Kloster schien mir in der Dunkelheit beschwerlicher und länger als sonst. Immer wieder stolperte ich über Äste, Steine und meine inneren Zweifel. Ich war froh, irgendwann oben angekommen zu sein. Es zog mich zum Innenhof des Klosters. Dieser bot nach einer Seite hin einen offenen Blick über das Tal und die umliegenden Berge. Von dort aus, so malte ich mir aus, könnte ich auf den Sonnenaufgang warten. Etwas anderes wollte sich mir nicht an Sinnhaftem erschließen, was ich zu dieser Zeit hier oben verloren haben könnte.

Zu meinem Erstaunen waren schon ein paar wenige Mönche wach und eilten geschäftig über den Hof von der Klosterküche in die reich geschmückte Gompa, das Zentrum des Kosters, in dem alle Pujas, Belehrungen und Meditationen abgehalten wurden. Einer der Mönche kam auf mich zu und fragte, ob ich einen Tee wolle. Dankbar nahm ich an. Als er ihn mir brachte, fragte er mich, warum ich hier sei. Ich antwortete ihm wahrheitsgemäß, dass ich das selbst nicht so recht wüsste. Er lächelte und sagte, ich solle in aller Ruhe meinen Tee trinken.

Ich genoss die Wärme der Tasse, an der ich mich festhalten konnte und den wohlschmeckenden süßen chai. Vielleicht war es das, was ich erleben sollte: eine Begegnung mit einem freundlichen Mönch, der mir Tee anbot und mich damit zu einem kleinen Teil des Klosters werden ließ, das langsam immer mehr zum Leben zu erwachen schien. Meine inneren Zweifel verschwanden mehr und mehr und machten einer tiefen Dankbarkeit Platz für diese Tasse Tee und das herzliche Willkommen des Mönchs.

Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, wieder den Heimweg hinunter in mein Guesthouse anzutreten, so dachte ich mir, nachdem ich den Tee getrunken und mit meinem nächtlichen Ausflug hierher meinen inneren Frieden gemacht hatte. Ich wollte dem freundlichen Mönch die Tasse zurückbringen, da kam er mir schon mit einer Kanne entgegen, füllte ungefragt nach, schaute mir direkt in die Augen und gebot mir sehr deutlich, zu bleiben: „You stay here. Not go!“

Ich wunderte mich über die fast streng erscheinende Ansage des Mönches. Einen solchen Ton war ich von tibetischen Mönchen nicht  gewohnt. Ich war verunsichert und wusste nicht so recht, wie ich ihn einschätzen sollte. Ich dachte nicht länger darüber nach, genoss meine zweite Tasse Tee und blickte erwartungsvoll hinaus auf die umliegenden Hügel.  Die aufgehende Sonne schickte eine allererste Ahnung ihrer Strahlen in die noch fast dunkle Nacht. Es würde sicher ein traumhaft schöner Sonnenaufgang werden. Die Klarheit des Himmels und einiger Sterne, die immer noch zu sehen waren, versprachen einen sonnigen Tag mit glasklar blauem Himmel. Verträumt schaute ich dem Horizont entgegen und hatte mich für einige Zeit vergessen.

Hinter mir schien das geschäftige Treiben über den Hof zuzunehmen. Ein paar laute Rufe einiger Mönche brachten meine Aufmerksamkeit wieder in den Hof des Klosters zurück.

Ich drehte mich um und konnte kaum glauben, was ich sah: quer über den Innenhof war ein schöner wertvoller roter Teppich ausgerollt. Zu beiden Seiten des Teppichs hatten sich die Mönche des Klosters in ordentlichen Reihen aufgestellt. Jeder hielt einen Katak in den Händen, den weißen Schal, den Tibeter als Zeichen des Respekts, des Dankes, als Willkommens- oder Abschiedsgruß überreichten. In einem von ihnen erkannte ich den Mönch, der mir den Tee anbot. Mit einem Wink gebot er mir, mich einzureihen.

Ich folgte dieser Aufforderung mit klopfendem Herzen. Ich wusste von vielen Klosterbesuchen, dass angesichts dieser Vorbereitungen ein hoch angesehener Lehrer, ein Rinpoche, zu erwarten war. Ich vermutete, dass vielleicht mein Lehrer Bokar Rinpoche, der Abt des Klosters, von der Kalachakra Initiation zurückkam und er von seinen Mönchen freudig empfangen werden sollte.

Plötzlich herrschte absolute Stille, die dann von Muschelhörnern, Trommeln und den typischen Klängen der tibetischen Trompeten, die nicht selten aus Knochen gefertigt waren, durchbrochen wurde. Aus einer der mit tibetischen Glücksornamenten reich verzierten Türen eines Nebengebäudes traten zwei Mönche heraus, die zwei jener wunderschönen tibetischen riesigen Stoffschirme trugen, unter denen ehrwürdige Rinpoches Schutz fanden vor Wind, Regen und Sonne, die aber gleichzeitig auch ein Zeichen der Würdigung und des Respekts waren. Ich wollte meinen Augen kaum trauen, als ich in Richtung der Mönche mit den bunt bestickten Schirmen blickte. Es war wirklich und wahrhaftig der Dalai Lama, der in Begleitung von Bokar Rinpoche aus der Tür trat!

Die Mönche verbeugten sich und übergaben ihre Kataks sobald der Dalai Lama und Bokar an ihnen vorbei schritten. Der Dalai Lama lachte sein typisches Lachen, segnete die sich beugenden Häupter und gab die weißen Schals an die Mönche zurück. Es wurde mir peinlich bewusst, dass ich ohne Katak da stand –  und das angesichts meines Lehrers und des Dalai Lama! Unsere Blicke begegneten sich und für einen Moment glaubte ich, in dem freundlichen Lachen ein kurzes Erstaunen zu erhaschen – war ich doch die einzige Frau aus dem Westen in der Reihe der Mönche. Auch sonst hatte sich kein Westler zu dieser Stunde hierher verirrt. Ich beugte mein Haupt, empfing des Segen des Dalai Lama und Bokar Rinpoches, der mich wieder erkannte und mir zuflüsterte, ich solle gleich den Mönchen mit in die Gompa folgen.

Dort fand ich einen Platz inmitten der Mönche, setzte mich auf einen der vorgesehenen Plätze auf dem Boden. Der Dalai Lama zelebrierte eine Puja, begleitet von den kraftvollen Stimmen der Mönche, die in die Silben der heiligen Mantren mit einstimmten. Ich schloss meine Augen und überließ mich der Magie und inneren Berührung dieser unvorhersehbaren und wunderbaren Begegnung.

Der Dalai Lama schloss mit einem weiteren Segen und mit der Austeilung von kleinen abgepackten Gaben tibetischer Kräutermedizin, die von ihm gesegnet wurden und der viel heilende Wirkung nachgesagt wird. Beim Verlassen des Klosters gab es noch einmal die Gelegenheit, an ihm vorbeizugehen, die Medizin zu empfangen, sowie einer der roten Segensbändel, in denen Mönche einen glücksbringenden Knoten flechten, die dann von ihm gesegnet und die traditionsgemäß so lange um den Hals tragen werden, bis sie von selbst wieder abfallen. Ich nahm alle Segnungen an und erhielt dazu einen der vielen Kataks, die um den Dalai Lama und den ganzen Altar herumlagen.

Ich verließ die Gompa und setzte mich wie benommen an eine der Klostermauern. Die Sonne war inzwischen aufgegangen. Ich verbrachte fast den ganzen Tag an dieser Mauer. Der freundliche Mönch versorgte mich Stunde um Stunde mit frischem Tee. Für eine lange Weile wollte ich mich nicht mehr weg bewegen. Der Segen des Dalai Lama und Bokar Rinpoches klang in mir nach wie ein kraftvoller Strom von Energie, die meine Seele berührte, mein Herz öffneten, meinen Geist zähmte und meine Gedanken zum Stillstand brachten. Ich empfand tiefes Glück. Es herrschte Frieden. Fast so wie in Shambhala.

Später erfuhr ich, dass der Dalai Lama nach der Kalachakra Initiation in Salugara einigen Verpflichtungen nachging und dann die Einladung Bokar Rinpoches annahm, nach Mirik in dessen Kloster zu kommen. Dies geschah inoffiziell und stand nicht auf dem immer öffentlich zugänglichen Reiseplan des Dalai Lama. Deshalb waren keine Menschenmassen und nicht einmal bodyguards im Kloster zu sehen gewesen. Dieser persönliche Besuch war sehr außergewöhnlich und sprach für das tiefe Band, das Bokar Rinpoche und den Dalai Lama verband.

 

Ein Auszug aus dem Buch:


Evelyn Stierle: “Magic is real”

Kamphausen, 2017
Umfang: 240 Seiten
Preis: 15,99 Euro
ISBN: 9783962400545

Hier versandkostenfrei bestellen!

 

Über Evelyn Stierle:

Grundlage ihrer Arbeit sind die Methoden und energetischen Prinzipien von Core Energetics und Pathwork. In dieser körperbezogenen Energie- und Bewusstseinsarbeit können emotionale, körperliche sowie geistige Blockaden erkannt und gelöst, gestaute und zurückgehaltene Lebensenergie befreit werden. Sie versteht ihre Arbeit als Begleitung und Unterstützung auf dem Weg zu sich, dem innewohnenden Potential und Ihrem Höheren Selbst. Dafür hat sie sich in vielfältigen Ausbildungen weitergebildet. Sie hat langjährige Erfahrung im Begleiten vieler Menschen auf inneren und äußeren Reisen.

Aktiviere die Kraft Deiner Ahnen – Webinar mit Stefan Limmer am 11. April um 19 Uhr

$
0
0

Konflikte mit Eltern, Großeltern und anderen Verwandten kennt fast jeder. Sie zu lösen ist oft mühevoll und dauert manchmal ein halbes Leben. Doch es geht auch einfacher. Der erfahrene Heilpraktiker Stefan Limmer hat hierfür äußerst wirkungsvolle Ahnen-Heilungsrituale entwickelt. Damit können Konflikte von einem höheren Blickwinkel aus geklärt und gleichzeitig das Kraftfeld der Ahnen aktiviert werden.

In diesem kostenfreien Online-Seminar erfahren Sie, welche Macht dem Familiensystem innewohnt, welche Auswirkungen blockierte Energien im Umfeld der Herkunftsfamilie haben können und wie sie Ihr Leben bereichern, wenn auf dieser Ebene Klärung, Versöhnung und Heilung geschieht.

Das Webinar ist eine Zusammenarbeit mit der Random House Verlagsgruppe.

Über das Eingabefeld unter dem Videofenster kannst Du wie gewohnt Deine Fragen an Stefan Limmer schicken. Er wird Dir vor laufender Kamera antworten.

Im Online Kurs „Versöhnung mit den Ahnen“ von und mit Stefan Limmer erhalten Sie konkrete Anleitungen, wie Sie die Quelle der Liebe, Unterstützung und Kraft Ihrer Ahnen aktivieren können. Mehr Infos dazu erhalten Sie in dem Live-Webinar am 11. April und auf unserer Partner-Webseite Sinnsucher.de

 

Bücher zum Thema:

 

 

Stefan Limmer: „Reinigung von Angst und Schuld – mit Übungs-CD: Wie wir die unheilsamen Muster unserer Ahnen und aus der Kindheit auflösen“
Verlag: Goldmann Arkana 2017
Umfang: 208 Seiten, mit CD
Preis: 20,- €
ISBN: 978-3442342280

Hier können Sie das Buch bestellen

 

 

 

 

Stefan Limmer: „Versöhnung mit den Ahnen. Mit der 7-Generationen-Aufstellung zu ungeahnter Kraft“ – Mit Übungs-CD
Verlag: Goldmann Verlag 2015
Umfang: 224 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3442341733

Hier können Sie das Buch bestellen

 

 

Bestimmung ist alles – Gottfried Sumser

$
0
0

Traum oder Wirklichkeit, Schicksal oder Zufall, Zeit oder Unendlichkeit – in fünf Abschnitten veranschaulicht der bewusstseinsforschende Gottfried Sumser diese Phänomene in unterschiedlichen Dialogszenen. Ist unser Leben ein Fluss, dem es nur gilt, zu folgen? Wann glauben wir, der Handelnde zu sein, und wann geschieht einfach, was geschieht?

von Gottfried Sumser

 

 

“Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen.” AT Koh 3,15 Buch Kohelet

 

„Akzeptiere deine Bestimmung“, rief meine Lehrerin mir zu, während sie das Holz spaltete.

Wie soll ich das tun, ich habe keine Ahnung, wie das geht, geschweige, was ich Sinnvolles mit meinem Leben anfangen soll?

Während sie eine Pause einlegte, sich auf die Axt lehnte und mir ihren durchdringenden Blick zuwarf, sagte sie:

„Du tust es bereits, du hast keine Alternative, als dem Schicksal zu folgen, was du daraus machst, das allerdings ist deine freie Wahl. Deshalb frage dich nicht mehr, was du tun sollst, sondern wie. Das wie ist das alles Entscheidende, es trennt die Spreu vom Weizen. Handhabst du die Dinge, weil du glaubst, sie entsprechen deinen eigenen Ideen, wirst du Mangel leiden, weil deine Überlegungen aufgrund des menschlichen Wahrnehmungsspektrums unvollkommen sind. Vollkommenheit kann nur aus Vollkommenheit erblühen, weil es dort keine Zweifel gibt.“

 

Das kleine „Ich“

Heißt das, ich folge schon immer einem größeren Ganzen und habe es bisher noch nicht bemerkt? Mit all dem Mist, den ich verursacht habe und den Schmerzen, die ich anderen zuführte, konnte ich mir das nicht vorstellen.

„Ja so ist es. Das kleine „Ich“ ist der Ansicht, große oder belanglose Dinge bewirken zu können, Erfindungen in die Welt zu bringen, Erfolg, Heilung, Gesundheit und dergleichen mehr zu bewirken. Das ist die kolossale Täuschung, der du immer noch unterliegst. Nichts dergleichen wurde jemals durch den Menschen gemacht, sondern immer vom großen „ICH“, das nach wie vor durch jeden von uns wirksam ist“.

Das kühlende Nass am nahe gelegenen See half mir, das eben Gesagte zu verdauen. Im Wasser erinnerte ich mich an eine Passage aus dem “Kurs in Wundern”, in der es hieß…

 

Zeit ist ein Kunstgriff

…„Zeit ist ein Kunstgriff, ein Taschenspielertrick, eine Riesenillusion, in der Figuren wie durch Zauberei kommen und gehen. Doch hinter den Erscheinungen gibt es einen Plan, der sich nicht ändert. Das Drehbuch ist geschrieben. Wann die Erfahrung eintreten wird, um dein Zweifeln zu beenden, das steht fest. Denn wir sehen die Reise nur von jenem Punkt, wo sie geendet hat, indem wir auf sie zurückblicken und uns einbilden, wir würden sie noch einmal unternehmen und im Geist Revue passieren lassen, was vergangen ist“.

Bis zum Abend ließen mich diese Sätze nicht mehr los.

Angenommen das ist so. Wie angstbesessen und verrückt bin ich bisher durch diese Welt gerannt! Wollte dieses, und jenes erreichen, Bestimmung finden, ohne zu erkennen, dass es viel einfacher ist, die Hände vom Ruder zu nehmen, mich zurückzulehnen, und die sanfte Briese zu geniessen. Der große Plan ist durch mich wirksam!

 

Die Reise

Während wir das Abendessen zubereiteten, war ich still und sann meinen Gedanken nach. Zu Tisch fing Gracia, unvermittelt an zu sprechen:

„Dein Leben ist eine Reise, dessen Ziel schon vorgegeben ist. Wie du diese Reise erlebst, ist deine Wahl. Du bist geistig verstopft und bemerkst es nicht, schlimmer noch, du behauptest, deine Verstopfung sei Freiheit und bist der irrtümlichen Ansicht, dass dies niemand mitbekommen würde. Dir entgeht das ewige Kontinuum, weil du in deine Vergangenheit zu sehr verliebt bist. Das macht deine Fantasievorstellung wahr. Deine Traumgestalten und das, was sie tun, sind es, die deine sekundäre Wirklichkeit zu machen scheinen. Du bemerkst nicht, dass du sie für dich ausagieren lässt, denn würdest du es bemerken, läge die Schuld nicht mehr bei ihnen, und deine egozentrische Selbstverliebtheit wäre dahin.”

Ich fühlte mich angegriffen, mein Verstand versuchte das einzuordnen, um noch einen kleinen Fetzen der Sicherheit zu erhaschen. Trotzig erwiderte ich: Mein Leben soll ein Traum sein? Schau hier ist ein Tisch, den kann ich anfassen, du sitzt hier, ich kann dich sehen und hören, das ist Realität!

„Du wechselst von einer Fantasievorstellung in die nächste, ohne Notiz davon zu nehmen oder dieses offensichtliche Geschehen zu hinterfragen. Deine Selbsttäuschungen gestrige Nacht, in der du Angst hattest, Lachen konntest, tollste Sexfantasien auslebtest, unterscheiden sich nicht von deinem sogenannten Wachzustand“.

So langsam begriff ich: Alle möglichen Erfahrungen sind schon angelegt. Ich kann mich demgemäß ihnen öffnen, indem ich allem Raum gebe, oder verschließen, indem ich weiterhin Widerstand leiste.

 

Meine Bestimmung dient meinem Erwachen

Mir steht weiterhin nichts im Wege außer meiner Ungeduld und der Auffassung, dies oder jenes sollte anders sein.

Die ganze Show, dass was ich Leben nenne, ist bereits abgedreht. Mein Körper spielt darin seine Rolle. Jede Person tut immer genau das, was sie tun soll. Meine Rolle wird also perfekt gespielt. Daraus folgt: Ich bin genauso gedacht, wie ich sein soll, an genau dem Punkt, wo ich sein soll und alles, was ich bisher getan habe und weiterhin tue, ist meine Bestimmung. Welche Befreiung!

 

Literatur des Autors:

 

Gottfried Sumser: „Der Flug des Adlers“
Verlag: 2015 BookFab
Umfang: 168 Seiten
Preis: 14,90€
ISBN: 9783945480137

Hier können Sie das Buch bestellen!

 

 

Über Gottfried Sumser

Gottfried Sumser fand vor ca. 30 Jahren zum „Kurs in Wundern“. Dieses Werk hat seine Wirklichkeit auf neue Ebenen gestellt. Seit vielen Jahren leitet er Seminare und empfindet sich als Menschenbegleiter.

www.gottfriedsumser.com

 

Viewing all 414 articles
Browse latest View live